Fußball

"Haste Scheiße am Fuß ..." Berühmtes Zitat stammte wohl nicht von Brehme

Hatte nie Scheiße am Fuß: Andreas Brehme.

Hatte nie Scheiße am Fuß: Andreas Brehme.

(Foto: picture alliance / firo Sportphoto)

Es gibt ein Zitat, das wird immer wieder auf Andreas Brehme zurückgeführt: "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß." Doch es gibt ein Problem: Eine Quelle dafür fehlt. Und der Weltmeister von 1990 sagte selbst einmal, dass er bezweifle, dass der Spruch von ihm stamme.

Für viele bleibt Andreas Brehme vor allem wegen eines Moments für immer in Erinnerung. 1990. Das Stadio Olimpico in Rom. Foulelfmeter. 85. Minute. Und im Finale der Fußball-WM schiebt Brehme den Ball in die von sich aus untere linke Ecke. Tor. Die DFB-Elf wird dank 1:0 über Argentinien zum dritten Mal Weltmeister, Brehme macht sich zum ewigen Helden.

Doch der gebürtige Hamburger machte sich auch neben dem Platz einen Namen, vor allem mit seinen fast schon philosophischen Sprüchen. Etwa: "Das Unmögliche möglich zu machen wird ein Ding der Unmöglichkeit." So seien die Brasilianer alle auch "technisch versiert" gewesen. Er bedankte sich einst bei den Fans, "auf denen wir uns immer verlassen konnten". Oder: "Wenn der Schiri den Elfmeter gibt, dann hätten wir noch was zerreißen können."

Doch ein Spruch, der es aus der Fußball-Blase heraus in die weite Welt geschafft hat, haftet dem zweifachen deutschen Meister mit den Bayern und Kaiserslautern noch bis heute an. Es gibt nur ein Problem. Denn wie das so ist mit berühmten Zitaten: Nicht alle stammen wirklich aus dem Mund des vermeintlich Zitierten. So war es offenbar auch mit: "Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß."

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Vor vier Jahren, während einer Corona-Interviewreihe des Streaminganbieters DAZN, erklärte Brehme, dass er selbst nicht wisse, woher der Spruch stammt. Deshalb habe er einmal bei einer Pressekonferenz die anwesenden Journalisten gefragt: "Da soll mir doch einer das mal schicken, wann ich das gesagt hätte", erklärte er: "Ich warte noch heute darauf." Denn, das führte Brehme weiter aus: Bei bestem Wissen wüsste er nicht, wann er diesen Spruch gesagt haben soll, "und wenn, dann ist es schon lange her".

Und doch, einen Lieblingsfußballspruch hatte Brehme doch. Der stammt von Oliver Kahn. Der Torwart-Titan wurde 2003 nach einer 0:2-Niederlage auf Schalke gefragt, was den Bayern gefehlt habe. Der antwortete: "Eier, wir brauchen Eier!" Auch das ist bis heute ein geflügeltes Wort. Und, fast noch besser: "Beim Olli weiß ich, dass er das gesagt hat: Weil, das war ja im Fernsehen", sagte Brehme, der am heutigen Dienstag im Alter von 63 Jahren überraschend verstorben war.

Quelle: ntv.de, ses

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