Nach rassistischem Tweet"Roseanne" auch in Deutschland gestrichen

In den USA hat der Sender ABC nach einem rassistischen Tweet von Roseanne Barr die Reißleine gezogen. Nun setzt auch der Disney Channel die Serie "Roseanne" ab. Serien-Ehemann John Goodman äußert sich zu der Kontroverse schmallippig.
Die Comedy-Serie "Roseanne" wird auch in Deutschland erst einmal nicht mehr im Fernsehen zu sehen sein. Nach den rassistischen Äußerungen von Protagonistin Roseanne Barr über die frühere Beraterin von Ex-US-Präsident Barack Obama, Valerie Jarrett, hatte bereits der Sender ABC diese Woche entschieden, das Programm nicht weiter zu produzieren.
"Analog zu dieser Entscheidung werden wir die neuen 'Roseanne'-Folgen auch nicht in Deutschland im Disney Channel ausstrahlen!", sagte eine Sender-Sprecherin auf Anfrage. Dies gelte auch für die alten Folgen, die ab sofort nicht mehr ausgestrahlt würden. Barr hatte per Twitter die Afro-Amerikanerin Jarrett als "Baby der Muslimbruderschaft und des Planeten der Affen" beleidigt. Danach löschte die 65-Jährige den Tweet und entschuldigte sich bei Jarrett und "allen Amerikanern".
"Es tut mir wirklich leid, dass ich einen schlechten Witz über ihre Politik und ihr Aussehen gemacht habe. Ich hätte es besser wissen sollen. Vergebt mir, mein Witz war schlechter Geschmack." Später entschuldigte sie sich auch bei den Mitwirkenden der Show, die ihretwegen den Job verloren hätten.
John Goodman reagiert knapp
Sie rechtfertigte ihren rassistischen Twitter-Kommentar damit, dass es mitten in der Nacht gewesen sei und sie ein Medikament gegen Schlaflosigkeit genommen habe. Auch diesen Kommentar löschte sie jedoch später wieder. Dann wandte sie sich noch einmal direkt an ihre Fans: "Hey Leute, verteidigt mich nicht. Es ist süß, dass ihr es versucht, aber meine Show zu verlieren ist gar nichts dagegen, als Rassistin gebrandmarkt zu werden wegen eines Tweets - das bereue ich noch mehr."
Ihr Serien-Ehemann und langjähriger Schauspielkollege John Goodman sagte unterdessen erstaunlich wenig zu dem Vorfall und dem Aus für die Sendung. "Ich weiß nichts darüber. Ich lese es nicht", antwortete er knapp auf die Frage von "ET Online". Auch zu den Spekulationen um ein mögliches Spin-off um seinen Charakter als Serien-Ehemann hat er eine klare Antwort: "Da wissen Sie mehr als ich."
Die beschimpfte Jarrett sagte dem Sender MSNBC, man müsse aus diesem Moment Lehren ziehen. Ihr gehe es gut, betonte sie. Sie sorge sich jedoch um die Opfer von Rassismus, die "keinen Kreis von Freunden oder Anhängern um sich haben, der ihnen sofort zur Hilfe eilt".