Verfassungsschutz

Der Fall Amri wirft weiter Fragen auf. Wie konnte ein islamistischer Terrorist zwölf Menschen töten und Dutzende verletzen, obwohl er den Ermittlern lange bekannt war? Der Präsident des Verfassungsschutzes sieht bisher keine Fehler der Länderexperten.

Als Konsequenz aus dem Attentat von Berlin will Thomas de Maizière den Verfassungsschutz zentralisieren. Der Chef des Bundesamts für Verfassungsschutz hält das für eine gute Idee und springt dem Innenminister gegen Kritik aus den Ländern bei.

Der CSU-Chef torpediert die Überlegung des Bundesinnenministers, die Landesämter für Verfassungsschutz aufzulösen. Das werde niemals passieren, erklärt Seehofer. Die Kanzlerin hingegen lobt De Maizières Vorschlag.

Innenminister de Maizière will die Sicherheitsbehörden umbauen – und wird dafür heftig kritisiert. Dabei zeigt der Fall Amri: Der Staat muss auf Fehler reagieren, ein "Weiter so" kann es nicht geben. Ein Kommentar von Christian Rothenberg

Nach dem Terroranschlag von Berlin stehen die deutschen Sicherheitsbehörden auf dem Prüfstand. Innenminister de Maizière will den Verfassungsschutz zentralisieren. Das lehnt die SPD strikt ab. Auch aus der CDU kommt Kritik.

• Video "Eine große Behörde ist kein Allheilmittel"

Nach dem Anschlag in Berlin will die CSU mehr Befugnisse für die Sicherheitsbehörden. Sie sollen jüngeren Menschen deutlich schärfer auf die Finger schauen dürfen. Zudem soll das Land verlassen, wer den Staat bedroht.

• Video Politik streitet über politische Konsequenzen

Die "Lies!"-Aktionen radikaler Salafisten ist den Behörden lange ein Dorn im Auge. Im November gibt es schließlich bundesweit Razzien gegen das Missionierungsnetzwerk "Die wahre Religion", gefolgt von einem Verbot. Dagegen legt der Anführer nun Beschwerde ein.

In Deutschland leben laut einem Medienbericht mindestens 4500 Menschen, die die Bundesrepublik nicht anerkennen. Die Behörden beobachten die "Reichsbürger"-Szene mit Sorge - und befürchten einen bundesweiten Anstieg der Mitgliederzahlen.

Saudi-Arabien, Kuwait und Katar sind Heimat des Salafismus. Mit Hilfe ihres Öl-Reichtums exportieren sie diese Steinzeit-Version des Islams offenbar auch in die Bundesrepublik. Verfassungsschutz und BND schlagen Medienberichten zufolge Alarm.

• Video Golfstaaten unterstützen Salafismus-Szene in Deutschland
• Video So funktioniert die Missionierung der Salafisten im Internet

Die Veröffentlichung geheimer Dokumente aus dem NSA-Untersuchungsausschuss empört die Parlamentarier. Sie wollen wissen, wer die Unterlagen an Wikileaks weitergeben hat. Auch ein Hackerangriff aus Russland wird nicht ausgeschlossen.