"Griezmann noch nicht gelandet" Barça patzt und leidet ohne Messi
17.08.2019, 16:55 Uhr
"Mehr ins Spiel finden": Antoine Griezmann.
(Foto: imago images / Icon SMI)
Antoine Griezmann scheint noch nicht angekommen, Lionel Messi ist verletzt. Und so startet der FC Barcelona mit einer Niederlage in die Saison. Bilbaos Aritz Aduriz erledigt Spaniens Fußballmeister mit einem Traumtor. Bleibt die Frage, was Philippe Coutinhos Wechsel zum FC Bayern für Neymar bedeutet.
Neue Saison, altes Leid: Ohne Lionel Messi läuft es beim FC Barcelona nicht rund. Gleich in der ersten Partie der Primera División fehlte der Argentinier wegen einer Muskelzerrung - und prompt verpatzte der spanische Fußballmeister sein Auftaktspiel bei Athletic Bilbao. "Nicht jeder ist so wie er, und wir müssen lernen, damit umzugehen, wenn er nicht da ist", sagte Trainer Ernesto Valverde nach der 0:1-Pleite über den fünfmaligen Weltfußballer.
Der 38 Jahre alte Aritz Aduriz hatte kurz vor Abpfiff das Traumtor für Athletic erzielt, Barças deutscher Torhüter Marc-André ter Stegen war chancenlos. Dabei haben die Katalanen eigentlich gut eingekauft und Angriff wie Mittelfeld mit Superstars wie dem 120-Millionen-Neuzugang Antoine Griezmann und Frenkie de Jong von Ajax Amsterdam verstärkt. Griezmann müsse aber "mehr ins Spiel finden", resümierte Valverde. Der Franzose bewege sich gut, sei aber noch nicht in der Lage, das Spiel zu dominieren. Die klare Ansage: "Wir erwarten viel von vielen Spielern."
Die Zeitung "Mundo Deportivo" beschwichtigte, dem von Atlético Madrid gekommenen Griezmann fehle einfach noch die Spielerfahrung, um die Automatismen zu kennen. "Marca" bescheinigte hingegen, der 28-Jährige sei "noch nicht bei Barça gelandet". Hinzu kam Pech: Sturmpartner Luis Suárez musste bereits in der ersten Halbzeit ausgewechselt werden. Der Torjäger aus Uruguay habe eine Muskelläsion im rechten Unterschenkel, teilte der Klub mit. Ob er länger pausieren muss, war noch nicht sicher.
"Für Neymar ändert sich alles"
Und noch ein anderer fehlte im Kader: Offensivspieler Philippe Coutinho wird an den FC Bayern München ausgeliehen, wie am Freitagabend bekannt wurde. Der brasilianische Nationalspieler, der Anfang 2018 für geschätzt 140 Millionen Euro vom FC Liverpool zu den Katalanen gewechselt war, verfolgte die Partie in Bilbao von der Tribüne aus. Kritiker schrieben, seine Leistungen in den vergangenen eineinhalb Jahren seien ohnehin "mehr als mäßig" gewesen. Das große Fragezeichen, das weiter alle umtreibt, ist derweil Neymar.
Noch immer ist nicht sicher, ob der Topstar vor Ende des Transferfensters Anfang September doch noch seinen Weg von Paris Saint-Germain zurück nach Barcelona findet. Oder ob er eventuell zu Real Madrid geht. Oder ob er gar in Paris bleibt. Der Transfer von Coutinho macht die Sache nicht leichter - oder doch? Barcelona hatte PSG Berichten zufolge zuvor 100 Millionen Euro plus Coutinho und Nelson Semedo für Neymar geboten. Auf den Deal waren die Franzosen zunächst nicht eingegangen. Manche meinen, der Deal kompliziere die Gespräche. Ist das wirklich so? Ja, schrieb die französische "L'Équipe". "Für Neymar ändert sich alles", titelte das Blatt: "Mit dem Wechsel von Coutinho zu Bayern München endet das Szenario eines Comebacks des Parisers bei Barça."
Das würde die Chancen des ebenfalls um Neymar buhlenden Rekordmeisters Real Madrid deutlich erhöhen. Nein, meinte hingegen Barcelonas Hausblatt "Sport". Die Klubführung habe mit Coutinho extra einen der teuersten Spieler ausgeliehen, um genug Geld für die Verpflichtung Neymars zu haben. "Und die haben sie jetzt." Barças Präsident Josep Maria Bartomeu habe "das Kommando für die Operation übernommen". Schon sehr bald sollte PSG demnach ein endgültiges Angebot unterbreitet werden. Vieles ist nach dem Auftakt also noch offen. Eines aber ist sicher: "Ohne Messi leidet das Blaugrana-Team", wie es "Mundo Deportivo" formulierte. Barça müsse vor allem daran arbeiten, die neuen Spieler besser zu integrieren. "Bis Messi zurückkommt, muss ein Gang zugelegt werden.
Quelle: ntv.de, Carola Frentzen, dpa