Musik

Kanadische Newcomerin Tate McRae Vom Kinderzimmer ins Rampenlicht

Ausgezeichnete Tänzerin und Sängerin zugleich: Tate McRae.

Ausgezeichnete Tänzerin und Sängerin zugleich: Tate McRae.

(Foto: RCA/Sony Music)

Lange verzauberte Tate McRae ihre Fans mit ihrer Musik nur auf Youtube. Doch es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis die 18-Jährige die Charts erobert. Mit ihrer kraftvollen Stimme und einem Mix aus Pop und Balladen spricht sie vielen jungen Frauen aus der Seele.

Im Jahr 2003 wurde im kanadischen Calgary mit Tatum Rosner McRae, besser bekannt als Tate McRae, ein wahres Multitalent geboren. Wer nun genau nachrechnet, wird merken, dass diese junge Frau nicht älter als 18 ist. Doch trotz ihres jungen Alters hat McRae Anerkennung in verschiedenen künstlerischen Bereichen erlangt. Nun hat die Sängerin und Tänzerin mit "I Used To Think I Could Fly" ihren ersten Longplayer herausgebracht.

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Schon in jungen Jahren und mit ihrer Mutter als Lehrerin wagt sie sich in die Welt des Balletts - mit Erfolg. Im Alter von acht Jahren tritt McRae bereits bei Tanzwettbewerben auf und wird 2013, 2015 und 2018 bei den Dance Awards als beste Nachwuchstänzerin ausgezeichnet. "Ich war immer sehr wettbewerbsfähig. Ich habe mir Ziele gesetzt und das Bedürfnis verspürt, sie zu erreichen", sagt Tate McRae im Gespräch mit ntv.de. 2016 tritt sie in der "Ellen DeGeneres Show" auf, kurz darauf landet sie in der US-Tanzshow "So You Think You Can Dance" auf dem dritten Platz. Doch nicht nur das, auch im Musikvideo zu "Rule the World" von Walk Off The Earth und bei der "Purpose World"-Tour von Justin Bieber tritt sie in Erscheinung.

Zur Musik kommt sie jedoch nicht, wie man vielleicht meinen könnte, über ihren Landsmann Bieber, sondern übers Schreiben. "Ich habe schon immer sehr gerne geschrieben, Poesie und Geschichten. Es hilft mir, Dinge zu überstehen, die ich mental durchmache. Mit dem Singen kommuniziere ich, was ich geschrieben habe." Die Texte entstehen auf Englisch. Denn obwohl Tate McRaes Mutter aus Deutschland kommt - die deutsche Sprache zählt nicht zu ihren vielen Talenten. "Ich kann nur von eins bis zehn zählen", gesteht die 18-Jährige lachend.

Rund vier Milliarden Aufrufe

Ab 2017 schreibt Tate McRae Lieder, vertont sie, begleitet sie am Klavier und lädt sie in ihrem Kinderzimmer bei Youtube hoch. Ihr erster Song, "One Day", erreicht im Laufe der Zeit nicht nur mehr als 30 Millionen Aufrufe, sondern erregt auch die Aufmerksamkeit des Labels RCA Records, mit dem sie kurz darauf die EP "All the Things I Never Said" veröffentlicht. Die Lead-Single der Pop-Platte, "Tear Myself Apart", wurde von keiner Geringeren als Billie Eilish und deren Bruder Finneas geschrieben. Weitere Lieder, darunter "You Broke Me First" und "Rubberband", werden millionenfach geklickt. Mittlerweile kommt Tate McRae auf rund vier Milliarden Aufrufe.

Der Erfolg zieht die Kanadierin bald ins südliche Nachbarland. Tate McRae beendet die Highschool online und zieht von Calgary nach Kalifornien, um richtig durchzustarten. "Ich wusste überhaupt nicht, was das für eine Branche ist", sagt McRae gegenüber ntv.de. Die Veröffentlichung von Singles und einem Album habe überhaupt nichts miteinander zu tun. "Ein Longplayer erzählt von Anfang bis Ende eine Geschichte. Dafür muss man viel mehr Zeit aufwenden und Können unter Beweis stellen. Und man muss viel mehr nachdenken." Ihre Musik lässt sich irgendwo zwischen ihren jungen Kolleginnen Billie Eilish und Olivia Rodrigo verorten.

Obwohl sie kaum Erfahrung mitbringt, habe sie bei der Gestaltung von "I Used To Think I Could Fly" viel "Kontrolle" gehabt, sagt McRae. "Ich habe viel selbst entschieden, was gut war und was nicht. Das Eingrenzen war der schwierigste Teil. Aber der Schreibprozess hat wirklich Spaß gemacht." Die harte Arbeit hat sich ausgezahlt: Die 18-Jährige befindet sich nun auf Tournee, um der Welt ihre neue Musik zu präsentieren. Nach einigen Auftritten in den USA, Großbritannien und Australien wird sie zwei Monate lang mit Shawn Mendes touren.

Persönlich und authentisch

Für welchen Song sie auf ihrer neuen Platte am meisten Stolz aufbringt, kann sie nicht sagen, "weil sie alle etwas anderes repräsentieren". Am stolzesten sei sie "auf die Vielseitigkeit". "I Hate Myself" sei jedoch das am schwierigsten zu schreibende Lied gewesen. "Es ist der verwundbarste Song und er ist wirklich persönlich. Ich habe ihn in der selben Nacht geschrieben, in der ich mich von meinem Ex getrennt habe." Überhaupt seien all ihre Songs persönlich, sagt McRae. Wenn sie etwas nicht selbst erlebt habe, wisse sie gar nicht, "woher ich mich inspirieren lassen soll". Mit ihren authentischen Coming-of-Age-Songtexten spricht sie ihren Fans aus der Seele. Ihre Akzeptanz des Trennungsschmerzes ist ermächtigend, ansonsten strotzt das meist vor Stärke und Selbstbewusstsein und hat das Potenzial, bald die Charts zu dominieren.

Neben der Musik habe sie zuletzt aber auch lernen müssen, "ein Mensch zu sein", sagt McRae im Gespräch mit ntv.de. Schließlich zog sie alleine in die Stadt der Engel, ihre Eltern und ihr Bruder leben weiter in Kanada. "Ich musste Verantwortung übernehmen und mein Leben in den Griff bekommen: Herausfinden, wie man alleine lebt und nicht einsam ist. Versuchen, mit Beziehungen umzugehen und mich zwischen dem Guten und dem Bösen in Los Angeles zu navigieren." Viele Freunde habe sie nicht, dafür aber gute. Einige von ihnen sind auch in der Musikbranche tätig. "Wir unterstützen uns gegenseitig. Es ist wirklich schön, solche Leute in seinem Leben zu haben."

Quelle: ntv.de

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