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Wirres Instagram-Video Kliemann sieht sich als Verschwörungs-Opfer

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Sein Leben sei zerstört, sagt Kliemann, seine Mitarbeiter würden in Sippenhaft genommen.

Sein Leben sei zerstört, sagt Kliemann, seine Mitarbeiter würden in Sippenhaft genommen.

(Foto: IMAGO/APress)

Hat sich Fynn Kliemann mit unzulässigen Tricks an Maskendeals bereichert? Das versucht die Staatsanwaltschaft Stade in den nächsten Wochen zu ermitteln. Derweil meldet sich der Unternehmer-Tausendsassa mit einem konfusen Video zurück, in dem er über eine Verschwörung gegen ihn schwadroniert.

Vier Tage nachdem die Staatsanwaltschaft Stade Ermittlungen gegen Fynn Kliemann wegen Betrugsverdachts eingeleitet hat, meldet sich der Influencer und Unternehmer auf seinem Instagram-Channel zu Wort. "So, es ist doch jetzt gut", beginnt er eine Instagram-Story, eine gut dreieinhalbminütige Tirade, in der er sich und sein Projekt "Kliemannsland" zum Opfer einer Verschwörung der Medien und der "woken linken Szene" stilisiert. Ein paar Stunden zuvor hatte das "Kliemannsland" - eine Art Abenteuerspielplatz für Erwachsene - ein längeres Video veröffentlicht, an deren Ende sich die Belegschaft von Kliemann distanziert, um das Projekt zu retten.

In seinem Instagram-Video bewegt sich Kliemann hektisch durch eine Art Werkstatt, er wirkt atemlos, als er in die Kamera spricht. Er beginnt mit der Rolle der Medien allgemein in seinem Fall. "Ziemlich viele Leute" hätten "ziemlich viel durcheinandergebracht", alle hätten es abgeschrieben. Jetzt sei sein gesamtes Leben zerstört - "zehn Jahre nonstop Arbeit, alles ist kaputt". Vorwürfe, er habe Masken unter falschem Label aus Bangladesch verkauft, weist er zurück. Er habe Fehler gemacht, das habe er eingesehen. Er habe "Reparationen" geleistet.

Dann klagt er, dass die Mitarbeiter seines "Kliemannslands" in "Sippenhaft" genommen würden. Mutmaßlich von der "Magazin Royale"-Redaktion des ZDF, die Anfang Mai den Stein ins Rollen gebracht hat, indem sie über Ungereimtheiten bei Spenden und Geschäften in Kliemanns Firmengeflecht berichtet hatte. "Ich hab das Gefühl, die Redaktion glaubt, sie sei was Besseres. Und sie darf entscheiden, wie andere Leute ihr Leben leben", schimpft Kliemann. "Das ist doch der gleiche Bullshit wie auf dem Schulhof damals, dass irgendjemand dir vorschreiben will, wie man Spaß zu haben hat. Im Kliemannsland wirst du so akzeptiert, wie du bist. Aber da gibt’s diesen einen Teil in der woken linken Szene, der das einfach nicht akzeptieren kann."

Hinter der ZDF-Berichterstattung wittert er eine Intrige: "Ihr habt mich mit öffentlichen Geldern groß gemacht, dann hab ich nicht gespurt, und mit genau den gleichen Geldern soll ich jetzt zerstört werden." Das Motto des "Kliemannslands" sei "sei, wer du willst", aber genau das könne die Welt nicht akzeptieren. "Die wollen, dass wir uns dafür schämen, dass wir nicht ihren Normen entsprechen. Dass wir irgendwie anders sind."

Bereut, aber nichts zugegeben

Tatsächlich geht es bei den Vorwürfen gegen Kliemann aber weniger darum, wie sich Gäste und Angestellte seines Heimwerker-Spielplatzes amüsieren, sondern darum, ob Kliemann unter Vorspiegelung falscher Tatsachen Geld verdient hat. Nach zumindest einer Strafanzeige laufen nun Ermittlungen gegen den Geschäftsmann. Von deren Ergebnissen hängt es ab, ob sich Kliemann vor Gericht verantworten muss.

Bereits vor drei Wochen hatte Kliemann in einem Video Stellung zu den Vorwürfen bezogen - ohne jedoch strafrechtlich relevante eigene Fehler einzuräumen. Er entschuldigte sich vielmehr für Fehler in seiner Kommunikation und seine eigene angebliche Unwissenheit bei den geschäftlichen Vorgängen. Der Clip damals wirkte durchdacht und Kliemann ruhig und aufgeräumt.

Quelle: ntv.de, ino

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