Unterhaltung

"Dramatische Veränderungen" "Victoria's Secret" stutzt Engeln die Flügel

Die Engel fliegen nicht mehr.

Die Engel fliegen nicht mehr.

(Foto: picture alliance / zz/ESBP/STAR MAX/IPx)

Passen Magermodels in Unterwäsche und mit Engelsflügeln noch in die heutige Zeit? Offenbar nicht. Zu dieser Erkenntnis ist nun jedenfalls das Dessous-Kultlabel "Victoria's Secret" gelangt. Es tauscht seine Topmodels aus und will stattdessen fortan mit "kultivierten Frauen" für sich werben. 

Die Zeiten haben sich geändert. Vor dem Hintergrund von "Body Shaming"-Debatten und "#MeToo"-Bewegung ist auch beim Unterwäsche-Label "Victoria's Secret" (VS) etwas in Bewegung geraten. Und das führt zu deutlichen Veränderungen in der künftigen Marketingstrategie des Unternehmens.

Eines der neuen Gesichter von "Victoria's Secret": Megan Rapinoe.

Eines der neuen Gesichter von "Victoria's Secret": Megan Rapinoe.

(Foto: picture alliance / zz/John Nacion/STAR MAX/IPx)

Man wolle von nun an mit "kultivierten Frauen" anstelle von leicht bekleideten "Engeln" für sich werben, heißt es mit Blick auf die Marke. "Wir sind auf einem unglaublichen Weg, der größte Fürsprecher für Frauen weltweit zu werden", wird Firmenchef Martin Waters zitiert. Dies sei eine "dramatische Veränderung". Derzeit halte er die Engel für "kulturell nicht relevant".

Von Megan Rapinoe bis Paloma Elsesser

Zu den Frauen, die der Dessous-Riese als neue Werbegesichter angeworben hat, gehören etwa US-Fußballerin Megan Rapinoe, Freestyle-Skifahrerin Eileen Gu und die Schauspielerin, Produzentin und Autorin Priyanka Chopra Jonas. Auch Paloma Elsesser, ein sogenanntes Plus-Size-Model, hat bei "Victoria's Secret" unterschrieben.

Sie treten an die Stelle der extrem schlanken Models, die in der Vergangenheit mit High Heels, viel Glitzer und riesigen Engelsflügeln für den Konzern über den Catwalk gelaufen waren. Dazu zählten etwa so berühmte Models wie Heidi Klum, Claudia Schiffer, Gisele Bündchen, Naomi Campbell oder Alessandra Ambrosio.

"Was Frauen wollen"

"Wir mussten aufhören, uns für das zu interessieren, was Männer wollen, und stattdessen uns für das interessieren, was Frauen wollen", sagte Waters zu der Neuausrichtung des Unternehmens der "New York Times". Die neue Kampagne "VS Collective" soll sich dementsprechend auf Frauen konzentrieren, die für ihre Leistungen bekannt sind und nicht für spezielle Körpermaße.

Mehr zum Thema

So könnte die Kampagne dazu beitragen, das, was als sexy gilt, neu zu definieren. Diese Chance auf Veränderung sei für sie ein Grund gewesen, bei dem Unternehmen anzuheuern, sagte Elsesser der "New York Times". "Ich habe nicht mit dem Modeln angefangen, um all die coolen Sachen zu machen. Ich habe es getan, um die Welt zu verändern", fügte sie hinzu. "Mit Plattformen wie VS, über die du die Wohnzimmer aller Menschen betrittst, kannst du radikale Veränderungen bewirken." Rapinoe wiederum erklärte, sie sei begeistert, etwas zu entwerfen, das "das echte Spektrum aller Frauen" darstelle.

Nicht nur die althergebrachten Modenschauen von "Victoria's Secret" sahen sich in jüngerer Zeit mit Sexismus-Vorwürfen konfrontiert. Das Label geriet auch im Zuge des Sex-Skandals um Multimillionär Jeffrey Epstein in die Schlagzeilen. So soll Leslie Wexner, inzwischen abgetretener Gründer des Mutterkonzerns von "Victoria's Secret", enge Verbindungen zu dem verurteilten Sexualstraftäter gehabt haben, der sich 2019 in der Haft das Leben nahm. Mehrere "Victoria's Secret"-Models beschuldigten Manager des Labels zudem der sexuellen Belästigung.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen