Hertha, FCM mit Auswärtsdreiern Wundersamste Liga der Welt serviert herrliches Sonntags-Drama
19.01.2025, 15:31 Uhr
Auch von Miro Klose gibt es nur eine Geste: Daumen hoch für die 2. Fußball-Bundesliga.
(Foto: IMAGO/Zink)
In der unglaublichsten 2. Fußball-Bundesliga aller Zeiten geht es zum Abschluss des 18. Spieltags mal wieder drunter und drüber. In Paderborn gewinnt Hertha BSC, die vom Fußspitzenabseits gerettet werden. Elversberg erzielt Traumtore und zerfällt doch komplett. Miro Kloses Nürnberg begeistert mit Last-Minute-Drama.
SC Paderborn - Hertha BSC 1:2 (0:1)
Der SC Paderborn hat zum Start aus der Winterpause gleich den nächsten Rückschlag im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga kassiert. Gegen Hertha BSC verlor das Team von Trainer Lukas Kwasniok mit 1:2 (0:1), bereits zum vierten Mal in Folge blieb Paderborn damit ohne Sieg und steht mit 28 Punkten nur auf dem achten Platz. Der Rückstand auf Spitzenreiter Hamburger SV beträgt allerdings bloß drei Zähler.
Die Hertha (25 Punkte) steckt trotz des Sieges nach zuvor drei Spielen ohne Erfolg weiterhin im Mittelfeld der Tabelle fest. Vor 14.280 Zuschauern trafen Derry Scherhant (16.) und Michael Cuisance (69., Foulelfmeter) für die Gäste, der Paderborner Anschlusstreffer durch Sven Michel (90.+4) kam zu spät.
Für Berlin begann das Spiel mit einem Schreckmoment, die vermeintliche Führung für Paderborn zählte aber wegen einer Abseitsstellung nicht (4.). Wenig später setzte sich Scherhant auf der linken Seite durch und erzielte mit einem präzisen Schlenzer das 0:1. Der SCP zeigte sich danach offensiv zu wenig kreativ und konnte keine nennenswerten Großchancen erspielen. Zahlreiche Ballverluste auf beiden Seiten führten auch in der zweiten Hälfte zu einem zerfahrenen Spiel. Ein Elfmeter nach Foul an Scherhant brach den Paderbornern schließlich das Genick: Cuisance verwandelte sicher zum 0:2.
SV Elversberg - 1. FC Magdeburg 2:5 (2:0)
Im Verfolgerduell bei der SV Elversberg hat der 1. FC Magdeburg ein starkes Comeback gefeiert und den Sprung auf einen Aufstiegsplatz geschafft. Das Team von Trainer Christian Titz nutzte eine lange Überzahl eiskalt aus und verwandelte einen Zwei-Tore-Rückstand noch in einen 5:2 (0:2)-Sieg. Das beste Auswärtsteam liegt damit hinter dem Hamburger SV nun auf Platz zwei.
Luca Schnellbacher (3.) und Lukas Petkow (26.) trafen beim Rückrundenauftakt zur vermeintlich beruhigenden Führung der Saarländer. Ein Platzverweis von Frederic Schmahl nach einer Notbremse (44.) veränderte jedoch das Spiel komplett. Matchwinner der Gäste war Martijn Kaars (46.,/70./90.+1) mit drei Toren. Zudem trafen Xavier Amaechi (77) und Mohammed El Hankouri (82., Foulelfmeter).
In der Arena an der Kaiserlinde begannen die Gastgeber stark, gleich die erste Chance brachte die Führung durch Schnellbacher. Magdeburg zeigte sich unbeeindruckt, scheiterte aber mehrmals am stark parierenden Elversberger Schlussmann Nicolas Kristof. Elversberg legte dann nach, schwächte sich kurz vor der Pause aber selber. In Überzahl drehte Magdeburg auf. Nach dem schnellen Anschlusstreffer spielten fast nur noch die Gäste. Ihre Überlegenheit nutzten sie zu vier weiteren Toren.
1. FC Nürnberg - Karlsruher SC 2:1 (1:1)
Miroslav Klose sprang beim Schlusspfiff fast so hoch wie früher bei seinen Tor-Salti, danach umarmte der Trainer des 1. FC Nürnberg stürmisch jeden, der ihm über den Weg lief. Mit einem verdienten 2:1 (1:1) hat seine Mannschaft dem Karlsruher SC den Sprung an die Tabellenspitze verbaut und sich selbst auf sechs Punkte an den dritten Platz herangeschoben.
"Joker" Florian Flick bescherte dem über weite Strecken überlegenen Club mit einem Traumtor in der Nachspielzeit (90.+1) den siebten Saisonsieg. Der ehemalige Nürnberger Fabien Schleusener hatte zuvor den Ausgleich für die Gäste erzielt (40.), nachdem der neunmalige deutsche Meister durch den griechischen Torjäger Stefanos Tzimas in Führung gegangen war (36.). "Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel", sagte Klose bei Sky und betonte: "So wollten wir starten."
Nürnberg musste sich bereits nach der ersten Halbzeit grämen, nicht mehr aus seiner Überlegenheit gemacht zu haben. Die Franken hatten über weite Strecken alles im Griff, ließen wenig zu - und ging trotzdem nur mit einem Unentschieden in die Pause, weil Schleusener nach einer weiten Flanke des 17-jährigen Pinto Pedrosa per Kopf die erste Chance der Karlsruher genutzt hatte.
Seine Versäumnisse versuchte der Club nach dem Seitenwechsel nachzuholen. Die Gastgeber machten weiter Druck, drängten auf die erneute Führung. Karlsruhes Torhüter Max Weiß parierte stark gegen Julian Justvans Schuss aus 20 Metern (59.), den gefährlichen Schlenzer von Jens Castrop lenkte Teamkollege Tzimas unbeabsichtigt knapp über die Latte (66.). Flick erzielte schließlich aus 20 Metern sein erstes Saisontor.
Quelle: ntv.de, sue/sid