Regel für Russland und Baku UEFA verbietet Regenbogenbanden im Stadion

Beim Spiel zwischen Wales und Dänemark in Amsterdam war die Werbung kein Problem.

Beim Spiel zwischen Wales und Dänemark in Amsterdam war die Werbung kein Problem.

(Foto: imago images/Moritz Müller)

Erst war da die Kontroverse um die Regenbogenbeleuchtung des Münchener Stadions. Die UEFA sprach ein Verbot aus. Dann erlaubte sie bei den nächsten Spielen Werbebanden in Regenbogenfarben. Doch in Baku und St. Petersburg sind sie nun verboten.

Im Kampf um Respekt, Toleranz und Gleichberechtigung ist die Europäische Fußball-Union (UEFA) erneut eingeknickt. Der Kontinentalverband untersagte unter anderem seinem EM-Sponsor Volkswagen, bei den Viertelfinalspielen am Freitag in St. Petersburg und am Samstag in Baku die zuletzt verwendeten Werbebanden in Regenbogenfarben zu verwenden. Am Freitagabend in München und am Samstag in Rom sollten sie dagegen zum Einsatz kommen.

"Aufgrund von Bedenken der UEFA im Hinblick auf die rechtlichen Rahmenbedingungen an den Spielorten in Russland und Aserbaidschan hat der Verband uns darüber in Kenntnis gesetzt, dass eine Bespielung der Werbebanden in Regenbogenfarben in St. Petersburg und Baku nicht möglich sei", teilte Volkswagen mit und betonte: "Diese Entwicklung bedauern wir." Man habe erneut ein "deutliches Zeichen pro Vielfalt" setzen wollen.

In den Achtelfinals gab es keine Probleme

In der vergangenen Woche hatte die UEFA der Stadt München untersagt, die Arena beim Spiel zwischen Deutschland und Ungarn in den Regenbogenfarben erleuchten zu lassen. Sie verwies bei der Absage auf ihre Bestimmungen, wonach sie ein unpolitischer Verband sei. Die Stadt München wollte ein Zeichen setzen, nachdem Ungarn zuvor ein international kritisiertes Gesetz zur Verhinderung von Informationen über Homosexualität verabschiedet hatte.

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Im Anschluss an die Entscheidung gegen Münchens Pläne hatte die UEFA einen Austausch der Werbebanden mehrerer EM-Sponsoren genehmigt. Während der Achtelfinalspiele waren auf ihnen die Regenbogenfarben zu sehen. Baku und St. Petersburg waren allerdings in der ersten K.o.-Runde keine Austragungsorte.

Überraschend kommt die Einschränkung dennoch nicht. Homosexualität ist in Russland nicht verboten, wird aber in dem Land mit seiner einflussreichen russisch-orthodoxen Kirche weitgehend tabuisiert. Zudem unter anderem stehen positive Äußerungen über Homosexuelle in Anwesenheit von Kindern unter Strafe. Gegen dieses seit 2013 geltende Verbot von "Homo-Propaganda" gibt es seit langem internationalen Protest.

Quelle: ntv.de, sue/sid/dpa

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