Fußball

Eberl rechnet mit Überraschung Arsenal droht Bayern-Fans und den eigenen Mitgliedern

Fans des FC Bayern zündelten beim Champions-League-Duell mit Lazio Rom.

Fans des FC Bayern zündelten beim Champions-League-Duell mit Lazio Rom.

(Foto: picture alliance / Pressebildagentur ULMER)

Wenn der FC Bayern München am Abend in London im Viertelfinale der Champions League spielt, wird er das ohne Unterstützung der eigenen Fans tun müssen. Der Grund ist eine Sperre. Die Gastgeber wollen diese konsequent durchsetzen - und drohen dafür auch den eigenen Anhängern. Das hat historische Gründe.

Der FC Bayern München muss seine Champions-League-Mission beim FC Arsenal arg gerupft antreten: In der Bundesliga blamierte sich der mutmaßlich entthronte Meister bei Aufsteiger Heidenheim, die Stimmung ist mies und Fans dürfen sie auch nicht zur Unterstützung mitbringen.

Die Anhänger des Rekordmeisters hatten in der Vergangenheit zu oft gezündelt, nach einem Pyrovorfall im Achtelfinal-Duell gegen Lazio Rom hatte die UEFA eine Bewährungsstrafe widerrufen. Die Konsequenz: Wenn die Bayern-Profis am Abend (21 Uhr/ Amazon Prime Video und im Liveticker auf ntv.de) im Emirates Stadium die Hoffnung aufs Champions-League-Halbfinale hochhalten wollen, müssen die Fans draußen bleiben.

Und die Gastgeber werden alles daran setzen, diese Strafe auch konsequent umzusetzen. Nur 200 Tickets für das Spiel waren nach München gegangen, verteilt werden sie wohl an Sponsoren und Ehrengäste. Wie die "Bild" berichtet, gehen sogar die Spieler weitestgehend leer aus, die gerne Freunde und Verwandte dabeigehabt hätten.

"Ausdrücklicher Hinweis" aus London

Bereits im März hatte der FC Bayern seine Fans über eine unmissverständliche Ansage der Briten informiert: "Der FC Arsenal hat den FC Bayern ausdrücklich darauf hingewiesen, dass alle Anhänger des deutschen Rekordmeisters beim Hinspiel des Champions League-Viertelfinales am 9. April in London am Einlass konsequent abgewiesen werden müssen", hieß es in einer Mitteilung des Klubs.

Bei Arsenal haben sie schlechte Erinnerungen daran, als zuletzt ein Bundesligist zu wenige Tickets für ein Europapokalspiel im eigenen Stadion bekommen hatte: 2017 hatten sich Tausende Kölner Fans über verschiedene Kanäle Tickets für ein Europa-League-Spiel im Emirates-Stadion besorgt, was zu tumultartigen Zusammenstößen vor dem Spiel führte. Die Situation eskalierte so sehr, dass sich der Anpfiff um eine Stunde verzögerte, da eine überwältigende Anzahl von Kölner Fans in den Norden Londons strömte, obwohl ihnen offiziell nur 3000 Karten zugeteilt worden waren.

Als Reaktion darauf hat Arsenal nun Maßnahmen ergriffen, um frische schlechte Erinnerungen zu vermeiden: So hat der Klub den Verkauf von Eintrittskarten an neue Mitglieder, die sich erst nach der Auslosung des Viertelfinals am 11. März für die Ticketwahl registriert haben, eingestellt.

Eberl "wäre nicht überrascht"

"Bei diesem Spiel besteht ein zusätzliches Risiko, da Bayern kein Auswärtskontingent zur Verfügung steht", warnten die Verantwortlichen nun die eigenen Fans: "Jeder Dauerkarteninhaber oder jedes Arsenal-Mitglied, dessen Ticket sich im Besitz eines Auswärtsfans befindet, wird auf unbestimmte Zeit gesperrt."

Bayerns Sportvorstand Max Eberl ist trotz allem skeptisch, dass die Maßnahmen der UEFA und der Gastgeber ihre volle Wirkung entfalten können: "Ich habe es auch schon einige Male an anderen Standorten erlebt, dass Fans eigentlich nicht mitreisen durften", erklärte Eberl laut "Kicker" vor dem Reiseantritt: "Und dann hat man sich gewundert, wenn man ein Tor geschossen hat, wie viele Menschen dann doch für einen sympathisiert haben. Also ich wäre nicht überrascht, wenn es so wäre."

Im Rahmen des Spiels in Heidenheim hatten die Bayern-Fans auf einem Banner schon trotzig verkündet: "We're going to London anyway! Wembley calling - F*CK UEFA". Frei übersetzt: Man werde dem Verbot zum Trotze natürlich dennoch nach London fahren. Wenn nicht jetzt, dann eben Anfang Juni. Dann findet in der englischen Hauptstadt das Champions-League-Finale im Wembley-Stadion statt.

Quelle: ntv.de, ter

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