Gerüchte über Formel-1-Abschied Königsklasse künftig ohne Mercedes-Team?
29.01.2020, 19:36 Uhr
Wird 2020 das letzte Jahr von Mercedes in der Formel 1?
(Foto: imago images/ZUMA Press)
Die Titel in der Formel 1 gehen seit Jahren an Mercedes. Das könnte sich ändern - wenn sich das Team aus der Motorsport-Königsklasse zurückzieht. Medienberichte suggerieren, dass das die Pläne des Mutterkonzerns Daimler seien. Sportchef Toto Wolff soll schon eine Exit-Strategie in der Schublade haben.
Das Mercedes-Team stellt den Weltmeister der Formel 1, Lewis Hamilton. Der war auch schon in den Jahren 2014, 2015, 2017 und 2018 der Beste. Dazu kam 2016 Nico Rosberg, ebenfalls im Silberpfeil. Die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft liegt seit 2014 in den Händen von Mercedes. Doch das gewohnte Bild könnte sich bald ändern - glaubt man den Portalen "Racefans" und "Autocar". Demnach denke Mercedes darüber nach, sich aus der Formel 1 zurückzuziehen. Die Führungsspitze des Mutterkonzerns Daimler treffe sich am 12. Februar, um darüber zu beratschlagen.
Der Teilnahmevertrag von Mercedes mit der Formel 1 läuft noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres - und wurde bislang nicht verlängert. Damit steht das Team allerdings nicht alleine da, im Gegenteil: Bislang hat noch kein einziger Rennstall das Concorde Agreement mit der Formel-1-Organisation für die Saison 2021 unterschrieben.
Mercedes-Fans, die die legendären Silberpfeile auch über die Saison 2020 hinaus auf den Kursen der Formel-1-Welt sehen möchten, können aber wohl aufatmen: Nach Informationen von RTL, das die Rennen der Königsklasse seit vielen Jahren begleitet, sei die Geschichte schlichtweg falsch. Aus Teamkreisen hieße es, es gebe keinen Grund, am Bekenntnis des Rennstalls zur Formel 1 zu zweifeln.
Der Autobauer steht allerdings in der Kritik: Der Diesel-Skandal und die Abkehr von herkömmlichen Motoren hin zur E-Mobilität machen dem Stuttgarter Konzern zu schaffen. Kürzlich gab es eine Gewinnwarnung. Einerseits kündigte Daimler die Entlassung Tausender Mitarbeiter an, andererseits werden Millionen Euro für das Formel-1-Team ausgegeben - das kommt nicht gut an. Doch ein Rückzug wäre wohl nur Image-Kosmetik: Berichten zufolge wird ein Großteil der Ausgaben durch Sponsoren-Einnahmen, Antrittsgagen und Preisgelder kompensiert.
Wolff und Stroll könnten kooperieren

Toto Wolff könnte mit Aston Martin weiter in der Formel 1 unterwegs sein.
(Foto: imago images/Motorsport Images)
Sollte sich Daimler doch für das Aus seines Rennstalls entscheiden, würde sich das Fahrer-Karussell drehen. Der Vertrag mit Weltmeister Hamilton läuft ohnehin nur bis Ende kommender Saison. Es wurde bereits über einen Wechsel des Briten zu Ferrari spekuliert. Auch der 35-Jährige selbst hatte das nicht ausgeschlossen. Ein Tausch mit Ferrari-Pilot Sebastian Vettel fiele in diesem Fall allerdings flach. Und auch Valtteri Bottas müsste sich einen neuen Arbeitgeber suchen.
Womöglich käme er bei McLaren oder Williams unter. Mercedes würde sich nicht komplett zurückziehen, sondern nur kein eigenes Team mehr stellen. Motoren für andere Teams sollen weiter zur Verfügung gestellt werden. Die Verträge mit McLaren und Williams haben längere Laufzeiten. Der Vertrag mit Racing Point wird noch diskutiert.
Für einen Super-GAU solle Mercedes-Sportchef Toto Wolff offenbar vorbereitet sein. Dem Bericht zufolge könnte der Österreicher mit Lawrence Stroll, dem Vater von Rennfahrer Lance, ein neues Team gründen. Stroll ist Chef des Racing-Point-Rennstalls, für den sein Sohn fährt. Schon im Dezember 2019 wurde bekannt, dass Stroll erwägt, sich bei der britischen Edelmarke Aston Martin einzukaufen. Dieses Team könnte den Platz von Mercedes im Paddock übernehmen - und ab 2021 in der Formel 1 starten.
Quelle: ntv.de, ara