Lieberknecht hält Versprechen Zweitliga-Coach nimmt Geflüchtete bei sich auf
16.03.2022, 12:59 Uhr
Torsten Lieberknecht beherbergt zwei Geflüchtete.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Fußballcoach Torsten Lieberknecht erklärt vor knapp zwei Wochen seine Bereitschaft, Geflüchtete aus der Ukraine in seinem Haus aufzunehmen. Nun macht er sein Versprechen wahr. Eine Frau und deren Sohn wohnen jetzt bei dem Darmstadt-Trainer und seiner Familie.
Torsten Lieberknecht, Trainer von Fußball-Zweitligist SV Darmstadt 98, hat ukrainische Geflüchtete bei sich aufgenommen. Das bestätigte sein Klub, berichtet der Hessische Rundfunk. Demnach wohnen eine Frau und deren Sohn im Haus der Familie Lieberknecht.
Vor knapp zwei Wochen hatte er im Rahmen einer Spieltags-Pressekonferenz bemerkenswert über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine gesprochen. "Bei der Familie Lieberknecht stehen die Türen grundsätzlich für jeden Flüchtling aus der Ukraine offen. Wenn wir aktiv sein können, dann ist es das Mindeste, zu sagen: Wir geben anderen Hilfe - ob es monetär ist oder Leute aufzunehmen", hatte er gesagt.
Auf Nachfrage, ob er wirklich bei sich zu Hause Flüchtlinge aufnehmen würde, bekräftigte Lieberknecht: "Definitiv! Das steht außer Frage bei uns." Zuvor habe er nach eigener Aussage lange mit seiner Familie über den Krieg gesprochen und den Entschluss gefasst, helfen zu wollen. Eine Frau aus dem Darmstädter Vereinsumfeld habe den Kontakt jetzt hergestellt, heißt es. Weitere Informationen wollten der Trainer und sein Arbeitgeber nicht mit der Öffentlichkeit teilen.
Seit dem russischen Einmarsch befinden sich Millionen Menschen aus der Ukraine auf der Flucht. Rund 147.000 Geflüchtete sind bisher in Deutschland eingetroffen. Landkreise und Kommunen bitten daher um Unterstützung bei der Verteilung und Versorgung der Menschen.
Lieberknecht ist seit dieser Saison Trainer der Darmstädter. Bekannt wurde er als Trainer von Eintracht Braunschweig, das Profiteam hatte er von 2008 bis 2018 trainiert, anschließend wurde er Chefcoach beim MSV Duisburg. Sein aktueller Klub Darmstadt 98 steht derzeit auf Platz eins der Tabelle - und würde damit in die Bundesliga aufsteigen. Der Aufstiegskampf ist allerdings extrem eng. Die Hessen sind punktgleich mit dem FC St. Pauli und Werder Bremen auf den Plätzen zwei und drei.
Quelle: ntv.de, ara