Montag, 19. September 2022Der Tag

Heute mit Heidi Ulrich und Johanna Ohlau
22:29 Uhr

Das war Montag, der 19. September 2022

Liebe Leserinnen und Leser,

die Welt hat heute vor allem nach Großbritannien geschaut und viele der Anführenden waren heute in London dabei: beim Abschied von der verstorbenen Queen Elizabeth II. Wir haben das offizielle Staatsbegräbnis mit Zug durch die britische Hauptstadt heute auch intensiv begleitet. Hier habe ich noch einige Leseempfehlungen dazu für Sie:

Bewegender Abschied von einer Jahrhundertmonarchin

Südafrikaner wollen Diamant aus britischer Krone zurück

Außerdem will ich Sie noch auf folgende Artikel aufmerksam machen:

Der Kriegstag im Überblick

Was den Ukrainern bei ihrer Gegenoffensive in die Hände fällt

Aktivisten blamieren Wagner-Söldner auf Telegram

Iran: Tod von Mahsa Amini löst Welle der Proteste aus

Den Überblick zum russischen Krieg gegen die Ukraine gibt es wie immer im Ticker. Damit verabschiede ich mich und wünsche Ihnen eine gute Nacht.

Ihre Johanna Ohlau

22:10 Uhr

Nigeria: Kokain im Wert von 278 Millionen US-Dollar entdeckt

Das ist mal ein mehr als ordentlicher Ermittlungserfolg der Behörden in Nigeria: Nach eigenen Angaben sind bei einer Razzia 1,8 Tonnen Kokain mit einem geschätzten Verkaufswert von 278 Millionen US-Dollar (277 Millionen Euro) sichergestellt. Die Drogen seien in einer Lagerhalle in der Stadt Lagos gefunden worden, erklärte der Sprecher der Drogenvollzugsbehörde NDLEA, Femi Babafemi. Die Lagerhalle in der westafrikanischen Hafenstadt sei von einem internationalen Drogensyndikat genutzt worden, um Drogen unter anderem auch an Kunden in Europa zu verkaufen, hieß es. Vier Drahtzieher der Gruppe seien festgenommen worden. Der Zugriff sei das Ergebnis jahrelanger Ermittlungsarbeit, erklärte Babafemi weiter.

21:51 Uhr

Erneut Proteste gegen Preissteigerungen und Energiepolitik in Sachsen-Anhalt

Demonstrierende in Magdeburg.

Demonstrierende in Magdeburg.

(Foto: picture alliance/dpa/Thomas Schulz/Tnn)

In zahlreichen Städten Sachsen-Anhalts sind Hunderte Menschen gegen die hohen Preise, den Ukraine-Krieg und die Energiepolitik auf die Straße gegangen. In der Landeshauptstadt Magdeburg waren für den Abend vier Demonstrationen angekündigt, wie die Polizei mitteilte. Bei der größten Veranstaltung fanden sich zu Beginn am Domplatz laut Polizei etwa 2200 Menschen ein. Die Veranstaltung war von der AfD angemeldet worden. Die weiteren Anmeldungen kamen nach Angaben der Polizei sowohl aus dem linken Spektrum als auch von jenen Bündnissen, die schon gegen die Corona-Politik im Winter auf die Straße gegangen waren.

In Halles Innenstadt setzte sich am Abend ein Tross von etwa 400 Menschen in Bewegung. Kundgebungen und Proteste fanden nach Ankündigungen in verschiedenen Telegram-Kanälen ebenso in Schönebeck, Bernburg, Merseburg, Sangerhausen, Zeitz, Eisleben, Haldensleben, Bad Dürrenberg und Wernigerode statt. Vergangene Woche Montag waren Medienberichten zufolge in Sachsen-Anhalt über 10.000 Demonstranten auf der Straße. Wie viele Menschen diesmal unterwegs waren, will das Innenministerium im Laufe der Woche bekannt geben.

21:33 Uhr

Energiekosten: Uni in Straßburg bleibt im Winter länger zu

Der nächste Winter wird wohl so wie keiner zuvor - und das nach mehreren Corona-Jahren. In den kalten Monaten stehen die Angestellten in Großraumbüros, die Kinder in Schulen und die Studierenden in den Unis vor einem Dilemma: Sie können sich dann überlegen, ob sie sich vor Corona schützen und die Fenster regelmäßig öffnen wollen, aber dann frieren müssen, weil man sonst zusehen kann, wie das Geld durch die Heizungsrohre rasselt. Oder ob sie eine Infektion in Kauf nehmen, es aber halbwegs warm bleibt. Auch dicht beieinander sitzen ist ja in einer Pandemie keine gute Idee. Bei unseren Nachbarn in Frankreich teilt die Universität in Straßburg mit, dass die Einrichtung im Winter zwei Wochen länger geschlossen bleibt, um Energie zu sparen. Laut Mitteilung soll die auf eine Temperatur von 19 Grad eingestellte Heizung "so spät wie möglich" angemacht werden. Auch eine Informationskampagne sei geplant. Die Bildungsgewerkschaft FSU kritisierte die geplanten Schließungen im Winter. Sie fürchtet, dass die Forschung darunter leiden könnte, wenn der Zugang zu Laboren erschwert wird.

20:49 Uhr

Erdbeben erschüttert Mexiko ausgerechnet am Katastrophen-Jahrestag

Erst in Erinnerungen und dann wieder mittendrin: Menschen bei einer Gedenkfeier heute für die getöteten Menschen bei den Erdbeben 1985 und 2017.

Erst in Erinnerungen und dann wieder mittendrin: Menschen bei einer Gedenkfeier heute für die getöteten Menschen bei den Erdbeben 1985 und 2017.

(Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com)

Der 19. September scheint absolut kein guter Tag in Mexiko zu sein: Ausgerechnet am Jahrestag der beiden verheerenden Erdbeben von 1985 und 2017 hat ein Erdstoß der Stärke 7,4 den Westen Mexikos erschüttert. Das Zentrum des Bebens lag 59 Kilometer südlich von Coalcoman im Bundesstaat Michoacán an der Pazifikküste, wie das Nationale Seismologische Institut mitteilt. Auch in der Hauptstadt Mexiko-Stadt waren die Erschütterungen zu spüren. Die häufigen Erdbeben kommen nicht von ungefähr: Mexiko erstreckt sich über insgesamt fünf tektonische Platten und ist damit eines der seismisch aktivsten Länder der Welt. Reporter der Nachrichtenagentur Reuters berichten aus Mexiko-Stadt von schwankenden Gebäuden. Aus der Hauptstadt seien allerdings bislang keine Schäden gemeldet worden, erklärte die Bürgermeisterin Claudia Sheinbaum Pardo.

Am 19. September 1985 wurden bei einem Beben der Stärke 8,1 in Mexiko-Stadt mehr als 10.000 Menschen getötet und hunderte von Gebäuden zerstört. Am 19. September 2017 starben bei einem Beben der Stärke 7,1 rund 370 Menschen, die meisten in der Hauptstadt.

20:27 Uhr

Iran: Tausende demonstrieren nach gewaltsamem Tod von Mahsa Amini

Der Tod von Mahsa Amini macht viele Menschen wütend und betroffen.

Der Tod von Mahsa Amini macht viele Menschen wütend und betroffen.

(Foto: IranWire via REUTERS)

Eine junge Frau ist tot, weil sie sich nicht an Kleidungsvorschriften gehalten hat - klingt für uns hier in Deutschland völlig absurd, aber ungefähr das ist mit der erst 22 Jahre alten Mahsa Amini passiert, wenn man den Schilderungen im Internet Glauben schenkt. Demnach sollen Polizisten den Kopf der jungen Frau gewaltsam gegen das Fenster eines Polizeiautos geschlagen haben, was zu einer Hirnblutung geführt habe. Die iranische Polizei streitet den Vorfall, der weltweit Entsetzen ausgelöst hat, vehement ab. Sie spricht von einem Herzversagen, nach dem die junge Frau ins Koma gefallen und schließlich im Krankenhaus gestorben sein soll. Dieser Version der iranischen Behörden glauben viele Menschen nicht und haben den Mut aufgebracht, heute Abend für Protestaktionen auf die Straße zu gehen - in dem Land eine Gefahr fürs eigene Leben. Alleine auf dem zentralen Boulevard Keschawars seien am Abend Hunderte Demonstranten zusammen gekommen, wie die iranische Nachrichtenagentur Fars berichtet. Die Polizei geht mit Gewalt gegen die größtenteils friedlich demonstrierenden Menschen vor. Im Volkspark Mellat etwa kam es Augenzeugen zufolge zu Menschenansammlungen, bei denen einige auch regimekritische Slogans riefen. Mehrere Frauen nahmen demnach aus Solidarität mit Amini ihre Kopftücher ab. Auch in weiteren Städten sowie in Aminis Heimatprovinz Kurdistan gingen etliche Menschen auf die Straße.

Interessant daran ist auch: Die Klinik, in der die 22-Jährige behandelt wurde, hatte nach ihrem Tod in einem inzwischen gelöschten Post bei Instagram geschrieben, dass Amini bereits bei der Aufnahme am Dienstag hirntot gewesen sei. Besonders stark ist, dass auch einige prominente Iranerinnen sich aus Solidarität dem Protest im Internet anschlossen, indem sie etwa ihre Haare abschnitten oder Bilder ohne Kopftuch veröffentlichten. Unter ihnen waren etwa die bekannten Schauspielerinnen Anahita Hemmati und Schabnam Farschaddschu.

19:04 Uhr

Israel kritisiert Irans Präsident für Holocaust-Äußerung

Lässt sich im US-amerikanischen TV zu fragwürdigen Äußerungen über den Holocaust hinreißen: Irans Präsident Ebrahim Raisi.

Lässt sich im US-amerikanischen TV zu fragwürdigen Äußerungen über den Holocaust hinreißen: Irans Präsident Ebrahim Raisi.

(Foto: IMAGO/APAimages)

Für mich - jemand der in der Nähe des Konzentrationslagers Bergen-Belsen aufgewachsen ist - bleibt wohl für immer unbegreiflich, wie man überhaupt auf die Idee kommen kann, den Holocaust zu leugnen. Irans Präsident Ebrahim Raisi hat es trotzdem "halb versucht", könnte man sagen, und hat mit seinen Äußerungen scharfe Kritik in Israel ausgelöst. In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS sagte Raisi auf die Frage, ob er an die Echtheit des Holocausts glaube: "Es wurde in der Geschichte ein Ereignis beansprucht, und es existieren auch Zeichen, dass es geschehen ist." Genauso nebulös formuliert Raisi laut einer vom Präsidialamt veröffentlichten Mitschrift weiter: "Es muss erlaubt sein, dass Wissenschaftler diese Themen erforschen."

Ziemlich deutlich fallen die Antworten von israelischer Seite dazu aus: "Einige Anzeichen", schreibt Regierungschef Jair Lapid bei Twitter und stellte historische Aufnahmen von Holocaust-Opfern dazu. Der israelische Generalstabschef Aviv Kochavi, der heute das Vernichtungslager Auschwitz besucht hatte, sagte nach Armeeangaben: "Man muss kein Historiker oder Wissenschaftler sein, um die Gräuel des Holocausts zu verstehen. Man muss ein Mensch sein." Es ist sowas wie ein altbekanntes, aber zutiefst unangenehmes "Spiel", das die iranische Seite immer wieder mit seinem Erzfeind Israel treibt: Bereits in der Vergangenheit hatten iranische Politiker mit ihren Äußerungen zum Holocaust scharfe Reaktionen hervorgerufen.

18:29 Uhr

Terry Reintke will Chefin der Grünen im EU-Parlament werden

Terry Reintke im EU-Parlament.

Terry Reintke im EU-Parlament.

(Foto: picture alliance / Geisler-Fotopress)

Wissen Sie, wer an der Fraktionsspitze der Grünen im Europaparlament steht? Falls nicht, erstmal ein kleiner Tipp: Bei den Grünen ist es eine Doppelspitze. Die Personalien können Sie im Weiteren fix nachholen und zum anderen erfahren, wer den Vorsitz übernehmen will: Die Deutsche Terry Reintke will Chefin werden. "Nach intensiven Überlegungen und zahlreichen Gesprächen habe ich mich entschlossen, im Oktober als Co-Präsidentin zu kandidieren", heißt es in einem Schreiben an die Fraktion. Die bisherige Vorsitzende Ska Keller war erst in der vergangenen Woche von dem Posten zurückgetreten. Die 40-jährige Deutsche hatte die Gruppe seit 2016 zusammen mit dem Belgier Philippe Lamberts geführt und den Schritt damit begründet, dass sie Platz für eine neue Generation machen wolle. Ihre Nachfolgerin soll Mitte Oktober gewählt werden. Die Grünen-Fraktion ist mit derzeit 72 Abgeordneten die viertgrößte Gruppe im Europaparlament.

Reintke ist 35 Jahre alt, kommt aus dem Ruhrgebiet, ist seit 2014 Abgeordnete im Europaparlament und seit 2019 stellvertretende Fraktionsvorsitzende. Sie setzt sich unter anderem für Frauenrechte, den Schutz von Demokratie und Rechtsstaat sowie für die Rechte von LGBTI-Menschen ein.

18:04 Uhr

King Charles kämpft mit Tränen am Ende des Gottesdienstes

Der öffentliche Teil des Staatsbegräbnisses ist beendet.

Der öffentliche Teil des Staatsbegräbnisses ist beendet.

(Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS)

"Sarg der Queen in Königliche Gruft in St. George's hinabgelassen" melden diverse Agenturen. Es ist sowas wie der Schlusspunkt beim öffentlichen Staatsbegräbnis für die verstorbene Queen Elizabeth II. Die Royals haben die Kapelle nach dem Ende des Gottesdienstes inzwischen auch verlassen. Das Ende der Zeremonie, der Gesang der Nationalhymne, rührte König Charles III. zu Tränen. Zuvor legte er noch eine Fahne der Grenadier Guards auf den Sarg. Die Monarchin wird an die Seite ihres Ehemanns Prinz Philip gebettet, der am 9. April 2021 mit 99 Jahren gestorben war. Allerdings hat die verstorbene Königin es noch nicht ganz bis zur letzten Ruhe geschafft: Der Sarg verbleibt nur für eine kurze Zeit dort. Am Abend wird das Paar, das 73 Jahre lang verheiratet war, in einer privaten Zeremonie wieder umgebettet. Die letzte Ruhestätte finden Elizabeth und Philip in der kleinen King-George-VI.-Gedenkkapelle, einer Seitenkapelle.

Mehr rund um die Trauerfeier für die Queen finden Sie in unserem Ticker.

17:50 Uhr

Drache "Tabaluga" bekommt Freundin aus der Zukunft

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picture alliance/dpa

Sieht ein bisschen aus wie das Ende eines Steckers: Glühwürmchen Lucy mit Peter Maffay und Drache Tabaluga.

Sieht ein bisschen aus wie das Ende eines Steckers: Glühwürmchen Lucy mit Peter Maffay und Drache Tabaluga.

(Foto: picture alliance/dpa)

In meiner Schulzeit wurden Peter Maffays Tabaluga-Songs in Schüler-Musicals rauf und runter geschmettert - teilweise doch ziemlich schief, was mir etwas die Erinnerung an die eigentlich niedlichen Songs verhagelt. Bei meinem Neffen und allen anderen Kindern im Grundschulalter wird der kleine grüne Drache vielleicht ja mal einen bleibenden Eindruck hinterlassen, was den Kampf für eine nachhaltigere Welt angeht: "Tabaluga hat eine neue Freundin, sie kommt aus der Zukunft", sagte sein Schöpfer, Rocksänger Peter Maffay, beim Debüt von Glühwürmchen Lucy in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden. "In der Zukunft weiß man, mit Energien richtig umzugehen, da zerstört man nichts mehr, sondern erhält Dinge, die lebenswert sind", sagte der Musiker. In fünf Videos erklärt Lucy dem Drachen Tabaluga, wie er umweltbewusst leben kann. Die im Internet zugänglichen Episoden wurden im Zuge der seit 2006 bestehenden Partnerschaft zwischen dem Automobilkonzern und dem Musiker entwickelt. Ich werde mit meinem Neffen auf jeden Fall mal reinschauen und bin gespannt, was Tabaluga so die letzten beiden gut zwei Jahrzehnte verzapft hat ...

17:26 Uhr

24-Jähriger rast mit voll besetztem Auto und Tempo 130 durch die Stadt

Für manche Menschen ist der Straßenverkehr so was wie ihre persönliche Rennstrecke. So auch in diesem Fall für einen 24-Jährigen in Osnabrück: Der junge Autofahrer raste nach Polizeiangaben mit mehr als 130 Kilometern pro Stunde durch die Stadt. Das wohl nicht allein: Die Polizei ermittelt gegen den Mann wegen des Verdachts eines illegalen Autorennens. Der Führerschein des 24-Jährigen und auch sein Auto wurden eingezogen, wie die Polizei mitteilt. Der Mann war Beamten in der Nacht zum Sonntag auf einer Straße stadtauswärts aufgefallen. Während die Polizei ihn verfolgte, überholte der Raser riskant und drängelte sich an anderen Autos vorbei. In dem Auto des Fahrers saßen noch vier weitere Menschen. Es hat mit mehr Glück als Verstand zu tun, dass niemand durch die Fahrweise des 24-Jährigen verletzt worden ist. Die Polizei sucht aber nach anderen Verkehrsteilnehmern, die möglicherweise gefährdet wurden.

16:45 Uhr

Afghanistan: UN-Chef fordert von Taliban Zugang zu Bildung für Mädchen

Ein Archivbild, das jedoch eindrucksvoll zeigt, wie das Leben der Frauen in Afghanistan unter den Taliban aussieht: verhüllt, fast ohne Zugang zu Bildung oder Arbeit.

Ein Archivbild, das jedoch eindrucksvoll zeigt, wie das Leben der Frauen in Afghanistan unter den Taliban aussieht: verhüllt, fast ohne Zugang zu Bildung oder Arbeit.

(Foto: picture alliance / Photoshot)

Dieser Vorstoß ist wohl aus der Kategorie "Versuchen kann man es ja mal ...": UN-Generalsekretär António Guterres fordert von den militant-islamistischen Taliban den freien Zugang zu Bildung für Mädchen. "Von dieser Plattform aus appelliere ich an die Behörden in Afghanistan: Heben Sie unverzüglich alle Beschränkungen für den Zugang von Mädchen zur Sekundarschulbildung auf", sagte Guterres zum Auftakt eines Bildungsgipfels der Vereinten Nationen in New York. Was bleibt einem UN-Generalsekretär auch viel mehr übrig, als scharfe Worte oder dringliche Appelle an jemanden zu richten? Wir sehen ja, wie viel Eindruck das etwa auf Wladimir Putin und seinen verbrecherischen Angriff auf die Ukraine oder Xi Jinping in China macht, was die systematische Unterdrückung und Ausbeutung der Uiguren angeht. Keinen.

Dass die Taliban nicht wirklich auf Wünsche oder Forderungen eingehen, ihre Versprechen brechen und sich nicht an Vereinbarungen halten, haben die Steinzeit-Islamisten seit der Machtübernahme im August 2021 bereits ebenfalls vielfach unter Beweis gestellt. Seitdem gängeln sie junge Mädchen und Frauen, schränken ihre Freiheiten auf das absolute Minimum ein. Man braucht keine Kristallkugel, um herauszufinden, wie der Kurs in Afghanistan in Sachen Frauenrechte wohl weitergeht. Der Afghanistan-Einsatz ist ein Thema, das mich persönlich immer wieder tief beschämt und traurig macht, was die westlichen Staaten dort für eine Figur abgegeben haben: Sie haben die vielen hoffnungsvollen Menschen im Land einfach sich selbst überlassen und den radikalen Islamisten ausgeliefert. Und nun verhallen Appelle von Vertretern internationaler Organisationen wie auch in diesem Fall sehr wahrscheinlich wieder im Wind ...

16:27 Uhr

Bergstation in Flammen: Löscheinsatz für die Feuerwehr in luftiger Höhe

Das ist definitiv kein alltäglicher Löscheinsatz.

Das ist definitiv kein alltäglicher Löscheinsatz.

(Foto: picture alliance/dpa/KEYSTONE)

Das nenne ich mal einen Feuerwehreinsatz in luftiger Höhe: ein Feuer auf der Bergstation einer Schweizer Gletscherseilbahn auf 3000 Metern Seehöhe. Wie die Polizei des französischsprachigen Kantons Waadt mitteilt, standen das Bergrestaurant Botta de Glacier 3000 und andere Teile des Gebäudes in Flammen. Da die Bergstation bei Les Diablerets nur aus der Luft erreichbar war, mussten Hubschrauber aufsteigen, um den Brand zu löschen. Die Einsatzkräfte wurden bereits in den frühen Morgenstunden alarmiert. Es sei offenbar kein Personal in der Bergstation gewesen, und es gebe keine Verletzten, berichtet die Polizei.

15:51 Uhr

Giftköder in Frankfurter Park - sieben Hunde tot

In Frankfurt am Main gibt es ganz offensichtlich jemanden, der oder die etwas gegen Hunde hat. Man muss sie auch nicht mögen, aber was eine unbekannte Person Tieren im Bonifatiuspark antut, ist mehr als grausam: Dort wurden Giftköder ausgelegt. Mittlerweile sind sieben Hund an einer Vergiftung gestorben, wie die Polizei mitteilt. Elf Hunde wurden bislang vergiftet. Hundehalter hatten die Köder im Frankfurter Bonifatiuspark entdeckt und zur Polizei gebracht. Um welches Gift es sich genau handelt, wird noch geklärt. Die Polizei sucht auch nach Zeugen, die Informationen zu der Tat und den Hintergründen geben können. Um den Fall aufzuklären, hat die Tierschutzorganisation Peta zudem eine Belohnung in Höhe von 1000 Euro für Hinweise ausgesetzt, die den Täter überführen. "Die Person, die die präparierten Köder ausgelegt und den grausamen Tod so vieler Vierbeiner zu verantworten hat, muss gefunden und gestoppt werden, bevor weitere Vierbeiner getötet oder in Lebensgefahr gebracht werden", erklärte Monic Moll, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei Peta.

15:11 Uhr

Flutkatastrophe: Infektionswelle überrollt Pakistan

Ein Drittel des Landes steht unter Wasser.

Ein Drittel des Landes steht unter Wasser.

(Foto: dpa)

Pakistan kämpft seit Wochen mit einer verheerenden Flutkatastrophe - verursacht durch ungewöhnlich starke Regenfälle. 1545 Menschen haben bereits ihr Leben verloren. Insgesamt sind nach offiziellen Angaben 33 Millionen Menschen von den Fluten betroffen. Nun überrollt auch noch eine Infektionswelle das Land. Wie Behörden melden, wurden seit Beginn der Flutkatastrophe allein in der besonders betroffenen Region Sindh 2,6 Millionen Menschen wegen Krankheiten behandelt, die sich im Wasser ausbreiten. Darunter seien fast eine halbe Millionen Kinder. Mehr als 300 Menschen seien in Sindh an Krankheiten wie Malaria, Cholera oder dem Dengue-Fieber bereits gestorben. Die Weltgesundheitsorganisation warnte mit Blick auf die steigenden Infektionszahlen am Wochenende vor einer "zweiten Katastrophe". Grund für die schnelle Ausbreitung sei der Mangel an sauberem Wasser und sanitären Anlagen, verursacht durch die Fluten. Expertinnen und Experten machen den Klimawandel für die steigende Anzahl an Naturkatastrophen in Pakistan verantwortlich.

14:21 Uhr

Armutsgefährdung von Kindern auf höchstem Stand seit Jahren

Kinder und Jugendliche in Deutschland sind zunehmend von Armut bedroht. Die sogenannte Armutsgefährdungsquote von unter 18-Jährigen steigt im vergangenen Jahr auf 20,8 Prozent, wie aus einer Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervorgeht. Der "Augsburger Allgemeine" zufolge ist dies der höchste Wert, der seit 2015 gemessen wurde. Damals lag die Armutsgefährdungsquote demnach noch bei 19,7 Prozent. Angesichts von Inflation und steigender Energiepreise fordert Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch einen Schutzschirm für Familien. Die Regierungskoalition müsse dem dritten Entlastungspaket "eine armutsfeste Kindergrundsicherung hinzufügen", fordert er. Die geplante Erhöhung des Kindergeldes um 18 Euro sei deutlich zu wenig.

13:53 Uhr

Scholz bereist Golfstaaten und trifft Bin Salman

Am Samstag geht es in die Golfstaaten Saudi-Arabien, Vereinigte Arabische Emirate und Katar. Bundeskanzler Scholz wird bei seiner zweitägigen Reise von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Es soll um die Themen Energie, Iran und Investitionen in Deutschland gehen. In Katar sollen Lieferungen von LNG-Gas nach Deutschland im Mittelpunkt stehen. In Saudi-Arabien will Scholz auch mit Kronprinz Mohammed bin Salman sprechen. Bin Salman wird von US-Geheimdiensten beschuldigt, für den Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi vor knapp vier Jahren verantwortlich zu sein. Der Kronprinz bestreitet das. Die Tat werde in den Gesprächen des Kanzlers in Saudi-Arabien "sicherlich auch eine Rolle" spielen, sagt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. "Welche, das wage ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorzuerahnen."

13:28 Uhr

Drogenbaron angeblich aus Guantánamo entlassen

Die USA und die seit vergangenem Jahr in Afghanistan herrschenden Taliban haben der Regierung in Kabul zufolge zwei Gefangene ausgetauscht. Der 2020 entführte Ex-US-Soldat Mark Frerichs sei am Flughafen von Kabul gegen den in den USA inhaftierten früheren Milizenführer Bashir Nursai ausgetauscht worden, sagt der afghanische Außenminister Amir Khan Muttaki. Die USA hätten Nursai aus dem Gefangenenlager Guantánomo entlassen. Von US-Seite gibt es dafür bisher keine Bestätigung.

Nursai hatte die Taliban in den 90er Jahren mit Waffen beliefert und ließ sich in den frühen 2000er Jahren von den USA als Geheimagent anwerben. 2005 wurde er in den Staaten jedoch wegen Heroinschmuggels festgenommen und 2008 zu lebenslanger Haft verurteilt. Laut dem FBI galt er zu diesem Zeitpunkt als einer der mächtigsten Drogenbosse der Welt. Der ehemalige US-Marine-Soldat Frerichs war 2020 nach Angaben des US-Außenministeriums während seiner Arbeit als ziviler Ingenieur für Bauprojekte entführt worden.

13:00 Uhr

Kosmonaut und Weltrekordhalter Poljakow ist tot

Der Kosmonaut Waleri Poljakow vorm Start der "Sojus TMB" im August 1988.

Der Kosmonaut Waleri Poljakow vorm Start der "Sojus TMB" im August 1988.

(Foto: dpa)

Bis heute war niemand länger am Stück im Weltraum als Waleri Poljakow. Der russische Kosmonaut und Arzt verbrachte während der Raumfahrtmission "Sojus TM-18" von 1994 bis 1995 insgesamt 437 Tage, 17 Stunden und 58 Minuten im All. Damit hält er bis heute den Weltrekord für einen Langzeitaufenthalt. Als Kosmonaut flog er in den 1980er- und 1990er-Jahren zweimal zur Raumstation Mir. Zudem schrieb er mehr als 50 wissenschaftliche Arbeiten zur Raumfahrtmedizin.

Wie die russische Weltraumbehörde Roskosmos nun mitteilt, verstarb Poljakow im Alter von 80 Jahren. Sie bezeichnet ihn als einen Helden der Sowjetunion und Russlands.

12:34 Uhr

Neun Menschen nach mutmaßlichem Rennen auf A1 verletzt

Neun Menschen sind gestern am späten Nachmittag auf der A1 in Niedersachsen verletzt worden, weil sich zwei Autofahrer augenscheinlich ein illegales Rennen geliefert haben. Zeugen sagen, die beiden Fahrer – ein 35-Jähriger und ein 40-Jähriger – hätten bei Hollenstedt in Richtung Bremen riskante Manöver vollzogen. Ihre Autos stießen demnach zusammen und prallten gegen einen unbeteiligten dritten Wagen, der wiederum in ein viertes Auto geschleudert wurde. Ein fünftes Fahrzeug fuhr anschließend über die Trümmer. Eines der gerammten unbeteiligten Autos überschlug sich und ging in Flammen auf, eine Frau erlitt Brandverletzungen. Der 35-Jährige, der mutmaßlich am Rennen beteiligt war, wurde schwer verletzt. Sieben weitere Personen wurden leicht verletzt.

11:47 Uhr

Gutachten empfiehlt Informatik ab fünfter Klasse

In einigen Bundesländern ist Informatik schon Pflichtfach für bestimmte Altersgruppen, in anderen ist es das nicht. Ein Gutachten spricht sich dafür aus, dass Informatik-Inhalte bereits ab der fünften Klasse verpflichtend im Rahmen des Sachunterrichts vermittelt werden sollten. Erstellt haben das Gutachten 16 Bildungsforscherinnen und -forscher von der "Ständigen Wissenschaftlichen Kommission". Dieses Gremium berät die Bundesländer, wie das Bildungswesen verbessert werden kann. Was die Schülerinnen und Schüler lernen sollen, müssen die Lehrkräfte natürlich vorher können. Das Gutachten empfiehlt beim Thema Digitalisierung unter anderem auch, entsprechende Fortbildungen für Lehrkräfte auszubauen. Dafür könnten länderübergreifende Zentren für digitale Bildung eingerichtet werden, schlägt das Gutachten vor.

Mehr dazu lesen Sie hier.
11:22 Uhr

Kate Winslet rutscht aus und kommt in die Klinik

Die kroatische Stadt Dubrovnik hat ohnehin schon mit Touristenmassen zu kämpfen. Nun dreht dort in der Nähe auch noch ein Hollywoodstar einen Film, ruhiger wird es dadurch bestimmt nicht: Die Oscarpreisträgerin Kate Winslet steht für das historische Biopic "Lee" in Kroatien vor der Kamera – und ist am Set ausgerutscht. Ihr Team erklärt, die 46-Jährige sei als "vorbeugende Maßnahme" in ein Krankenhaus gebracht worden. Anscheinend ist aber nichts Schlimmes passiert. Laut "Hollywood Reporter" geht es ihr gut. Die Dreharbeiten würden im Laufe der Woche weitergehen. Winslet soll das Krankenhaus auch schon wieder verlassen haben. Der Film "Lee" erzählt die Geschichte der berühmten Kriegsfotografin Elizabeth "Lee" Miller, die bedeutende Ereignisse des Zweiten Weltkriegs mit ihrer Kamera festhielt.

11:00 Uhr

Kohlekraftwerk in Jänschwalde teilweise blockiert

Vom Erdgas und der Atomenergie kommen wir zur Kohleenergie: Klimaaktivistinnen und -aktivisten protestieren in Brandenburg gegen den Weiterbetrieb des Kohlekraftwerks Jänschwalde – hier allerdings nicht mit juristischen Mitteln. Eine Gruppe ist am Morgen auf das Kraftwerksgelände eingedrungen. Sie hätten den Grabenbunker der Anlage besetzt und so die weitere Kohlezufuhr zum Kraftwerk blockiert, sagt der Kraftwerkbetreibers Leag. Dem Unternehmen zufolge mussten zwei Blöcke heruntergefahren werden, ein Gigawatt stehe derzeit nicht zur Verfügung. Leag spricht von einem "Angriff auf die Versorgungssicherheit". Die Gruppe "Unfreiwillige Feuerwehr" erklärt, sie blockiere auch Gleisverbindungen, zudem hätten sich einige Personen an Förderbänder festgekettet. Die Gruppe protestiert damit gegen "die klimavernichtenden Folgen der Braunkohle-Verstromung". Der russische Angriffskrieg dürfe nicht als Ausrede genutzt werden, um weiterhin an zerstörerischem fossilen Gas und Kohle festzuhalten.

Update von 11:46 Uhr: Die Polizei hat damit begonnen, besetzte Bereiche zu räumen. Erste Personen seien in Gewahrsam genommen worden, sagt ein Polizeisprecher. Die Einsatzkräfte seien dabei, Aktivisten von den Gleisen- und Förderanlagen zu lösen.

10:30 Uhr

Widerspruch gegen Öko-Label für Gas und Atom eingelegt

Greenpeace und andere Umweltschutz-Organisationen leiten juristische Schritte gegen die Einstufung von Gas und Atomenergie als "nachhaltig" in der Europäischen Union ein. Greenpeace, der BUND, der WWF und andere legen formalen Widerspruch bei der EU-Kommission ein. Sie drohen mit einer Klage vor dem Europäischen Gerichtshof, sollte Brüssel nicht bis spätestens Februar antworten und das Vorhaben nicht zurückziehen. "Erdgas und Atom sind nicht grün, auch wenn die EU-Kommission dies auf Druck aus Paris und Berlin so festgelegt hat", betont die BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock. Die EU-Länder und das EU-Parlament hatten zugestimmt, Atom und Gas zum kommenden Jahr in die sogenannte grüne Taxonomie aufzunehmen. Darin listet die EU-Kommission auf, in welche Bereiche Bürger und Unternehmen Geld investieren können, um den Klimawandel zu bekämpfen.

Beim Verbrennen von Gas entsteht klimaschädliches Kohlendioxid. Außerdem ist nicht geklärt, wohin mit dem radioaktiven Atommüll. Trotzdem gibt es dafür von der EU das Label "nachhaltig".

Beim Verbrennen von Gas entsteht klimaschädliches Kohlendioxid. Außerdem ist nicht geklärt, wohin mit dem radioaktiven Atommüll. Trotzdem gibt es dafür von der EU das Label "nachhaltig".

(Foto: picture alliance/dpa)

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10:00 Uhr

Iran will von den USA Garantien zu neuem Atom-Deal

Unter Präsident Trump hatten die USA das internationale Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt. Das soll nicht wieder passieren, sollte es denn eine Neuauflage des Deals geben. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi verlangt von den USA "Garantien", dass sie von der Übereinkunft nicht wieder abrücken werden. Sein Land habe kein Vertrauen mehr in die USA, sagt Raisi beim Sender CBS. Washington ist jedoch nicht bereit, die Forderung aus Teheran zu erfüllen. Von der US-Regierung heißt es, sie habe keinen Einfluss auf die Entscheidungen künftiger Präsidenten oder Präsidentinnen.

Das Abkommen sollte verhindern, dass Teheran Atomwaffen entwickelt. Nach dem Ausstieg der USA von 2018 hielt sich der Iran schrittweise nicht mehr an seine Verpflichtungen. Die Internationale Atomenergiebehörde warf Teheran vor, seine Uran-Anreicherung weit über die im Atomabkommen vereinbarten Grenzen hinaus fortgesetzt zu haben und erklärte, sie könne nicht "garantieren, dass das iranische Atomprogramm ausschließlich friedlich" sei. Seit Monaten wird in Verhandlungen in Wien versucht, das Abkommen wiederzubeleben.

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09:50 Uhr

Deutsches Gastgewerbe verbucht Rückschlag

Erst die Corona-Krise, jetzt die Energie-Krise und Inflation. Für das Gastgewerbe in Deutschland bleibt die Lage schwierig, die Branche ist auch noch nicht wieder ganz beim Umsatzniveau der Vor-Corona-Zeit angekommen. Im Juli zählen Hotels, Restaurants und Kneipen zwar 0,4 Prozent mehr in ihren Kassen als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Inflationsbereinigt (real) sinkt der Umsatz aber um 1,5 Prozent. Das ist der erste Rückgang seit Dezember 2021, als wegen der damals geltenden Corona-Beschränkungen deutlich weniger eingenommen wurde. Der Umsatz liegt im Juli zwar um real 10,2 Prozent höher als im Vorjahresmonat, bleibt aber um 9,3 Prozent hinter dem Ergebnis von Juli 2019 zurück, also zu Zeiten vor der Pandemie.

09:15 Uhr

Umfrage: Haben Sie Ihre Heizung schon angeschaltet?

Vor allem abends und nachts ist es ganz schön kühl. Die einen drehen wie jedes Jahr die Heizung auf, wenn ihnen kalt ist. Andere versuchen, das noch etwas hinauszuzögern und ziehen sich lieber dicke Socken oder einen richtig warmen Wollpulli über. Wie halten Sie es?

08:36 Uhr

Streitkräfte haben weniger Bewerber und mehr Kriegsdienstverweigerer

Der Krieg in der Ukraine ist für Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht kein Grund, die Wehrpflicht in Deutschland wiedereinzuführen. In der aktuellen Situation helfe diese Debatte wenig, sagt die SPD-Politikerin der Funke Mediengruppe. "Es dauert seine Zeit, Soldatinnen und Soldaten auszubilden - unter einem Jahr macht das wenig Sinn." Zudem gebe es weder genügend Kasernen, Ausbilder noch das Gerät für zehntausende Wehrpflichtige. Währenddessen sinkt das Interesse im Land, Teil der Streitkräfte zu werden. Die Bewerberzahlen für den militärischen Dienst in der Bundeswehr seien seit Anfang des Jahres rückläufig, schreibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland und beruft sich auf die Bundeswehr. Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer innerhalb der Bundeswehr sei hingegen deutlich angestiegen: 657 Anträge auf Kriegsdienstverweigerung gab es demnach laut dem Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben – das sind jetzt schon über drei Mal so viele wie im gesamten letzten Jahr. Häufig genannter Grund: Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine.

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08:10 Uhr

Das wird heute wichtig

Guten Morgen, liebe Leserinnen und Leser!

Heute ist der Tag, an dem Queen Elizabeth II. beigesetzt wird. Ihr Sarg wird am späten Vormittag vom Parlament zur Westminster Abbey in London überführt. Dort beginnt um 12 Uhr die Trauerfeier, anschließend wird der Sarg in mehreren Prozessionen nach Windsor westlich von London gebracht. In der St.-Georges-Kapelle wird es einen Aussegnungsgottesdienst geben, später am Abend wird die Queen bei einer privaten Zeremonie in einer Seitenkapelle an der Seite von Prinz Philip beigesetzt. Wir begleiten die gesamte Trauerzeremonie auch im Liveticker zur Queen-Beerdigung. Daneben stehen heute diese Termine an:

  • Von der Kita bis zur Hochschule: Wie lässt sich das deutsche Bildungssystem digital fit machen? Eine Expertenkommission der Kultusministerkonferenz legt dazu heute Morgen Vorschläge vor.
  • Um 11 Uhr präsentiert die EU-Kommission neue Maßnahmen zur Bewältigung von Krisen wie der Corona-Pandemie oder Russlands Krieg gegen die Ukraine. Zum Beispiel soll Firmen künftig im Zweifel Produktionsvorgaben gemacht werden können.
  • Außerdem besucht Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Vormittag den künftigen Terminal-Standort für Flüssigerdgas (LNG) in Lubmin.
  • Die Verkehrsminister von Ländern und Bund beraten ab dem Mittag über ein mögliches Nachfolgemodell zum 9-Euro-Ticket. Für 14:30 Uhr ist eine Pressekonferenz angesetzt.
  • Am Mittag nimmt zudem die Enquete-Kommission zum Afghanistan-Einsatz im Bundestag ihre Arbeit auf. Sie soll "Lehren aus Afghanistan für das künftige vernetzte Engagement Deutschlands" ziehen.
  • Der Mordprozess um die tödlichen Schüsse auf zwei Polizisten bei Kusel geht am Vormittag weiter. Es wird mit Spannung erwartet, ob der Nebenangeklagte sein Schweigen bricht. Er hatte zwar kurz nach seiner Festnahme ausgesagt, schweigt aber seit Prozessbeginn.

Ich bleibe bis 14 Uhr, mein Name ist Heidi Ulrich, zu erreichen bin ich unter dertag(at)n-tv.de. Kommen Sie gut durch den Tag!

07:29 Uhr

Chinesische Metropole Chengdu beendet Lockdown

Corona-Lockdowns sind bei uns in Deutschland schon längst passé, anders sieht es für Millionen Menschen in einigen Regionen Chinas aus. Für rund 21 Millionen Menschen im Wirtschaftszentrum Chengdu endete heute ein knapp dreiwöchiger Lockdown. Die Bewohnerinnen und Bewohner müssen sich künftig mindestens einmal die Woche auf Corona testen lassen. Um aber öffentliche Orte besuchen oder den Nahverkehr benutzen zu können, muss - ähnlich wie in vielen anderen Städten Chinas - ein negativer, höchstens 72 Stunden alter PCR-Test vorgelegt werden. Aktuell gelten in Dutzenden chinesischen Städten weiter umfassende oder teilweise Lockdowns. Besonders in den Regionen Tibet und Xinjiang beklagten Menschen, dass die Lieferung von Lebensmitteln oder die medizinische Versorgung an einigen Orten nicht ausreichend funktionierte. Die Pekinger Gesundheitskommission meldete landesweit rund 800 neu festgestellte lokale Infektionen am Sonntag. In Chengdu wurden demnach keine neuen Fälle entdeckt.

07:08 Uhr

Kühnert geht Söder scharf an: "Zu tief ins Glas geschaut"

Vor einem Spitzentreffen nächste Woche Mittwoch zu hohen Energiepreisen wird die Stimmung zwischen Bund und Ländern schlechter. Es gibt Streit weiter darüber, wie das Entlastungspaket umgesetzt werden soll und wie die Kosten dafür aufgeteilt werden. Einzelne Länder drohen mit Blockaden im Bundesrat. Bayerns Regierungschef Markus Söder fordert nun in der "Augsburger Allgemeinen" einen Gaspreisdeckel und eine "finanzpolitisch große Lösung". "Wir befinden uns in einer ökonomischen Krise, die größer ist als bei Corona, deshalb braucht es jetzt auch finanzpolitisch eine große Lösung - und nicht nur kleines Besteck." Der CSU-Chef wirft Bundesfinanzminister Christian Lindner vor, "in Schattenhaushalten mit gigantischen Milliardensummen" zu hantieren. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai nimmt in der "Rheinischen Post" hingegen die Länder in die Pflicht: "Es kann nicht sein, dass die Länder immer nur Forderungen stellen, sich dann aber wegducken, wenn es um die Umsetzung geht." SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert wirft Söder "politische Spiele" vor. Söder nehme für seine Privatfehde mit der Ampel ein ganzes Entlastungspaket in Geiselhaft. "Das ist politischer Größenwahn auf Kosten von Millionen Menschen in Bayern und dem ganzen Land. Deutschland hat jetzt keine Zeit für die Launen eines CSU-Mannes, der beim Oktoberfest zu tief ins Glas geschaut hat."

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06:38 Uhr

Biden erklärt Pandemie in den USA für beendet

Das Coronavirus ist nicht verschwunden, auch in den USA stecken sich weiterhin zahlreiche Menschen damit an. Präsident Biden erklärt jedoch die Pandemie in seinem Land für beendet. Während er die Auto-Messe in Detroit besucht, sagt er in einem am Donnerstag aufgenommenen CBS-Interview: "Wir haben immer noch ein Problem mit Corona. Wir arbeiten immer noch daran. Aber die Pandemie ist vorbei. Wie Sie sehen, trägt niemand mehr Masken. Alle scheinen in ziemlich guter Verfassung zu sein. Ich glaube also, dass sich das Blatt wendet." Nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde CDC sterben in den Vereinigten Staaten jedoch weiterhin fast 400 Menschen pro Tag an einer Infektion mit dem Virus.

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06:25 Uhr

Hurrikan verursacht Stromausfall in ganz Puerto Rico

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 140 Kilometern pro Stunde trifft Hurrikan "Fiona" in Puerto Rico auf Land und richtet schwere Schäden an. Im gesamten Inselstaat fällt der Strom aus. Es könnte mehrere Tage dauern, bis die Stromversorgung wieder komplett hergestellt sei, heißt es vom Stromanbieter Luma Energy. Außerdem löst starker Regen Überschwemmungen in weiten Teilen der Insel aus. Ob es Todesopfer gibt, ist bisher unklar. Der Sturm soll auch die Dominikanische Republik erreichen. Das US-Hurrikanzentrum warnt vor sintflutartigen Regenfällen und Schlammlawinen sowohl in Puerto Rico, als auch in der Dominikanische Republik.

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06:00 Uhr

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