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Kritik an Netflix-Serie Kalkofe: Diversität leben, nicht darüber diskutieren

In der erfolgreichen Netflix-Serie "Bridgerton" wurden Figuren in der Londoner High Society des frühen 19. Jahrhunderts ohne Rücksicht auf historische Korrektheit mit Darstellern und Darstellerinnen unterschiedlicher Hautfarbe besetzt.

In der erfolgreichen Netflix-Serie "Bridgerton" wurden Figuren in der Londoner High Society des frühen 19. Jahrhunderts ohne Rücksicht auf historische Korrektheit mit Darstellern und Darstellerinnen unterschiedlicher Hautfarbe besetzt.

(Foto: imago images/ZUMA Press)

Sollten Rollen in Serien mit Rücksicht auf möglichst große Vielfalt der Darsteller besetzt werden? TV-Kritiker Kalkofe hält davon wenig. Vielmehr sollten die Fähigkeiten der Schauspieler im Vordergrund stehen. Wahre Diversität sei es, "wenn es keine Rolle mehr spielt, wer vor der Kamera steht".

Der TV-Kritiker Oliver Kalkofe hält eine politisch motivierte Abbildung von Diversität in Film und Fernsehen für falsch. "Wahre Diversität wäre es, wenn es keine Rolle mehr spielt, wer vor der Kamera steht und es egal ist, ob die Person ein Mann, eine Frau, was anderes, alt, jung, dick, groß oder klein ist", sagte der Komiker. "Die Frage ist doch: Ist er oder sie gut? Oder ist er oder sie zum Beispiel lustig?"

Oliver Kalkofe nimmt in der Regel kein Blatt vor den Mund.

Oliver Kalkofe nimmt in der Regel kein Blatt vor den Mund.

(Foto: imago images/POP-EYE)

Kalkofe nahm vor allem auf internationale Produktionen Bezug, die Rollen bewusst divers besetzen - zum Beispiel die kürzlich erschienene Amazon-Prime-Produktion "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" oder die erfolgreiche Netflix-Serie "Bridgerton". In dieser werden Figuren in der Londoner High Society des frühen 19. Jahrhunderts gezeigt. Sie wurden ohne Rücksicht auf historische Korrektheit mit Darstellern und Darstellerinnen unterschiedlicher Hautfarbe besetzt. Kalkofe findet das zu gewollt. Diversität müsse eine Selbstverständlichkeit sein und es solle nicht extra bedacht werden, ob etwa genug Frauen oder Schwarze besetzt worden seien.

Dem Satiriker zufolge ist es gut, dass nicht mehr nur alte weiße Männer medial präsent sind. Alles sollte möglich sein, aber: "Um Diversität zu leben, sollte nicht mehr darüber geredet, sondern das Gefühl vermittelt werden, dass jeder die gleiche Chance hat, Punkt", meint der 56 Jahre alte Fernsehprofi.

Neben seinem Satireformat "Kalkofes Mattscheibe" ist Kalkofe auch für die Tele5-Reihe "Die schlechtesten Filme aller Zeiten" ("SchleFaZ") bekannt, die er seit 2013 mit Comedyautor Peter Rütten moderiert. Am 9. September startete die zehnte Staffel der Sendereihe, in der die zwei TV-Experten ausgewählte Trash-Filme mit schwarzem Humor und bunter Verkleidung auseinandernehmen, mit dem Actionstreifen "Hai-Alarm auf Mallorca" aus dem Jahr 2004.

(Dieser Artikel wurde am Samstag, 10. September 2022 erstmals veröffentlicht.)

Quelle: ntv.de, kst/dpa

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