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Nothing Ear (3) mit "Super Mic" Diese Ohrhörer sind perfekt für "Stullen-Telefonierer"

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Wer über das "Super Mic" der Ladebox telefoniert, wird besser verstanden.

Wer über das "Super Mic" der Ladebox telefoniert, wird besser verstanden.

(Foto: Nothing)

Die Nothing Ear (3) sind attraktive Ohrhörer, die ihre bereits guten Vorgänger akustisch, optisch und haptisch übertreffen. Außerdem haben sie das "Super Mic" zu bieten, das sie zu einem perfekten Ersatz für Menschen macht, die sich das Smartphone gerne wie eine Stulle vor den Mund halten.

Nachdem die Nothing Ear vergangenes Jahr nur eine gute, aber dezente Weiterentwicklung waren, hat der britische Hersteller bei der vierten Generation seiner kultigen Bluetooth-Ohrhörer deutlichere Änderungen vorgenommen. Zum einen zeigen sich die Nothing Ear (3) akustisch selbstbewusster und glänzen mit viel Aluminium. Zum anderen verfügt das Ladecase jetzt über das sogenannte "Super Mic", mit dem die Ohrhörer besonders gut zum Telefonieren geeignet sind.

Die Ohrhörer sind jetzt in Aluminium gebettet.

Die Ohrhörer sind jetzt in Aluminium gebettet.

(Foto: kwe)

Moment, wieso sind die (3) die vierte Generation? Das liegt daran, dass sich die Briten im vergangenen Jahr entschlossen hatten, nicht mehr durchzunummerieren, sondern ihre Ohrhörer einfach nur noch Nothing Ear zu nennen. Nachdem das Unternehmen festgestellt hatte, dass dies etwas ungeschickt war, ist es jetzt wieder zum alten System zurückgewechselt. Konsequenterweise hätten sie die Stöpsel wahrscheinlich besser Nothing Ear (4) nennen sollen, aber egal, an der Qualität der Ohrhörer ändert sich durch die Bezeichnung nichts. Und die kann sich wirklich hören und sehen lassen.

Metall statt Plastik

Grundsätzlich hat sich das Design von Ohrhörern und Box nicht verändert, nach wie vor gibt transparentes Plexiglas den Blick auf Teile des Innenlebens frei. Speziell beim Ladecase setzt Nothing jetzt aber teilweise auf Metall statt auf Kunststoff. Dadurch sehen die Ear (3) edler aus und die auch etwas schwerere Box fühlt sich hochwertiger an.

Neben dem Mikrofon befindet sich eine LED, die grün leuchtet, wenn es aktiv ist.

Neben dem Mikrofon befindet sich eine LED, die grün leuchtet, wenn es aktiv ist.

(Foto: kwe)

Bei den Ohrhörern besteht die Antenne aus Metall, was einen stabileren Empfang ermöglichen soll. Tatsächlich erwies sich die Verbindung (Bluetooth 5.3, Multipoint, LDAC, Low Latency) im Test auch über größere Distanzen hinweg als sehr gut.

Besserer Sitz

Wichtiger ist, dass Nothing die Form der wie das Ladecase nach IP54 vor Staub und Wasser geschützten Buds leicht verändert hat, wodurch sie bequemer und sicherer sitzen sollen. Das ist gelungen, der Tragekomfort ist mit dem der neuen Apple Airpods Pro vergleichbar. Dass die Stöpsel dabei auch gut abschließen, kann man in der umfangreichen, aber übersichtlichen App testen.

Die Steuerung über die druckempfindlichen Stiele ist unverändert geblieben. Sie ist unkompliziert, schnell verinnerlicht und weitgehend anpassbar. Schön wäre lediglich, wenn man die Lautstärke wie bei den Airpods ändern könnte, indem man über die Stiele streicht. Möchte man langes Drücken für eine andere Funktion verwenden, bleibt nur zweimal Drücken und Halten, was umständlich und relativ ungenau ist.

Mächtig viel Bass

Beim guten Klang hat Nothing mit neuen 12-Millimeter-Treibern vor allem bei den Bässen eine ordentliche Schippe draufgelegt. Die Tiefen machen dabei grundsätzlich Spaß, in bassbetonten Stücken können sie aber auch mal übers Ziel hinausschießen und etwas aufdringlich wirken. Auch die Höhen sind stärker herausgearbeitet, was der Wiedergabe viele Details verleiht. Dazwischen kommen allerdings gelegentlich die etwas scheuen Mitten zu kurz, die ansonsten sauber definiert sind.

Wer den Sound etwas neutraler gestalten oder anderweitig anpassen möchte, findet in der App einen Equalizer, der neben Voreinstellungen auch persönliche Feineinstellungen ermöglicht. Falls erwünscht, kann man außerdem über Bass Enhance den Tiefen zu noch mehr Präsenz verhelfen.

Zusätzlich zum Equalizer bietet die Nothing-App einen Test, um den Klang an das eigene Hörvermögen anzupassen. Wie gut das funktioniert, ist individuell verschieden. Im Praxistest von ntv.de war der Unterschied zwar nicht deutlich zu hören, aber durchaus wahrnehmbar.

Gutes ANC

Bei der aktiven Geräuschunterdrückung (ANC) machen die Nothing Ear (3) einen guten Job, auch wenn sie nicht an die Performance der neuen Airpods Pro oder der Bose QuietComfort Ultra Earbuds 2 heranreichen. Man kann die Stärke in drei Stufen regeln oder adaptiv an die Umgebung anpassen lassen.

Auf höchster Stufe dämpfen die Ohrhörer gleichmäßiges Rauschen wie bei Zugfahrten zuverlässig, bei Tastaturgeklapper oder Gesprächen im Büro schwächelt das ANC dagegen leicht. Im Vergleich zur Top-Konkurrenz hinken die Nothing Ear (3) offensichtlich bei höheren Frequenzen etwas hinterher.

Der Transparenzmodus der Ohrhörer wirkt natürlich. Umgebungsgeräusche werden nicht übertrieben verstärkt, und wie beim ANC ist das typische Grundrauschen kaum wahrnehmbar. Wie bei der aktiven Geräuschunterdrückung haben die Ear (3) aber auch im Transparenzmodus Probleme mit stärkerem Wind.

"Super Mic" macht einen großen Unterschied

Die Talk-Taste ist etwas zu leichtgängig.

Die Talk-Taste ist etwas zu leichtgängig.

(Foto: kwe)

Bei Telefonaten machen die Ohrhörer alleine schon einen soliden Job. Solange man nicht in einer allzu lauten Umgebung ist, wird man gut verstanden und die eigene Stimme klingt angenehm. Noch besser funktionieren Gespräche, aber auch Sprachaufnahmen mit dem "Super Mic", das sich im Ladecase neben dem USB-C-Anschluss befindet.

Es hebt die Stimme nochmal wesentlich deutlicher hervor und verleiht ihr einen volleren Klang. Das klappt nicht nur bei Telefonaten, sondern auch bei Sprachnachrichten oder ‑notizen. Welche Apps mit dem "Super Mic" zusammenarbeiten, hängt teilweise vom verbundenen Smartphone ab.

Mit einem Nothing Phone harmoniert es besonders gut, aber auch mit anderen Geräten kann man unter anderem einen digitalen Assistenten aufrufen, indem man die Talk-Taste, links ums Eck neben dem Mikrofon länger drückt. Das "Super Mic" bleibt aktiv, solange man den Finger auf der Taste lässt, oder dauerhaft, wenn man sie zweimal drückt.

Insgesamt ist die Funktion ein echter Mehrwert. Allerdings sollte die Taste bei der nächsten Generation schwergängiger sein. Denn während des Tests startete mehrmals ungewollt der digitale Assistent oder eine Sprachnotiz, während das Ladecase in der Hosentasche war.

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Mit bis zu 5,5 Stunden bei aktiviertem ANC ist die Laufzeit okay, andere Ohrhörer halten aber noch wesentlich länger durch. Nutzt man den verlustärmeren LDAC-Bluetooth-Codec verkürzt sich die Wiedergabezeit auf 3,5 Stunden. Inklusive der Reserven der Box sind bei aktiviertem ANC bis zu 22 Stunden möglich.

Fazit

Mit einem Preis von knapp 180 Euro gehen die Nothing Ear (3) für 30 Euro mehr als die Vorgänger an den Start. Dafür bieten sie zwar auch einen etwas besseren Klang, viel Metall statt Plastik und natürlich das "Super Mic". Legt man keinen großen Wert auf das Mikrofon im Ladecase, ist der Unterschied zu den Vorgängern, die man inzwischen schon für etwas mehr als 100 Euro bekommt, aber nicht allzu groß.

Quelle: ntv.de

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