Will Smith rastet aus Promis reagieren auf Oscar-Backpfeife
28.03.2022, 20:36 Uhr
Das hat gesessen!
(Foto: REUTERS)
Die Auseinandersetzung zwischen Will Smith und Chris Rock bei der Oscarverleihung ist noch immer in aller Munde. Mittlerweile melden sich auch immer mehr Prominente zu Wort, um über die Prügelattacke zu sprechen. Ihre Reaktionen fallen gemischt aus.
Wer am Sonntagabend bei der Oscarverleihung in Los Angeles zu den Gewinnerinnen und Gewinnern zählte und mit einem Goldjungen nach Hause gehen durfte, interessiert heute so gut wie niemanden mehr. Zu schockierend war der Auftritt von Will Smith, der dem Comedian Chris Rock nach einem Witz über seine Ehefrau Jada Pinkett Smith mit der flachen Hand ins Gesicht schlug.
Rock hatte sich einen Spruch an Smiths Ehefrau Jada Pinkett Smith erlaubt. Sie bereite sich wohl auf die Fortsetzung des Films "Die Akte Jane" vor, scherzte er. Eine offensichtliche Anspielung darauf, dass sich die Schauspielerin den Kopf rasiert hat - ebenso wie Demi Moore im Jahr 1997 für ihre Hauptrolle in dem Streifen. Jada Pinkett Smith hatte 2018 öffentlich gemacht, unter krankheitsbedingtem Haarausfall, Alopecia, zu leiden.
Wie anhand der unterschiedlichen Reaktionen im Publikum zu sehen ist, konnten die meisten Hollywood-Stars zunächst nicht einschätzen, ob es sich bei dem Vorfall um einen geplanten Scherz zwischen Smith und Rock handelte oder ob die Sache ernst war. Nun äußern sich immer mehr Prominente zu dem Ausraster.
Den Anfang machte gleich Komikerin Amy Schumer, die den Oscar-Abend moderierte. Unter zahlreichen Lachern scherzte sie auf der Bühne: "Ich bin gerade aus diesem Spider-Man-Kostüm herausgekommen. Habe ich etwas verpasst? Hier herrscht plötzlich eine andere Stimmung ..."
"Was zur Hölle????? Das war nicht gescriptet?????", fragte der "Daily Show"-Moderator Trevor Noah entsetzt via Twitter. Damit spricht er sicherlich vielen Zuschauern aus der Seele. Denn Smith schien sich erst über Rocks Witz zu amüsieren, bis er offenbar den Gesichtsausdruck seiner Ehefrau sah und wütend auf die Bühne ging, um den Comedian zu ohrfeigen.
TV-Produzent Cheo Hodari Coker, der offenbar zu spät eingeschaltet hatte und bis zu dem Zwischenfall zurückspulen musste, schrieb ebenfalls auf Twitter: "Oh. Mein. Gott. Ich weiß nicht, was beeindruckender ist ... die Tatsache, dass Will ihn geschlagen hat oder dass Chris Rock wirklich einen Schlag einstecken kann. Das war beeindruckend auf Boxerniveau - von Chris' Seite."
In Anspielung an Will Smiths Geburtsort, der für seine Kriminalität berüchtigt ist, schrieb die Schauspielerin Quinta Brunson, die Preisverleihung sei "sehr West-Philadelphia" gewesen.
Der ehemalige Late-Night-Show-Moderator Conan O'Brien bereute seine frühere Rente offenbar sehr. "Habe gerade die Ohrfeige von Will Smith gesehen. Hat jemand eine Late-Night-Show, die ich mir nur für morgen ausleihen kann?", fragte der Entertainer scherzhaft.
Auch 50 Cent konnte sich einen Spruch nicht verkneifen. "Du musst Oscars gewinnen, um so einen Scheiß zu machen", schrieb der Rapper auf Twitter. "Nachdem ich gewonnen habe, werde ich aus ein paar Leuten die Scheiße raushauen."
Und noch jemand unterstützte Will Smith öffentlich nach der Prügelattacke, sein 23-jähriger Sohn Jaden Smith. Er schrieb nach der Zeremonie auf Twitter: "Und so machen wir es." In einem weiteren Tweet fügte er hinzu, dass ihn die Rede seines Vaters zum Weinen gebracht habe.
Kathy Griffin fand den Ausraster dagegen wohl eher verstörend. Es sei "eine sehr schlechte Gepflogenheit, auf die Bühne zu gehen und einen Komiker körperlich anzugreifen", twitterte die Komikerin. "Jetzt müssen wir uns alle Sorgen darüber machen, wer der nächste Will Smith in Comedy-Clubs und Theatern sein will."
Auch Cher konnte mit dem plötzlichen Ausbruch des "Prinz von Bel-Air"-Stars nicht viel anfangen. "Hatte den Raum verlassen und den Grund für Wills Schlag verpasst", schrieb die Sängerin in Großbuchstaben. "Jetzt habe ich es gesehen, bin mir immer noch nicht sicher, warum", so die 75-Jährige weiter.
Schauspielerin Mia Farrow twitterte: "Es war nur ein Witz. Witze sind das, was Chris Rock macht. Er war schon immer hart. Das war ein milder Scherz für ihn."
Regisseur Judd Apatow reagierte entsetzt auf die "reine außer Kontrolle geratene Wut und Gewalt" von Will Smith. In einer Reihe von mittlerweile gelöschten Tweets schrieb er: "Er hätte ihn töten können." Die Familie Smith habe "in den letzten drei Jahrzehnten eine Million Witze über sie gehört. Sie sind keine Neulinge in der Hollywood- und Comedy-Welt. Er hat den Verstand verloren." Smith warf er zudem "reinen Narzissmus" vor. Die Familie Williams müsse "wütend" sein.
Kurz nach seiner Prügelattacke hatte Will Smith den Oscar als bester Hauptdarsteller in "King Richard" bekommen. Darin spielt er den Vater der Tennisspielerinnen Serena und Venus Williams. In seiner Dankesrede entschuldigte er sich bei der Academy und seinen Mitstreitern für seinen Ausbruch. Er wolle "ein Botschafter" für "Liebe, Fürsorge und Sorge" sein, sagte Smith.
Dass sich Chris Rock einen Scherz auf Kosten von Jada Pinkett Smith erlaubt hat, war übrigens nicht das erste Mal. Schon 2016 machte er sich bei den Oscars über sie lustig, weil sie die Preisverleihung im Rahmen der "Oscars So White"-Bewegung boykottiert hatte. "Dass Jada die Oscars boykottiert, ist wie, wenn ich Rihannas Höschen boykottiere. Ich war nicht eingeladen", sagte er.
Quelle: ntv.de, lpe