Christoph Daum wütet "Das Bild des DFB ist katastrophal"
01.01.2021, 21:18 Uhr
Christoph Daum gefällt überhaupt nicht, was beim DFB passiert.
(Foto: imago images/Herbert Bucco)
Der ehemalige Bundesligatrainer Christoph Daum wütet gegen den DFB, der sich zu sehr von den Fans entferne. Auf Bundestrainer Jogi Löw will der Ex-Coach nichts kommen lassen, sieht ihn nun aber in der Bringschuld. Auch zu einer Rückholaktion von Boateng, Hummels und Müller hat Daum eine klare Meinung.
Ex-Bundesligatrainer Christoph Daum hat den Deutschen Fußball-Bund für dessen Außendarstellung in den vergangenen Jahren gerügt. Die WM 2018 in Russland sei für die Deutschen "der Super-GAU" gewesen. "Der DFB hat dann auch in der Außendarstellung kein gutes Bild abgegeben. Ich sage nur Steuer-Affäre. Zuletzt kam auch noch raus, dass der Verband in zwei Gruppen gespalten ist. Es wird nicht mit einer Sprache gesprochen. Das Bild des DFB ist katastrophal", sagte Daum dem Internetportal "Sport1".
In den zurückliegenden Jahren habe sich der DFB immer mehr von den Fans entfernt. "Es schien so, als ob irgendwelche PR-Termine wichtiger waren als Fan-Belange. Die Schwerpunkte müssen beim DFB neu justiert werden", forderte Daum. Den Bundestrainer dagegen verteidigte der 67-Jährige. Keiner kenne "die Mannschaft so gut wie Joachim Löw. Die EM in diesem Jahr wird sicher ein Gradmesser sein für den Bundestrainer. Da wird sich zeigen, ob die Nationalmannschaft in ihrem Verjüngungsprozess auf dem richtigen Weg ist." Daum hatte den DFB darin unterstützt, an Löw festzuhalten, als dieser jüngst auf dem Prüfstand stand.
Löw sei jetzt gefordert, "er hat einen klaren Weg vorgegeben mit dem Umbruch und muss sich daran messen lassen. Und die Rufe nach Müller, Boateng und Hummels müssen verstummen, sie zurückzuholen würde überhaupt nicht in das Konzept von Löw passen", erklärte Daum, der in der Bundesliga den 1. FC Köln, Eintracht Frankfurt, den VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen betreut hatte.
Mitte Dezember hatte Daum sich auch bezüglich der Bundesliga geäußert und deutlich gemacht, dass er nach acht Jahren endlich auf einen anderen deutschen Fußball-Meister als den FC Bayern München hofft. Ein Kandidat: Sein Ex-Klub Leverkusen. "Es wäre für den deutschen Fußball toll, wenn Bayer es schaffen würde. Ein sensationelles Signal an die Liga", sagte der Ex-Trainer damals der "Bild". "Diese Saison ist eine Wundertüte für alle - und damit auch eine Chance für alle."
Quelle: ntv.de, dbe/dpa