Fußball

Trainer Rose ist "aufgewühlt" RB Leipzig pfeift auf fiesen "Furz im Kopf"

Marco Rose wollte seinen Spielern nach der vertanen Chance keine Vorwürfe machen.

Marco Rose wollte seinen Spielern nach der vertanen Chance keine Vorwürfe machen.

(Foto: IMAGO/opokupix)

Die Nullnummer gegen Borussia Mönchengladbach ist einfach zu wenig für die eigenen Ansprüche, von einer Krise will bei RB Leipzig aber niemand etwas wissen. Denn vor allem die zweite Halbzeit macht Trainer Marco Rose Mut, was er seinen Spielern auch mitteilt.

Marco Rose musste sich erstmal abregen. Nach der müden Nullnummer im kalten Nebel von Leipzig plauderte der RB-Coach in den Katakomben mit seinen alten Gladbacher Kollegen, schlürfte dabei ein Heißgetränk und bat seine Mannschaft anschließend zur Ansprache in die Kabine. Er sei zwar "aufgewühlt", sagte Rose bei Sky, er wollte seinen Jungs aber dennoch keine Vorwürfe machen.

"Ich habe ihnen klar aufgezeigt, dass die zweite Halbzeit der Maßstab ist, dass wir da wieder hin wollen - in jedem Spiel", sagte Rose über seine Kabinenansprache, nachdem seine Mannschaft gegen Borussia Mönchengladbach auch im dritten Pflichtspiel innerhalb von einer Woche lange verunsichert, ideenlos gewirkt hatte. "Manchmal hast du einen Furz im Kopf, wie wir in den letzten Spielen." Borussia Dortmund patzte, Bayer Leverkusen auch, doch Leipzig konnte daraus kein großes Kapital schlagen. Der Rückstand auf Bayern München vergrößerte sich stattdessen auf fünf Punkte, die Titelambitionen schwanden innerhalb weniger Tage. Dazu kommen null Punkte aus vier Spielen in der Champions League. Doch von einer Krise wollte am Samstagabend niemand etwas wissen.

"Wir haben 21 Punkte, stehen auf Platz zwei. Da kann man erstmal nicht meckern", sagte Rose pragmatisch. Auch seine Spieler redeten um den heißen Brei herum. Die Niederlagen beim BVB (1:2) und Celtic Glasgow (1:3) seien "völlig verdient" und "bitter" gewesen. "Das war klar, dass da die Leichtigkeit fehlt", sagte Mittelfeldspieler Kevin Kampl, um nach minutenlanger Analyse aber doch festzustellen: "Natürlich sind wir nicht zufrieden mit einem Punkt, mit unseren Ambitionen, zu Hause. Wir sind alle gefrustet, weil wir immer gewinnen wollen."

Rose klagt über die extreme Belastung

Immerhin die zweite Halbzeit machte Mut. Gegen seinen Ex-Klub "dominierte" Leipzig, es war "ein Spiel auf ein Tor", so Rose. Lediglich die "Qualität im letzten Drittel fehlte", meinte Yussuf Poulsen, der seine Startelfchance anstelle von Benjamin Sesko nicht nutzen konnte. Mit Xavi Simons, David Raum und Xaver Schlager fehlen RB derzeit wichtige Stützen. Was Rose zu denken gibt. "Die Entwicklung - und das empfinde ich so als Trainer, wenn ich die Jungs jeden Tag in der Kabine sehe - ist mehr als grenzwertig. Für mich bestehen klare Zusammenhänge zwischen Verletzten und der Häufigkeit an Spielen."

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Rose führte weiter aus: "Ein Nationalspieler, der im Sommer eine EM oder Olympia gespielt hat, hat gar keinen oder nur wenig Urlaub gehabt. Dann kommen sie eine Woche vorher oder sogar erst mit Saisonstart, haben quasi keine Vorbereitung, können sich physisch nicht vorbereiten, müssen direkt liefern, Leistung zeigen, haben dann direkt nach zwei Spielen Länderspielpause, dazu immer Englische Wochen." Das sei einfach "too much".

Dennoch habe man sich nach dem Seitenwechsel "freigeblasen" und "einen neuen Maßstab gesetzt". Nach der Länderspielpause, so hofft der 48-Jährige, lichten sich auch die Personalsorgen wieder ein bisschen. "Champions-League-Reisen, viele Spiele, Müdigkeit. All das macht etwas mit der Mannschaft", sagte Rose. Sei's drum: "Die Länderspielpause tut jetzt mal gut, wir können mal durchschnaufen", sagte Kampl: "Dann schießen wir wieder Tore, dann gewinnen wir wieder Spiele, da bin ich mir ganz sicher."

Quelle: ntv.de, tno/sid

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