Unzuverlässige Flugbereitschaft Baerbocks Pannenflieger ist Wiederholungstäter
14.08.2023, 11:41 Uhr Artikel anhören
Im Mai muss Annalena Baerbock eine Zwangspause in Katar einlegen, weil ihr Regierungsflieger streikt. Drei Monate später schlägt das Schicksal bei einem Zwischenstopp der Außenministerin in der Golfregion erneut zu. Für ihren Airbus ist die Panne ebenfalls keine Premiere.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock muss ihre Auslandsreise unterbrechen. Denn zum wiederholten Male streikt ein deutscher Regierungsflieger. Er habe "nicht ganz so gute Neuigkeiten", habe der Kapitän des A340 seine Hiobsbotschaft im Bordfunk eingeleitet, berichtet ntv-Chefreporter Christian Wilp, der sich mit einigen anderen Journalisten an Bord des Pannenfliegers befand, der eigentlich Australien ansteuern sollte.
Doch nach einem Tankstopp in Abu Dhabi ließen sich die Landeklappen nicht wieder einfahren. Drei Minuten nach dem Start ist der Crew das Problem aufgefallen. Mit halber Geschwindigkeit und halber Höhe mühte sich der Regierungsflieger durch die Luft. "So kommen wir nirgendwo hin", teilte der Kapitän schließlich mit. In 30 Jahren bei der Flugbereitschaft und in 35 Jahren als Pilot habe er so etwas noch nicht erlebt. Zwei Stunden nach dem Start setzt die Maschine wieder sicher in Abu Dhabi auf, aber nicht, ohne vorher 80 der gerade erst in den Tank gefüllten 110 Tonnen Kerosin abzulassen.
Modernere Flieger schon vergeben
Die Stimmung an Bord habe zwischen Ungläubigkeit und Fatalismus geschwankt, berichtet Wilp. "Nicht schon wieder", hätten alle gedacht. Schließlich habe jeder Journalist und jede Journalistin bereits die ein oder andere Panne mit der Flugbereitschaft mitgemacht: "Wie peinlich. 'Made in Germany' komplett am Boden. Nichts funktioniert mehr."
Wilp selbst saß erst vor einem Jahr mit der Flugbereitschaft fest. Damals war der ntv-Chefreporter mit Bundesfinanzminister Christian Lindner unterwegs und musste in der US-Hauptstadt Washington eine Zwangspause einlegen. Erst mit einem Tag Verspätung war eine Ersatzmaschine verfügbar.
Ähnlich lief es mit der früheren Kanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Finanzminister Olaf Scholz auf dem Weg zum G20-Gipfel ins argentinische Buenos Aires: Im November 2018 schaffte es der Regierungsflieger nur bis Köln/Bonn, weil die Elektronik ausfiel. Das deutsche Regierungsduo flog anschließend Linie nach Argentinien weiter. Kurios: Es war derselbe Flieger, der nun in Abu Dhabi auch Baerbock hängen ließ, wie Wilp erklärt. Denn modernere Regierungsflieger des Typs "A350 waren aufgrund anderer Aufträge nicht verfügbar", wie die Luftwaffe auf Twitter mitteilt.
Es sind mitnichten die einzigen Pannen des A340. Bereits im Dezember 2016 war die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen mit Computerproblemen in der nigerianischen Hauptstadt Abuja gestrandet. Im Oktober 2018 hatten Nagetiere bei einem Stopp in Indonesien wichtige Kabel angeknabbert und eine Reise des heutigen Kanzlers Scholz gestoppt.
Zweite Panne für Baerbock
Auch Baerbock hat in gut anderthalb Jahren als Außenministerin bereits Erfahrung mit den pannenanfälligen Maschinen der Luftbereitschaft gemacht. Die Außenministerin war Mitte Mai mit einem Reifenschaden bei ihrer Maschine in Doha im Wüsten-Emirat Katar gestrandet und musste ihre Reise in die Golfregion unfreiwillig verlängern, denn auch der Ersatzflieger machte schlapp
Wie viel Zeit sie dieses Mal am Golf verbringen wird, ist unklar. "Die Optionen für die weitere Reiseplanung werden derzeit geklärt", heißt es. Möglich wäre demnach wie in anderen Fällen ein Weiterflug per Linie, allerdings erst im Laufe des Abends. Die Maschine könnte zudem repariert werden - oder es kommt Ersatz aus Deutschland.
Quelle: ntv.de, chr/dpa/AFP