Wegen Korruption und Geldwäsche Schwager von König Felipe tritt Haft an
18.06.2018, 12:16 Uhr
Iñaki Urdangarín muss für fünf Jahre und zehn Monate ins Gefängnis (Archivbild).
(Foto: picture alliance / dpa)
Vor sieben Jahren erschüttert der Skandal um den Schwager von König Felipe das spanische Königshaus. Iñaki Urdangarín hat Millionen von Steuergeldern veruntreut. Jetzt muss der Ex-Handballstar für lange Zeit ins Gefängnis.
Der Schwager des spanischen Königs Felipe VI. hat seine Gefängnisstrafe wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder angetreten. Iñaki Urdangarín betrat gegen 8 Uhr das Gefängnis von Brieva nördlich von Madrid. Der Oberste Gerichtshof hatte am vergangenen Dienstag die Berufung Urdangaríns zurückgewiesen und ihn zu einer leicht gemilderten Gefängnisstrafe von fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.
Der Ehemann von Infantin Cristina wurde der Veruntreuung von Steuergeldern sowie der Geldwäsche, der Urkundenfälschung und des Betrugs für schuldig befunden. Gemeinsam mit einem früheren Geschäftspartner soll er zwischen 2004 und 2006 sechs Millionen Euro, die als Spendengelder für die Wohltätigkeitsorganisation Nóos bestimmt waren, veruntreut haben.
Als die Affäre Ende 2011 öffentlich wurde, durchlebte Spanien gerade seine schwerste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Das Land stand unter Schock und das Vertrauen in das Königshaus sank rapide. Im Juni 2014 dankte König Juan Carlos im Alter von 76 Jahren zugunsten seines Sohns Felipe VI. ab, um eine Erneuerung der Monarchie zu ermöglichen.
Seit der Aufdeckung des Skandals spielen Urdangarín und seine Frau keine öffentliche Rolle mehr. Auch der Krönung Felipes blieben beide fern. Das Paar zog mit seinen vier Kindern in die Schweiz.
Quelle: ntv.de, eho/AFP/dpa