Pauli kassiert späten Ausgleich Bielefeld trotzt VAR und Lattenpech
29.07.2019, 22:23 Uhr
Christian Conteh trifft zum 1:0 für den FC St. Pauli. Am Ende reicht der erste Treffer im ersten Zweitligaspiel des 19-Jährigen nur zu einem Unentschieden.
(Foto: dpa)
Seit dieser Saison gibt es in der zweiten Fußball-Bundesliga auch den Videobeweis. Der FC St. Pauli profitiert, Arminia Bielefeld erkämpft sich aber nach Rückstand und VAR-Pech noch ein Remis. Jos Luhukay bekräftigt derweil seine Kritik an Personal und Arbeitgeber.
Nach dem öffentlichen Rundumschlag von Trainer Jos Luhukay hat der FC St. Pauli einen Traumstart in die 2. Fußball-Bundesliga nur knapp verpasst. Die Hamburger mussten sich zum Abschluss des ersten Spieltages am Montagabend bei Arminia Bielefeld mit einem 1:1 (1:0) zufrieden geben, Manuel Prietl (90.) erzielte den Ausgleich für die Gastgeber erst kurz vor Schluss. Zweitliga-Debütant Christian Conteh (32.) hatte St. Pauli in Führung gebracht.
Bestimmendes Thema auf der Bielefelder Alm war aber Luhukays Wutrede vom Vortag. Bei St. Pauli herrsche "zu viel Bequemlichkeit", es werde "zu viel in der Komfortzone gearbeitet" und es gehe zu viel darum, "miteinander befreundet zu sein", hatte er vor Saisonstart gepoltert: "Die Komfortzone und die Bequemlichkeit sollte man besser in die Mülltonne werfen." An einen Rücktritt habe er aber "keine Sekunde" gedacht, betonte der 56-Jährige vor dem Spiel bei Sky. Die Partie vor 23.857 Zuschauern auf der Bielefelder Alm gestaltete sich zunächst offen, aber ohne große Torchancen. Die erste gefährliche Möglichkeit nutzte Conteh nach einem Konter eiskalt.
Im ersten Montagabend-Spiel der Saison begannen beide Trainer ohne Sommer-Zugang. Und doch überraschte Luhukay gleich mit zwei Personalien: Im Mittelfeld begannen Marc Hornschuh, der nach einem Bandscheibenvorfall fast zwei Jahre kein Profi-Spiel absolviert hatte, und Conteh. Dem war die Nervosität zunächst extrem anzumerken, ehe er nach einem beeindruckenden Solo die Führung erzielte. Bis dahin waren die Gastgeber vor 23 857 Zuschauern mit dem Selbstvertrauen der zweitbesten Rückrunden-Mannschaft nach Aufsteiger Paderborn das tonangebende Team gewesen. Doch Paulis Innenverteidiger Marvin Knoll und Christopher Avevor bildeten ein gutes Bollwerk. Nach dem 0:1 brauchte die Arminia bis zur Pause, um sich zu erholen.
Alles einfacher? "Hatte nicht den Eindruck"
Nach dem Seitenwechsel agierte die Arminia forscher, ein abgefälschter Schuss von Neuzugang Reinhold Yabo (48.) klatschte an die Unterkante der Latte, Jonathan Clauss scheiterte an Pauli-Keeper Robin Himmelmann (51.). Besonderes Glück hatten die Gäste, als Schiedsrichter Bastian Dankert einen bereits gepfiffenen Handelfmeter nach Videobeweis annullierte (73.). "Für mich ist es ein Elfmeter", sagte Arminia-Trainer Uwe Neuhaus bei Sky: "Ich habe gehört, dass mit der Handregelung alles einfacher sein soll. Davon hatte ich heute nicht den Eindruck."
Am Ende wurden die Mühen der Ostwestfalen noch verdient belohnt: Prietl war nach der achten Ecke per Kopf zur Stelle, am Ende standen 20 zu fünf Torschüsse für Arminia Bielefeld in der Statistik.
Quelle: ntv.de, ter/sid/dpa