In der 26. von 53 Runden Leclerc-Crash sorgt für Renn-Unterbrechung
06.09.2020, 15:55 UhrNach 26 von 53 Runden ist erst einmal Schluss: Der Große Preis von Italien ist nach einem heftigen Unfall von Ferrari-Pilot Charles Leclerc unterbrochen worden. Sein Teamkollege Sebastian Vettel war bereits nach wenigen Runden mit Bremsversagen ausgeschieden.
Der Große Preis von Italien war noch nicht einmal zur Hälfte absolviert, die Enttäuschung für Ferrari beim Heimrennen aber schon vollendet. Charles Leclerc schlug mit seinem Boliden in der 25. von 53 Runden in der langgezogenen Parabolica-Kurve mit hohem Tempo in die Reifenstapel ein. Die Rennleitung schickte zunächst das Safety-Car auf die Strecke, wenige Momente folgte die Rote Flagge: Rennabbruch.
Zu groß waren die Schäden an den Reifenstapeln, zu hoch das Risiko eines weiteren Unfalls an derselben Stelle. Erfreulicherweise stieg Leclerc selbstständig aus dem Auto aus, Ferraris Luca Colajanni gab kurz darauf Entwarnung über den Gesundheitszustand des Vorjahressiegers: Es gehe ihm gut, er sei schon von der medizinischen Betreuung freigegeben. Beim Restart eine knappe halbe Stunde fehlte er dennoch.
Leclerc sagte bei RTL: "Hier und da zwickt es ein bisschen, aber das ist normal nach so einem Einschlag. Es war kein technisches Problem, es war mein Fehler. Das Auto war sehr schwierig zu fahren, aber das ist keine Entschuldigung. Die Situation ist nicht einfach. Ich hatte viele Probleme mit dem Handling, ich hoffe in Mugello wird es besser."
"Der Drops ist gelutscht"
Auch für Sebastian Vettel war das Rennen im Königlichen Park von Monza zu diesem Zeitpunkt längst beendet. Der vierfache Weltmeister, im gestrigen Qualifying als 17. schon weit zurück, musste seinen Ferrari in der siebten Runde abstellen.
Am Ende der Start-Ziel-Geraden versagten die Bremsen, der 33-Jährige musste statt der Rechtskurve geradeaus durch den Notausgang. Am linken Hinterrad waren zudem Flammen zu sehen. Vettel selbst hatte danach am RTL-Mikro keine große Lust auf Analysen: "Der Drops ist gelutscht."
Angesichts der Trennung zum Jahresende erklärte er außerdem: "Dieses Jahr wird schwierig bleiben, und nächstes Jahr betrifft mich nicht mehr. Das Team hat eine andere Richtung gewählt als ich." Statt beschönigender Worte ließ er seinem wachsenden Unmut freien Lauf: "Man denkt dauernd, schlimmer geht es nicht mehr. Aber anscheinend geht es in diesem Jahr immer noch schlimmer. Ich würde nicht sagen, dass es frustrierend ist, aber es nervt einfach. Der Spaßfaktor ist nicht auf dem Höhepunkt gerade. Am Dienstag bin ich jetzt erstmal im Simulator, und der hält ja wenigstens."
Für seinen Ferrari galt das an diesem sonnigen Sonntagnachmittag nicht. Die Box funkte zunächst ein "Problem links hinten", Vettel erwiderte nach seinem Ausritt: Die Leitung ist explodiert, ich habe kein Bremspedal mehr." Aus der Ferne fällte auch RTL-Experte Nico Rosberg ein vernichtendes Urteil über das Arbeitsgerät von Sebastian Vettel: "Der Ferrari ist unfahrbar."
In einem chaotischen Rennen siegte am Ende sensationell Pierre Gasly im AlphaTauri, unseren Rennbericht finden Sie hier.
Quelle: ntv.de, tsi