Politik

Bericht über Donbass und Cherson Termine für Referenden sollen schon feststehen

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Donezker Separatisten feiern am 21. Februar die Anerkennung durch Russland.

(Foto: REUTERS)

Will Präsident Putin die eroberten Gebiete in der Ukraine Russland einverleiben? Das berichtet das russische Exil-Medium "Meduza". Seit Wochen sprechen pro-russische Separatisten im Osten des Landes von einem möglichen Referendum über den Beitritt zu Russland. Schon in ein paar Wochen könnte es soweit sein.

Die Separatisten-Regierungen der selbsternannten "Volksrepubliken" Donezk und Luhansk planen offenbar die Durchführung von Referenden über den Beitritt zu Russland. Das berichtet das russische Exilmedium "Meduza" unter Berufung auf drei der russischen Präsidialverwaltung nahestehende Quellen. Die Abstimmungen sollen demnach bereits in wenigen Wochen stattfinden - am 14. und 15. Mai.

Laut dem Bericht strebt der Kreml dabei die Annexion nicht nur der Gebiete, die vor dem russischen Einmarsch in die Ukraine von den Separatisten gehalten wurden. Vielmehr sollen die gesamten Gebiete Donezk und Luhansk "eingegliedert" werden. Das beträfe unter anderem die zerstörte Stadt Mariupol am Asowschen Meer, die Großstadt Kramatorsk und weitere Territorien, die zum Teil von Kiew kontrolliert werden.

Ebenfalls am 14. oder 15. Mai soll nach dem Bericht auch im teilweise besetzten Gebiet Cherson in der Südukraine ein Referendum abgehalten werden. In diesem Fall solle es sich um die Frage der Unabhängigkeit der Region von der Ukraine und der Schaffung der "Volksrepublik Cherson" gehen. Insidern zufolge könnte auch diese geplante "Republik" in Zukunft von Russland annektiert werden.

Termine wurden mehrmals verschoben

Wie "Meduza" unter Berufung auf die kremlnahen Quellen weiter berichtet, waren die Abstimmungen ursprünglich für Ende April geplant, wurden aber Aufgrund des Versagens der russischen Armee mehrmals verschoben. "Meduzas" Gesprächspartner betonten zudem, dass die Annexion der Donezker und Luhansker Gebiete der persönliche Wunsch der "obersten Führung", also Putins, sei.

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Ende März hatte die "Volksrepublik Luhansk" erklärt, sie könne bald ein Referendum über einen Beitritt zur Russischen Föderation abhalten. Der Anführer der "Volksrepublik Donezk", Denis Puschilin, erklärte ebenfalls, es solle ein Beitritt geprüft werden. Beide Separatisten-Regierungen behaupteten aber, die Abstimmungen erst nach dem Kriegsende abhalten zu wollen.

Ein international nicht anerkanntes Referendum gab es auch im Frühjahr 2014 auf der ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim. Danach nahm Russland die Krim gegen Protest des Westens in sein Staatsgebiet auf.

Quelle: ntv.de, uzh

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