Klage gegen die Ermittler Jetzt keilt Alec Baldwin im "Rust"-Fall zurück
10.01.2025, 11:00 Uhr Artikel anhören
Fühlt sich "böswillig" verfolgt: Alec Baldwin.
(Foto: picture alliance / ipa-agency)
Wegen des Todes von Kamerafrau Halyna Hutchins am Set des Westerns "Rust" landet Alec Baldwin auf der Anklagebank. Der Prozess gegen den Schauspieler ist zwar geplatzt, doch ausgestanden ist die Sache damit noch nicht. Schließlich holt Baldwin nun zum Gegenschlag aus.
Über drei Jahre sind seit dem Tod von Kamerafrau Halyna Hutchins am Set des Westernstreifens "Rust" inzwischen vergangen. Doch abschließend aufgearbeitet ist die Tragödie noch immer nicht.
Im Juli wurde der Prozess gegen Alec Baldwin, der Hutchins versehentlich erschossen hatte, überraschend eingestellt. Ende Dezember wurde das Verfahren wegen fahrlässiger Tötung gegen den Schauspieler offiziell abgeschlossen, nachdem die Staatsanwaltschaft von Santa Fe ihre zuvor eingereichte Berufung zurückgezogen hatte.
Nun ist es stattdessen Alec Baldwin, der die Sache nicht auf sich beruhen lassen will. So reichte der 66-Jährige eine Klage wegen "böswilliger Strafverfolgung" ein. Baldwin werfe der Staatsanwaltschaft und den Behörden des Santa Fe County Sheriff's Office "böswilligen Missbrauch des Verfahrens, absichtliche Vernichtung von Beweisen und Verleumdung und Verletzung des New Mexico Civil Rights Act" vor, berichtet das "People"-Magazin. Es beruft sich dabei auf ihm vorliegende Gerichtsdokumente.
Alec Baldwin als Sündenbock?
Die anderen Prozessparteien seien "von ihrem Wunsch geblendet" gewesen, ihn als Sündenbock "aus den falschen Gründen und um jeden Preis" für die tödlichen Schüsse verantwortlich zu machen, ließ Baldwin demnach über seine Anwälte erklären. Er wolle, dass die Beklagten für ihre "böswillige und unrechtmäßige Verfolgung" gegen ihn zur Rechenschaft gezogen würden. Baldwin klage auf Schadenersatz in noch nicht verifizierter Höhe, so "People".
"Bei der Strafverfolgung geht es um die Suche nach Wahrheit und Gerechtigkeit und nicht darum, persönliche oder politische Vorteile zu verfolgen oder Unschuldige zu schikanieren", erklärte Baldwins Anwaltsteam gegenüber dem Magazin. Die Sonderstaatsanwältin und die anderen Beklagten hätten dieses Grundprinzip immer wieder verletzt und "Alec Baldwins Rechte mit Füßen getreten. Wir erheben diese Klage, um die Angeklagten für ihr Fehlverhalten zur Rechenschaft zu ziehen und zu verhindern, dass sie dies anderen antun."
Baldwins Anwälte hatten bereits im Dezember gegenüber "The Hollywood Reporter" erklärt: "Die Entscheidung, die Berufung zurückzuweisen, ist die endgültige Bestätigung dessen, was Alec Baldwin und seine Anwälte von Anfang an gesagt haben - dies war eine unaussprechliche Tragödie, aber Alec Baldwin hat kein Verbrechen begangen."
Die Kamerafrau Halyna Hutchins war im Oktober 2021 bei Dreharbeiten am Set des Westerns "Rust" durch eine scharfe Kugel aus einem Revolver in Alec Baldwins Hand getötet worden. Regisseur Joel Souza wurde damals verletzt. Die verantwortliche Waffenmeisterin an dem Filmset, Hannah Gutierrez-Reed, wurde im April wegen fahrlässiger Tötung zu einer 18-monatigen Haftstrafe verurteilt. Diese Strafe hätte auch Baldwin gedroht, dem ebenfalls fahrlässige Tötung vorgeworfen wurde.
Quelle: ntv.de, vpr/spot