Formel1

Red-Bull-Motorsportchef Marko Vettels Fahr-Probleme sind "psychologisch"

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko meint zu wissen, warum Sebastian Vettel derzeit so lahmt.

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko meint zu wissen, warum Sebastian Vettel derzeit so lahmt.

(Foto: imago/HochZwei)

Formel-1-Pilot Sebastian Vettel bekommt ein neues Chassis - aber ist das alte wirklich der Grund für seine Ferrari-Flaute? Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko erkennt eher eine "psychologische" Ursache. Ex-Weltmeister Nico Rosberg glaubt dagegen, im Auto sei "irgendetwas falsch".

Sebastian Vettel wirkte zumindest hinter seiner Mund-Nasen-Maske recht unaufgeregt. Vom Funk-Zoff beim völlig enttäuschenden Rennen zuletzt in Silverstone wollte der leidgeplagte Ferrari-Pilot am Donnerstag im Fahrerlager auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya auch nicht mehr viel wissen. "Wir haben darüber gesprochen, es geklärt und machen weiter", betonte Vettel. Vier Tage vorher hatte er den Strategen der Scuderia noch vorgeworfen, es "verbockt" zu haben, nachdem er durch einen frühen Reifenwechsel im dichten Formel-1-Verkehr stecken geblieben war.

Er sei nicht frustriert, betonte Vettel nun. "Ich bin ziemlich relaxed", sagte er vielmehr: "Ich mag, was ich tue, das hilft." Mit einer eklatanten Verbesserung rechnet er allerdings nicht - trotz des neuen Chassis für seinen SF1000. "Ich erwarte keine Wunder", sagte er. Auch Vettels Teamkollege Charles Leclerc stellt sich auf dem Circuit de Barcelona-Catalunya auf ein schweres Wochenende ein.

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko glaubt aber ohnehin, dass die Ferrari-Flaute inzwischen vor allem eine Kopfsache sei und Vettel mit dem Chassis-Tausch endlich selbstbewusst fahren kann. Die aktuelle Situation rund um Vettel erinnere Marko an eine Episode aus alten Red-Bull-Zeiten. "Wir hatten mal ein ähnliches Problem zwischen Barcelona und Monte Carlo. Sebastian haderte mit dem Auto, wir konnten nichts finden, letztendlich war es dann ein kleiner Haarriss im Chassis", sagte der 77-Jährige in der RTL-Webshow Sportbude. "Als wir das dann gewechselt haben, war das Selbstvertrauen von Seb wieder da und es ging vorwärts. Ich sehe das mehr als eine psychologische Sache als eine technische Sache, die da vor sich geht."

"Wird ein hartes Wochenende"

Eine Analyse, der RTL-Experte Nico Rosberg nicht zustimmt. "Das sehe ich nicht so. Wenn ein Sebastian Vettel fünf Zehntel pro Runde langsamer ist als sein Teamkollege, dann ist irgendetwas falsch am Auto", sagt der Weltmeister von 2016. "Er ist einer der besten Fahrer, viermaliger Weltmeister. Er ist niemals fünf Zehntelsekunden langsamer als sein Teamkollege."

Genau deswegen sei der Chassis-Wechsel absolut angebracht und sinnvoll: "Hier ist die Chance jetzt, mit dem neuen Chassis wird alles nochmal auseinandergebaut, wieder drangebaut", so Rosberg. "Das ist die beste Chance, um nochmal zu gucken: Wo ist das Problem? Auch wenn man es nicht findet, ist die Chance trotzdem da, dass man es behoben hat. Darin sehe ich die Hoffnung für Sebastian und für uns, dass wir ihn wieder weiter vorne sehen."

Vettels bescheidene Hoffnung: Ein reibungsloseres Wochenende und einen reibungsloseren Sonntag beim Rennen (15.10 Uhr/RTL und im Liveticker auf ntv.de) als zuletzt bei den Rennen zum Vergessen in seiner Abschiedssaison von Ferrari. Zweifel an der Gleichberechtigung im Team hat Vettel nicht. Sonst würde er es auch sagen, meinte der Hesse. Auf dem Kurs in Katalonien konnte Vettel 2011 im Red Bull gewinnen. Mit Siegchancen tritt er diesmal nicht an. Die Ziele sind deutlich niedriger gesteckt. "Es wird ein hartes Wochenende für uns, alles zusammenzubringen und Punkte zu sammeln", sagte Vettel.

Quelle: ntv.de, dbe

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