Fußball

"Können machen, was sie wollen"Klopps Antwort, "die niemandem gefallen wird"

15.10.2022, 13:37 Uhr
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Jürgen Klopp muss mit Manchester City um Titel konkurrieren. (Foto: IMAGO/Shutterstock)

Drei Klubs können machen, was sie wollen, zumindest finanziell, sagt Jürgen Klopp. Gegen einen muss er in einer äußerst komplizierten Lage antreten. Bei einer Pressekonferenz erklärt der Trainer des FC Liverpool seine Sicht auf die Dinge.

Jürgen Klopp steckt in einer komplizierten Situation: Mit seinem FC Liverpool hat er in der Premier League den schlechtesten Saisonstart seit zehn Jahren hingelegt, nun kommt es zum Duell mit Titelverteidiger Manchester City - und das hat "die beste Mannschaft der Welt und jetzt auch den besten Stürmer der Welt", wie Klopp mit Blick auf das Topspiel seiner Reds am Sonntag sagte. Als Elfter hat der FC Liverpool schon 14 Punkte Rückstand auf Tabellenführer Arsenal und 13 auf den großen Rivalen um die nationalen Titel, eben Manchester City. Manchester City wurde in den vergangenen fünf Jahren viermal englischer Meister, nur Klopps FC Liverpool konnte 2020 in die Phalanx des nationalen Dominators einbrechen.

Doch es ist nicht alleine die sportlich aktuell so große Kluft zwischen beiden Klubs, über die Klopp derzeit sprechen muss. "Niemand kann mit City mithalten", sagte der deutsche Trainer auf der Pressekonferenz zum Kracher auf die Frage eines Journalisten, wie der FC Liverpool mit Manchester City mithalten wolle. "Egal, was es kostet – sie machen es einfach. Ich weiß, dass es City nicht gefallen wird, niemandem wird es gefallen, Sie haben die Frage gestellt, aber Sie kennen die Antwort. Was macht Liverpool? Wir können nicht so handeln wie sie. Das ist nicht möglich. Nicht möglich. Es ist einfach klar, und wieder kennen Sie die Antwort." Manchester City wird seit 2008 mit Öl-Milliarden aus Abu Dhabi ausgestattet, der Klub ist im Besitz der City Football Group - die wiederum Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan gehört.

"Es gibt drei Vereine im Weltfußball, die finanziell machen können, was sie wollen. Es ist legal und alles, gut, aber sie können tun, was sie wollen. Sie werden sagen: 'Ja, aber wir haben ...',", sagte Klopp, dessen Stürmer Darwin Nunez selbst für bis zu 100 Millionen Euro von Benfica Lissabon losgeeist worden war. "Aber das ist die Tatsache. Wir müssen uns immer alles anschauen und sagen: 'Wir brauchen das und wir brauchen das und wir müssen hier schauen und es jünger machen, und hier ein Kandidat und hier ein Talent' und das ist es, was man tun muss. Und trotzdem konkurriert mit ihnen."

Erling Haaland war vor der Saison für die festgeschriebene Ablöse von rund 70 Millionen Euro von Borussia Dortmund zu Manchester City gewechselt. Es ist jedoch das Gesamtpaket, das für den FC Liverpool offenbar nicht erschwinglich war: Haaland soll 375.000 Pfund pro Woche plus Boni verdienen, die sein Gehalt mehr als verdoppeln.

"Es ist, wie es ist"

Die drei Klubs, die Klopp meint, sind neben Manchester City noch Paris Saint-Germain und Ligakonkurrent Newcastle United: Alle drei Vereine werden mit viel staatlichem Geld aus der Golfregion ausgestattet und genießen so einen Wettbewerbsvorteil - auch, wenn nicht selten fraglich ist, ob die Engagements im Einklang mit den Regeln des von der UEFA etablierten Financial Fairplay stehen. Manchester City war bereits wegen Verstößen für internationale Wettbewerbe gesperrt worden, das Urteil wurde jedoch kurz darauf revidiert. Liverpool ist in den letzten vier Begegnungen mit City ungeschlagen und hat die letzten beiden gewonnen - das FA-Cup-Halbfinale der letzten Saison und den Community Shield im Juli.

"Es ist überhaupt kein Problem für mich, es ist wie es ist", sagte Klopp noch. "Stellen Sie mir diese Frage nicht, denn Sie eröffnen immer diese Diskussion und ich sage es Ihnen. Aber ihr wisst es alle, ihr solltet es wissen. Ich habe jetzt gehört, dass jemand bei Newcastle gesagt hat: 'Es gibt keine Obergrenze für diesen Verein'. Ja, da hat er recht. Er hat absolut Recht. Es gibt keine Obergrenze für Newcastle. Herzlichen Glückwunsch, aber andere Klubs haben eine Obergrenze".

Newcastle Sportdirektor Dan Ashworth hatte gesagt, dass es keine Obergrenze für das gibt, was Newcastle als Verein "erreichen kann". Er fügte hinzu, dass Newcastle, das 2022 unter saudischer Mehrheitsbeteiligung 210 Millionen Pfund für Spieler ausgegeben hat, die FFP-Regeln einhalten muss und dass die diesjährigen Ausgaben auf Jahresbasis "nicht tragbar" sind.

Quelle: ntv.de, ter

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