Ratgeber

Gehaltsatlas 2019Hier ist am meisten zu holen

03.02.2019, 07:22 Uhr
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Auch bei den Einstiegsgehältern fallen die Unterschiede zwischen den Bundesländern noch gravierend aus. (Foto: imago/Future Image)

Dass in einigen Teilen Deutschlands mehr verdient wird als in anderen, hat sich inzwischen herumgesprochen. Die Höhe der regionalen Lohnunterschiede überrascht dann aber doch. Der Gehaltsunterschied bei ein und demselben Job kann fast 18.000 Euro betragen.

Wer es auf ein hohes Einkommen abgesehen hat, flexibel und nicht auf eine Region festgelegt ist, sollte sich genau überlegen, wo er sein Geld verdienen möchte. Denn in einigen Bundesländern gibt es deutlich mehr Geld als in anderen - bei gleicher Ausbildung und Arbeit, wie eine neue Auswertung von 492.171 Gehaltsdaten von Arbeitnehmern in allen 16 Bundesländern zeigt. Der Anteil von Beschäftigten mit Personalverantwortung beträgt sieben Prozent, während Fachkräfte ohne Personalverantwortung mit 93 Prozent die Mehrheit ausmachen.

Nach der Auswertung des Vergleichsportals Gehalt.de beziehen Arbeitnehmer nach wie vor in Hessen die höchsten Gehälter. Hier liegt das regionale Lohnniveau 14,1 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. Zudem ist Hessen für akademische Berufseinsteiger oder Ausgelernte ein attraktives Bundesland. Akademiker erhalten hier zum Karrierestart ein Bruttojahresgehalt von durchschnittlich 52.657 Euro. Nach ihrer Lehre verdienen junge Beschäftigte in Hessen im Schnitt 35.117 Euro. Zum Vergleich: Ein Akademiker in Mecklenburg-Vorpommern bezieht in seinen ersten Berufsjahren ein Durchschnittsgehalt von 35.057 Euro.

Osten hinkt noch hinterher, holt aber auf

Auf dem zweiten Platz der Gesamtauswertung folgt Baden-Württemberg mit einem überdurchschnittlichen Niveau von 108 Prozent. Dahinter landet Bayern mit 105,1 Prozent. Das bundesweite Durchschnittsgehalt liegt der Untersuchung nach bei rund 44.0000 Euro.

Arbeitnehmer in Mecklenburg-Vorpommern verdienen laut Studie dagegen am wenigsten. Hier bewegen sich die Gehälter 24 Prozent unter dem Durchschnitt. Brandenburg und Sachsen-Anhalt kommen auf jeweils 21 Prozent weniger Lohn. In Sachsen gehen Arbeitnehmer mit 20 Prozent und in Thüringen mit 10 Prozent weniger nach Hause. Damit liegt das Lohnniveau von Spitzenreiter Hessen 38 Prozent höher als das in Mecklenburg-Vorpommern. Trotz der noch hohen Lohnunterschiede kommen sich der Osten und der Westen näher. Dies zeigt der Blick auf die Gehaltsentwicklung. Einer Untersuchung aus dem Jahr 2017 zufolge betrug die Lohndifferenz damals noch 25,2 Prozent. Laut der vorliegenden Analyse ist sie bis heute um 1,3 Punkte auf 23,9 Prozent geschrumpft. Allerdings gilt zu beachten, dass auch die Lebenshaltungskosten in den entsprechenden Bundesländern deutlich höher oder geringer ausfallen.

Interessant ist die Untersuchung auch unter Berücksichtigung des "Hauptstadtfaktors" des jeweiligen Bundeslandes. Beim Vergleich der Landeshauptstädte hat erneut Stuttgart die Nase vorn. Hier verdienen Angestellte jährlich 24,8 Prozent mehr als der Bundesdurchschnitt, dicht gefolgt von München mit 24,4 Prozent mehr. Die Städte Düsseldorf (117,7 Prozent) und Wiesbaden (115,6 Prozent) liegen fast gleichauf. Auf dem fünften Platz folgt Hamburg mit 105,9 Prozent. Die hinteren Ränge belegen Schwerin (78,3 Prozent), Potsdam (84,2 Prozent), Erfurt (84,4 Prozent), Magdeburg (84,8 Prozent) und Dresden (86,2 Prozent).

Quelle: ntv.de, awi

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