Scuderia flirtet mit Hamilton Schumacher ist noch nicht reif für Ferrari
12.12.2019, 19:17 Uhr
Mick Schumacher fährt vorerst weiter für Prema in der Formel 2.
(Foto: imago images/Motorsport Images)
In der kommenden Formel-1-Saison werden wohl weiterhin Sebastian Vettel und Charles Leclerc im Ferrari sitzen. Ein Einstieg von Mick Schumacher kommt auch danach noch zu früh. Doch dann muss sich Vettel auf einen Machtkampf einstellen - vielleicht auch gegen Lewis Hamilton.
Die potenzielle Formel-1-Traumehe zwischen Mick Schumacher und Ferrari wird 2021 noch nicht Realität. Ein Aufstieg des Sohnes von Rekordweltmeister Michael Schumacher zur Scuderia in der übernächsten Saison komme "zu früh", sagte Teamchef Mattia Binotto in Maranello: "Es wird wichtig sein, Fahrer mit etwas Erfahrung zu haben, denn die Autos werden komplett neu sein." Zur Saison 2021 ändert sich das Reglement in der Königsklasse.
Grundsätzlich ist sich Binotto "ziemlich sicher", dass Schumacher in der Zukunft "ein guter Kandidat für die Formel 1 ist", sagte der 50-Jährige: "Wird er ein guter Kandidat für Ferrari sein? Es ist wirklich zu früh, um das zu sagen." Schumacher ist Teil der Ferrari Driver Academy, dem Talentepool des italienischen Traditionsrennstalls. 2020 wird er erneut für Prema in der Formel 2 an den Start gehen. "Wir erwarten viel von ihm im nächsten Jahr", sagte Binotto. Schumacher hatte seine Rookiesaison im Unterbau der Formel 1 mit 53 Punkten auf Gesamtrang zwölf beendet.
Erste teaminterne Niederlage seit 2014
Ob Ex-Weltmeister Sebastian Vettel derweil über seinen 2020 auslaufenden Vertrag hinaus bei Ferrari bleibt, entscheidet sich laut Binotto erst während der kommenden Saison. "Wir müssen sowohl die Leistung, die Art und Weise, wie er sich an das Auto anpasst, als auch seine Motivation für die Zukunft sehen", sagte er: "Es geht nicht darum, ob er Fehler macht oder nicht. Es geht wirklich darum, wie er seine Zukunft sieht und wie wir unser Team sehen."
2019 war kein gutes Jahr für Vettel, am Ende landete der Heppenheimer nur auf Rang fünf in der WM und damit auch hinter seinem jüngeren Teamkollegen Charles Leclerc. Zuvor hatte der viermalige Weltmeister nur 2014 bei Red Bull ein teaminternes Duell gegen den damaligen australischen Youngster Daniel Ricciardo verloren.
Ferrari "geschmeichelt" von Hamilton
Unterdessen brachte die spanische Sportzeitung "Marca" Vettel mit einem möglichen Wechsel zu McLaren für 2021 in Verbindung, angeblich bestehe deshalb bereits Kontakt zum deutschen Teamchef Andreas Seidl. Ferrari wiederum räumte erstmals Gespräch mit Weltmeister Lewis Hamilton über einen Wechsel ein. "Wir sind natürlich sehr geschmeichelt, dass insbesondere Lewis und weitere Fahrer zu uns kommen und sich uns anschließen wollen", sagte Ferrari-Präsident Louis Camilleri, "es wäre aber verfrüht, irgendetwas heute zu entscheiden."
Am Rande des Saisonfinales in Abu Dhabi war berichtet worden, dass sich Mercedes-Pilot Hamilton zweimal in diesem Jahr zu Gesprächen mit Fiat-Präsident John Elkann getroffen habe. Camilleri zufolge kamen Elkann und Hamilton bei einem gesellschaftlichen Ereignis zusammen, beide hätten "einige gemeinsame Freunde". Das Ganze sei aber "unverhältnismäßig aufgeblasen" worden.
Hamiltons Vertrag läuft wie der vieler anderer Fahrer auch wegen der Regelreform zur Saison 2021 am Jahresende 2020 aus. Seine Zukunft sei nicht mit der von Mercedes-Teamchef Toto Wolff verknüpft, ließ der Engländer in der vergangenen Woche wissen. "Ich muss das tun, was für mich das Beste ist", sagte der sechsmalige Champion. Wandel sei "manchmal eine gute Sache". Er habe aber keine Geheimnisse vor Wolff und fühle sich sehr wohl bei Mercedes.
Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa