Fußball

"Hat Bock": Flick heilt Sané Der "Sündenbock" straft alle Kritiker Lügen

Leroy Sané war einer der Gewinner von Flicks erster Länderspielphase.

Leroy Sané war einer der Gewinner von Flicks erster Länderspielphase.

(Foto: imago images/Matthias Koch)

Nach einem schweren Saisonstart bei Bayern München tankt Leroy Sané im DFB-Trikot neues Selbstvertrauen. Bundestrainer Hansi Flick heilt das "Problemkind" förmlich: Die Spielfreude, Powerdribblings und Torgefahr sind zurück - gerade rechtzeitig vor Bayerns Topspielen gegen Leipzig und Barcelona.

Nach der Wohlfühloase Nationalmannschaft ist Leroy Sané wieder bereit für das Stahlbad FC Bayern - das glaubt zumindest sein Teamkollege Joshua Kimmich. "Der Junge hat Bock auf Fußball", sagte Kimmich über Sané nach dem überzeugenden Auftritt gegen Island (4:0): "Ich denke, er wird daran anknüpfen bei uns beim FC Bayern."

Einen Leroy Sané in Länderspielform erwartet Klubtrainer Julian Nagelsmann nur zu gerne zurück. Der Offensivstar präsentierte sich beim Start unter Bundestrainer Hansi Flick spielfreudig, dribbelstark, torgefährlich - und mannschaftsdienlich. Bei einer Grätsche im Heimspiel gegen Armenien (6:0) erntete Sané vom Stuttgarter Publikum anerkennenden Szenenapplaus.

Die Bayern-Fans hatten den 25-Jährigen dagegen zuletzt als Sündenbock auserkoren und ihn sogar ausgepfiffen. Das nagte am Selbstvertrauen, doch die Nationalmannschaft fing ihn auf. Die Hoffnung bei den Bayern ist groß, dass der hochtalentierte, aber oft auch launische Sané den Schwung in die anstehenden Topspiele in der Liga bei RB Leipzig (Samstag) und beim FC Barcelona in der Champions League (Dienstag) mitnehmen kann.

Wille sich reinzuhauen

Für Flick besteht überhaupt kein Zweifel daran, dass Sané auch bei den Bayern der X-Faktor sein kann. "Mit welcher Leichtigkeit er immer unterwegs ist, das ist schon beeindruckend", schwärmte der 56-Jährige: "Ich freue mich, dass er so agil ist, so aktiv."

Der Bundestrainer hat seinen Anteil daran. Statt Sané als eine Art Denkzettel zu Hause zu lassen, nominierte er ihn ohne den Hauch eines Zweifels. Er baute ihn mit Einzelgesprächen, Lob und Startelf-Einsätzen auf - und Sané dankte es mit Leistung. Gegen Island gelangen ihm ein Tor (56.) und die Vorlage zum 1:0 durch Serge Gnabry (4.).

Flick sah dem Wuschelkopf im Training und in den drei WM-Qualifikationsspielen gerne zu: "Wenn er so spielt, ist alles gesagt, dann sind wir super happy." Im Umkehrschluss bedeutet das aber auch: Lässt es Sané mit der defensiven Disziplin und der Zielstrebigkeit im Angriff schleifen, bekommt er auch mit Flick ein Problem. Doch im Moment sei das Gegenteil der Fall, so Flick: "Der Wille ist da, nachzusetzen, sich reinzuhauen. Da kann man einiges erkennen."

Profitiert der FC Bayern?

Flick räumte zudem mit der Mär auf, er und der nicht immer pflegeleichte Sané hätten während der gemeinsamen Bayern-Zeit ein Problem miteinander gehabt. Diese Behauptung sei "Unsinn", betonte der Bundestrainer: "Wir haben keine Probleme gehabt, und wir werden sie hier auch nicht haben."

Fakt ist: Die eineinhalb Wochen bei der Nationalmannschaft taten Sané sichtlich gut. "Im Moment hat man das Gefühl, er hat sehr viel Selbstvertrauen", so Flick: "Das ist etwas, was er auch braucht." Davon wollen nun auch die Bayern profitieren. Vielleicht ja schon am Samstag.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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