Formel1

Zweifel an Deutschland-Rennen Formel-1-Boss: "Sind nicht die Wohlfahrt"

Es ist nicht absehbar, wann die Formel 1 wieder in Deutschland gastiert.

Es ist nicht absehbar, wann die Formel 1 wieder in Deutschland gastiert.

(Foto: picture alliance / Fotostand)

Seit drei Jahren fährt die Formel 1 nicht mehr in Deutschland, eine Rückkehr ist nicht absehbar. Der deutsche Markt bleibt für die Motorsport-Königsklasse wichtig und Geschäftsführer Stefano Domenicali zeigt sich offen. Doch es gibt einen großen Haken.

Geschäftsführer Stefano Domenicali wünscht sich eine Rückkehr der Formel 1 nach Deutschland - aber nicht um jeden Preis. "Wir verlangen keine 100 Millionen Euro für einen Grand Prix - aber wir sind auch nicht die Wohlfahrt. Ein Grand Prix muss sich auch für uns lohnen", sagte der 58-Jährige der "Bild am Sonntag". Er sei auch bereit, mit der Politik darüber zu sprechen. "Wenn Kanzler Olaf Scholz oder der zuständige Minister offen dafür sind, bin ich jederzeit erreichbar", sagte Domenicali: "Ich will eine nachhaltige und gesicherte Finanzierung, um Deutschland wieder zum Formel-1-Land zu machen."

Doch die Konkurrenz ist groß, viele Standorte buhlen gerade um ein Rennen. "Ich weiß keine genaue Zahl, aber es sind viele. Vergangenes Jahr habe ich gesagt, dass ich über Nacht den Kalender auf 32 Rennen aufstocken könnte. Mittlerweile sind es sogar noch mehr", sagte Domenicali: "Madrid will zum Beispiel einen Grand Prix ausrichten. Es geht darum, eine gute Balance zu finden."

Frühestens 2026 zurück in Deutschland?

Zuletzt gab es in den Jahren 2019 (Hockenheimring) und 2020 (Nürburgring) Rennen in Deutschland, seitdem macht die Formel 1 einen Bogen um das Land der Autobauer. Die Finanzierung der Antrittsgebühr im mittleren zweistelligen Millionenbereich ist weiterhin das große Problem. Auch in den nächsten Jahren ist noch nicht absehbar, wann sich die Situation verbessert. Jorn Teske, Geschäftsführer des Hockenheimrings, hatte zuletzt gesagt, dass eine Rückkehr in den Rennkalender wohl frühestens ab 2026 realistisch wäre.

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"Wenn die finanziellen Rahmen so blieben, wie sie in der Vergangenheit waren und das Risiko so bliebe, wie es in der Vergangenheit war, dann scheint es nicht sehr realistisch", sagte Teske. "Wir sind, waren und bleiben in Kontakt mit der Formel 1 und loten immer wieder gemeinsam aus, ob es eine Möglichkeit gibt", sagte Teske: "Die Refinanzierung der Antrittsgebühren rein über Ticketverkäufe bekommt man finanziell nicht hin." Deswegen müssten alternative Erlösquellen und Geldgeber gefunden werden.

Rennserien-Boss Domenicali findet das seit Jahren sinkende Interesse der Deutschen an der Formel 1 "sehr schade", wie er sagte. Der deutsche Markt sei weiterhin "sehr wichtig für uns. Insbesondere mit dem Einstieg von Audi 2026", betonte der Italiener. Der Autobauer aus Ingolstadt wird in zweieinhalb Jahren ein eigenes Team haben.

Quelle: ntv.de, ara/dpa/sid

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