RTL/n-tv Trendbarometer CDU verliert weiter an Zustimmung
09.11.2019, 12:38 Uhr
Parteichefin Kramp-Karrenbauer steht in der Kritik, die Regierungsarbeit auch: In der CDU ist Unruhe ausgebrochen.
(Foto: imago images/IPON)
Die Thüringen-Wahl sorgt für Unruhe bei der CDU. Das hinterlässt Spuren: Im aktuellen RTL/n-tv Trendbarometer verliert die Union erneut, diesmal zwei Prozentpunkte. Doch da auch die Koalition in der Kritik steht, kann die SPD nicht profitieren. Zusammen schafft die Koalition keine 40 Prozent mehr.
Der innerparteiliche Streit lässt die CDU im RTL/n-tv Trendbarometer weiter absacken. Wäre heute Bundestagswahl, käme die Union aus CDU und CSU auf 26 Prozent der Stimmen. Das sind zwei Prozentpunkte weniger als in der Vorwoche, nachdem die Partei vor zwei Wochen noch bei 29 Prozent gestanden hatte.
Die Werte der anderen Parteien verändern sich kaum. Die SPD verharrt bei 13 Prozent der Stimmen, die Linke bei 10 und die AfD bei 13 Prozent. FDP und Grüne können jeweils um einen Punkt auf 9 beziehungsweise 21 Prozent zulegen. Die Klein- und Kleinstparteien kommen nach den Zahlen von Forsa wie in der Vorwoche auf zusammen 6 Prozent. Der Anteil der Nichtwähler und Unentschlossenen entspricht mit 24 Prozent in etwa dem Anteil der Nichtwähler bei der Bundestagswahl 2017 (23,8 Prozent).
Nach der Landtagswahl in Thüringen ist in der CDU ein Richtungsstreit ausgebrochen. Während sich Spitzenkandidat Mike Mohring für Gespräche mit der Linkspartei von Ministerpräsident Bodo Ramelow aussprach, forderten mehrere Landtagsabgeordnete, mit der AfD um Björn Höcke zu verhandeln. Auch die Bundespartei schaltete sich in den Streit ein. Koalitionen mit Linken oder AfD hat die CDU eine Absage erteilt.
Große Koalition bei 39 Prozent
Daneben gab es auch scharfe Kritik am Kurs von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer sowie an der Bundesregierung. Die Koalitionsparteien kommen zusammen auf gerade mal 39 Prozent. Mit Spannung wird ein Koalitionstreffen am Sonntag erwartet, bei dem sich Union und SPD auf eine Regelung zur Grundrente einigen wollen. Allerdings beharrten zuletzt die Parteispitzen auf ihren jeweiligen Positionen. Zerbricht die Koalition also an dieser Frage? Laut Trendbarometer würden das 76 Prozent der Bundesbürger und 72 Prozent der SPD-Anhänger nicht für nachvollziehbar halten.
Das Vertrauen zur CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer bleibt unverändert. Bei der Kanzlerpräferenz liegt sie mit 13 Prozent weiterhin 21 Prozentpunkte hinter Olaf Scholz von der SPD (34 Prozent) und mit 14 Prozent 17 Prozentpunkte hinter Grünen-Chef Robert Habeck (31). Beim Duell des Grünen-Chefs gegen den Sozialdemokraten würden sich 24 Prozent für Habeck und 25 Prozent für Scholz entscheiden.
Scholz kandidiert derzeit zusammen mit Klara Geywitz für den SPD-Vorsitz. Er tritt gegen das Duo aus Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken an. Würde Walter-Borjans gegen Kramp-Karrenbauer antreten, wäre das Ergebnis derzeit unentschieden: Jeweils 15 Prozent würden einen der beiden wählen. 70 Prozent der Bundesbürger würden sich allerdings für keinen der beiden entscheiden. Im Vergleich mit Habeck läge Walter-Borjans mit 12 Prozent 25 Prozentpunkte hinter Habeck (37).
Quelle: ntv.de, mli