"Finde, man hätte warten können" Kimmich ärgert, wie die Sache mit den Bossen lief
29.05.2023, 11:14 Uhr
Der FC Bayern München wird doch noch Meister, zum elften Mal in Serie und so dramatisch wie ewig nicht mehr. Doch der Rekordmeister schafft es, den eigenen Triumph zu trüben. Das ärgert Joshua Kimmich.
Fußball-Nationalspieler Joshua Kimmich hat die Vereinsführung des FC Bayern München für den Ablauf der Trennung von Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić kritisiert. Die Nachricht platzte mitten in das spektakuläre Bundesliga-Finale mit dem Gewinn des elften Meistertitels nacheinander am Samstag in Köln.
"Ich habe es nicht gewusst", sagte der 28-jährige Kimmich am Rande der Meisterfeier auf dem Münchner Marienplatz vor Journalisten: "Klar überrascht es einen am Tag der Deutschen Meisterschaft, dass dann so etwas passiert. Ich finde, da hätte man jetzt auch noch zwei, drei Tage warten können, unabhängig von der Entscheidung, ob sie jetzt gut oder schlecht ist. Das bewerte ich jetzt gar nicht." Es sei "schon komisch, wenn man sich die deutsche Meisterschaft in so einem Finale sichert und einen dann so eine Nachricht erreicht, ist man in einem Wechselbad der Gefühle".
"Jetzt haben wir das nächste Thema"
Die Mannschaft wurde nach dem Spiel von der Entscheidung des Klubs überrascht: "Es war uns unheimlich wichtig, das erst nach dem Spiel bekannt zu geben, weil wir immer gesagt haben, wir wollen uns zu 100 Prozent auf den Sport konzentrieren", sagte Präsident Herbert Hainer nach dem Sieg. "Wie man sieht, hat das auch geklappt. Wir haben es jetzt der Mannschaft gesagt." Trainer Thomas Tuchel war sichtbar angefasst: "Ich weiß es seit gestern. Die beiden waren maßgeblich verantwortlich, dass wir gemeinsam auf die Reise gegangen sind. Deswegen muss ich es jetzt auch erst verarbeiten", sagte Tuchel zu Sky. "Statt zu feiern, haben wir jetzt das nächste Thema."
Thomas Müller, der auf dem Rasen vom Rauswurf seiner ehemaligen Vorgesetzten überrascht wurde, verkündete in Köln: "Am Ende ist so das Geschäft, und wir werden trotzdem heute alle gemeinsam auch mit Oliver Kahn und Hasan einen trinken." Während der geschasste Sportvorstand Hasan Salihamidžić mit dem Team nach Köln fuhr und am Sonntag auch in München gemeinsam mit den Spielern auf dem Rathausbalkon die Meisterschaft feierte, hatte der Klub dem ehemaligen CEO Oliver Kahn die Reise nach Köln untersagt. Auch in München zeigte sich der ehemalige Weltklassetorwart nicht - und lieferte sich stattdessen mit Präsident Hainer ein Fernduell über Social Media und Medien.
Quelle: ntv.de, ter/dpa