"Telefonmissbrauch bei Routern" AVM warnt Fritzbox-Nutzer
08.06.2016, 14:23 Uhr
Fritzbox-Nutzer sollten die Software ihres Routers immer aktuell halten.
(Foto: AVM)
Wer eine Fritzbox nutzt, läuft unter Umständen Gefahr, dass Angreifer über den Router teure Telefongespräche führen. Hersteller AVM geht von Einzelfällen aus, rät aber allen Nutzern, eine wichtige Kontrolle durchzuführen.
Kein Grund zur Panik, aber Besitzer einer Fritzbox sollten unbedingt kontrollieren, ob auf ihrem Router die neueste Firmware installiert ist. Hersteller AVM hat nämlich eine knappe Warnung veröffentlicht. In den letzten Tagen sei es in einzelnen Fällen zu Telefonmissbrauch in Verbindung mit Routern gekommen, schreibt das Berliner Unternehmen. Bedroht seien "nach aktuellem Stand" nur Geräte mit "selten genutzten Konfigurationen" in Verbindung mit älteren Versionen des Fritz-OS.
Was genau die Schwachstelle ist, welche Modelle betroffen sind oder um welche seltene Konfiguration es sich im Detail handelt, ist nicht bekannt. AVM teilte n-tv.de auf Anfrage mit: "Von Providerseite haben wir Hinweise erhalten, dass es zur Zeit wieder zu Versuchen von Telefonmissbrauch bei Routern - fachlich Fraud genannt - kommt. Diese haben unverzüglich entsprechende Schritte eingeleitet um den Missbrauch zu verhindern. Wenn auch nur einzelne Fritzbox-Kunden betroffen waren, ist es für uns doch Grund genug, Fritzbox-Anwender nochmals auf die notwendigen Sicherheitspunkte beim Einsatz eines Routers hinzuweisen. Dazu gehört neben einer aktuellen Version des Betriebssystems auch der Einsatz entsprechend starker Kennwörter."
Nicht die erste Warnung
Der aktuelle Hinweis erinnert an eine Warnung im Februar 2014, in der AVM mitteilte, dass es in mehreren Fällen zu Telefonmissbrauch in Verbindung mit der Fritzbox gekommen war. Dabei wurde von außen auf den Router zugegriffen und kostenpflichtige Telefon-Mehrwertdienste angerufen. Den Hackern war es möglich, bei aktiviertem Fernzugriff ohne Zugangsdaten auf die Router zuzugreifen.
Möglicherweise dreht es sich bei der aktuellen Warnung um eine in diesem Januar bekannt gewordene Schwachstelle, die Angreifern ebenfalls theoretisch ermöglichte, auf Kosten der Nutzer teure Telefonate zu führen. AVM hat die Lücke zwar durch Updates umgehend geschlossen, aber wahrscheinlich gibt es noch einige Berliner Router, auf denen noch alte Software installiert ist.
Automatische Updates empfehlenswert
Um festzustellen, ob Fritz-OS 6.50 oder höher installiert ist, öffnet man an einem per Kabel oder WLAN verbundenen Computer den Browser, tippt in die Adressleiste fritz.box ein und drückt die Eingabetaste, worauf sich die Übersichtsseite des Routers öffnet. Hinter FRITZ!OS: steht die Versionsnummer. Um die Software der Fritzbox zu aktualisieren, nutzt man am besten den Assistenten. Wie das geht, zeigt AVM auch in einem Schritt-für-Schritt-Video.
Seit Firmware-Version 6.20 gibt es für Fritzboxen auch automatische Updates. Um vor Schwachstellen geschützt zu sein, ist es empfehlenswert, sie zu aktivieren. Im Übersichtsmenü findet man die Option unter System - Update - Auto-Update. AVM bietet drei Möglichkeiten an: Man kann alle verfügbaren Aktualisierungen oder nur sicherheitsrelevante Updates automatisch installieren lassen. Außerdem gibt's die Option, sich nur über neue Fritz-OS-Versionen informieren zu lassen. Wer ein Fritzbox-Cable-Modell hat, erhält die Aktualisierungen vom Kabel-Provider.
Quelle: ntv.de, kwe