Startelf, Streichkandidat, Sané So ist der DFB-Fahrplan zur EM-Generalprobe

Sané soll sich gegen Griechenland beweisen.

Sané soll sich gegen Griechenland beweisen.

(Foto: IMAGO/Beautiful Sports)

Für einen DFB-Spieler platzen die Hoffnungen auf die EM nach der Generalprobe gegen Griechenland. Einen muss Bundestrainer Julian Nagelsmann noch aus dem Kader streichen. Leroy Sané wird es nicht sein, auch wenn er sich am Abend beweisen muss. Im Vergleich zur Partie gegen die Ukraine muss eine Steigerung her.

Vor dem Abflug nach Brasilien 2014 gab es einen 6:1-Sieg gegen Armenien als Einstimmung auf den Triumphzug zum WM-Titel. 2022 mühte sich die Fußball-Nationalmannschaft im Oman zu einem schmeichelhaften 1:0, es folgte die missratene Endrunde in Katar. Der letzte Test kann die Richtung für ein Turnier vorgeben, das weiß natürlich auch Bundestrainer Julian Nagelsmann. Entsprechend sind seine Erwartungen für die EM-Generalprobe (20.45 Uhr/RTL und im ntv.de-Liveticker) in Mönchengladbach gegen Griechenland.

Wie will Nagelsmann die EM-Generalprobe angehen?

Eine Lebensweisheit gilt für den Bundestrainer nicht. Das "Gesetz", dass eine Generalprobe für späteren Erfolg misslingen müsse, sei "außer Kraft gesetzt", machte Nagelsmann klar. Soll heißen: Gegen Griechenland müssen ein couragierter Auftritt und ein Sieg her. Die EM-Stimmung soll auf Touren kommen. Das 0:0 gegen die Ukraine am Montag war nicht gut genug. "Das letzte Testspiel ist einfach sehr wichtig für unser Selbstvertrauen. Wir wollen eine Aufbruchstimmung, wir wollen unsere Fans mitnehmen", sagte Abwehrchef Antonio Rüdiger.

Wird Nagelsmann schon seine EM-Startelf aufs Feld schicken?

Das ist zumindest der Plan. Antonio Rüdiger und Toni Kroos werden im Gegensatz zur Nullnummer gegen die Ukraine in die Anfangsformation rutschen. Damit dürfte die Mannschaft beginnen, die es auch am 14. Juni in München gegen Schottland richten soll. Erste Kandidaten für eine Einwechslung sind Leroy Sané und Niclas Füllkrug.

Wie ist die Stimmung in der DFB-Auswahl?

Sehr gut. Julian Nagelsmann hat frischen Wind und gute Laune gebracht, das bestätigen auch die Spieler. Nach den vergangenen Turnier-Enttäuschungen sei man "als Mannschaft zusammengewachsen", sagte Kai Havertz und fügte an: "So Niederlagen wie in den letzten Jahren schweißen auch zusammen." Inzwischen sei die Atmosphäre "eine andere", erklärte der Stürmer vom FC Arsenal: "Wir sind viel kommunikativer geworden. Wir verbringen mehr Zeit zusammen. Mir kommt es so vor, als ob die Spieler mehr lachen."

Was passiert nach dem Spiel?

Der Bundestrainer muss seinen endgültigen 26er-Kader für das Turnier bis Mitternacht der Europäischen Fußball-Union (UEFA) melden. Einen Spieler muss er nach dem Spiel gegen den Sensations-Europameister von 2004 noch streichen. "Die Entscheidung ist grundsätzlich getroffen", sagte Nagelsmann, "wenn nichts Außergewöhnliches passiert". Das "eine oder andere Gespräch mit Spielern" habe auch bereits stattgefunden. Spieler und Fans werden die Entscheidung am Abend in Mönchengladbach erfahren. Wenig später muss der Bundestrainer sein Aufgebot mit 26 Akteuren bei der UEFA melden.

Wen wird es treffen?

Nagelsmann hatte stets betont, vier Torhüter mitzunehmen. Doch "Bild" und Sky berichten nun aus dem Umfeld des VfB Stuttgart, dass Alexander Nübel bei der EM zuschauen muss. Das würde bedeuten, dass mit Manuel Neuer, Marc-André ter Stegen und Oliver Baumann nur noch drei Torhüter zum Kader gehören.

Zuvor hatte Robin Koch als wahrscheinlichster Streichkandidat gegolten. Der Frankfurter ist der Innenverteidiger Nummer fünf. Antonio Rüdiger und Jonathan Tah sind gesetzt, auch Waldemar Anton und Nico Schlotterbeck haben gegenüber Koch die Nase vorn. "Es hat keiner verdient, daran hat sich nichts geändert. Wenn sich jemand verletzt, was wir nicht hoffen, könnte sich aber noch etwas ändern", sagte Nagelsmann.

Wie ist die Lage bei Sané genau?

Erst zweimal hat der schnelle Offensivmann vom FC Bayern mit der DFB-Elf trainieren können. Seit der Ankunft in Blankenhain vor fast zwei Wochen hieß es, dosiert üben, viel regenerieren. Sein letztes Spiel für die Münchner war das Halbfinal-Rückspiel in der Champions League bei Real Madrid (1:2) vor rund einem Monat. Nagelsmann wird den 28-Jährigen nicht fallen lassen, wenn der Test gegen die Griechen nicht komplett schiefgeht. Fest steht aber auch: Eine Stammkraft kann Sané bei der EM nicht sein - eher ein Super-Joker für den speziellen Turnier-Moment.

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Haben die Nationalspieler nach dem Spiel frei?

Ja, aber nur kurz. Nach einem freien Samstag trifft sich der dreimalige Europameister am Sonntagabend im EM-Quartier beim Partner adidas in Herzogenaurach. Am Montag startet der Turnier-Countdown mit einem öffentlichen Training im Adi-Dassler-Stadion vor 4000 Fans. Am Donnerstag zieht der DFB-Tross nach München um, dann heißt es nur noch einmal schlafen, bevor die EM in der Arena des FC Bayern beginnt.

Quelle: ntv.de, ara/sid/dpa

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