"Körper mit Stichsäge geöffnet" Bayern-Legende schildert dramatische Not-OP
02.05.2023, 15:34 Uhr
Franz "Bulle" Roth im Trikot des FC Bayern.
Die 30 Zentimeter lange Narbe am Brustbein bleibt, die Herzbeschwerden aber scheinen überwunden: Franz "Bulle" Roth berichtet eindrücklich, wie Ärzte ihm wohl das Leben gerettet haben. Der 77-Jährige ist einer der größten Fußballer in der Geschichte des FC Bayern München.
Franz "Bulle" Roth ist eine absolute Legende des FC Bayern. Von 1966 bis 1978 spielte der Mittelfeldmann knapp 450-mal für die Münchner, gewann jeden Titel, den es zu gewinnen gab: Viermal die Bundesliga-Meisterschaft, dreimal den DFB-Pokal, dreimal den Europapokal der Landesmeister, je einmal den Europapokal der Pokalsieger und den Weltpokal.
Dabei spielte Roth oftmals eine entscheidende Rolle, denn in gleich drei internationalen Finals erzielte er den Führungstreffer zum 1:0 - 1967 im Pokalsieger-Endspiel gegen Glasgow Rangers sowie 1975 und 1976 in den Landesmeister-Endspielen gegen Leeds United und AS Saint-Étienne.
Jetzt allerdings sorgt der 77-Jährige nicht mit sportlichen Erinnerungen an seine kraftvolle Spielweise für Schlagzeilen, sondern mit der großen Sorge um seine Gesundheit. "Ich dachte, jetzt ist es aus", schildert Roth der "Bild"-Zeitung eindrücklich seine Gedanken, als er im Februar "plötzlich ein Stechen in der Brust" gespürt habe. Kurz darauf musste der Ex-Fußballer operiert werden, und das auch noch am offenen Herzen. Drei Bypässe seien ihm in einer fünfstündigen Operation eingesetzt worden. Roth mahnt deshalb: "Geht bei Atem-Problemen oder Stechen in der Brust sofort zum Arzt."
Auf dem OP-Tisch geht Roth "die Düse"
An einem Sonntag habe er beim Spazierengehen den Schmerz verspürt, am Montag schon sei er im Isar-Herzzentrum behandelt worden. Der Arzt habe "über die Blutgefäße am Handgelenk einen Herzkatheter setzen" wollen, dies jedoch abbrechen müssen: "Er sagte, die Arterien sind so verstopft, da hilft nur eine Operation." Weitere zwei Tage später lag Roth dann laut "Bild" schon auf dem OP-Tisch, wo dem 77-Jährigen "die Düse" gegangen sei. "Aber der Professor hat mich beruhigt. Es wäre reine Routine."
Die Schilderung des Eingriffs, von dem eine rund 30 Zentimeter lange Narbe über dem Brustbein bleibt, klingt allerdings brutal: "Der Oberkörper wurde mit der Stichsäge geöffnet und die OP am offenen Herzen durchgeführt." Diese Herangehensweise ist Roth zufolge "schonender als mit der Herz-Lungen-Maschine und man regeneriert schneller." Rund sechs Monate werde es demnach dauern, wieder fit zu werden.
Üblicherweise, berichtet Roth der "Bild", stehe er früh morgens "um 5.30 Uhr auf, mache Gymnastik und bis zu zwei Stunden Nordic Walking". Das sei aktuell noch nicht wieder möglich. Roth allerdings ist zuversichtlich, sich vollständig zu erholen.
Quelle: ntv.de, tsi