Fußball

Hauptredner bei Rechtsextremen Schwere Vorwürfe gegen Schiri des Champions-League-Finals

Marciniak pfiff auch das WM-Finale 2022 in Katar.

Marciniak pfiff auch das WM-Finale 2022 in Katar.

(Foto: IMAGO/Agencia MexSport)

Faustdicker Skandal in der Königsklasse: Szymon Marciniak soll in neun Tagen das Champions-League-Finale in Istanbul pfeifen, aber nun wirft ein Bericht dem polnischen Schiedsrichter Nähe zu Rechtsextremen zu. Marciniak soll auf einer Veranstaltung aufgetreten sein, die UEFA prüft den Fall.

Gut eine Woche vor dem Endspiel der Champions League sorgen Vorwürfe gegen Final-Schiedsrichter Szymon Marciniak für Aufsehen. Der 42 Jahre alte Pole soll am vergangenen Montag als Hauptredner auf einer Veranstaltung des Rechtspopulisten Slawomir Mentzen aufgetreten sein, das berichtet der englische "Guardian". Mentzen gehört zur Führungsriege des rechtsextremen und EU-kritischen Bündnisses Konfederacja.

Die Europäische Fußball-Union bestätigte dem SID am Abend eigene Nachforschungen in der Sache. "Die UEFA ist sich der Vorwürfe gegen Szymon Marciniak bewusst und bemüht sich um Aufklärung", hieß es in einem Statement: "Die UEFA und die gesamte Fußballgemeinschaft verabscheuen die 'Werte', die von der betreffenden Gruppe vertreten werden und nehmen die Vorwürfe sehr ernst." Am Freitag, wenn weitere Informationen vorliegen, soll ein weiteres Statement folgen.

Mentzen hatte die Ziele der Konfederacja vor einigen Jahren wie folgt zusammengefasst: "Wir wollen ein Polen ohne Juden, Homosexuelle, Abtreibungen, Steuern und die Europäische Union." Im Jahr 2021 machte er internationale Schlagzeilen, als er ein Bier mit dem Namen "White IPA Matters" herstellte, das die Black-Lives-Matter-Bewegung verspottete.

"Unvereinbar mit den Grundwerten des Fair Play"

Auf einem Plakat der Veranstaltung, das über die sozialen Medien verbreitet wurde, war Mentzen selbst zu sehen. Auf einem anderen war Marciniak abgebildet, der dabei ein FIFA-Schiedsrichtertrikot trug. Ein Post von Mentzen, der Marciniaks Anwesenheit bei der Veranstaltung ankündigte, wurde auf Marciniaks Facebook-Fanpage geteilt.

Marciniaks Teilnahme an der Veranstaltung wurde zuerst von der antirassistischen Organisation Never Again bekannt gegeben. Rafal Pankowski, der Mitbegründer der Organisation, sagte dem "Guardian": "Wir sind schockiert und entsetzt über Marciniaks öffentliche Verbindung zu Mentzen und seiner Art von giftiger rechtsextremer Politik." Die Aktion des Unparteiischen sei "unvereinbar mit den Grundwerten des Fair Play wie Gleichheit und Respekt", fügte Pankowski hinzu.

Marciniak ist weiterhin als Schiedsrichter für das Champions-League-Finale am 10. Juni zwischen Manchester City und Inter Mailand in Istanbul angesetzt. Der 42-Jährige gehört seit Jahren zu den angesehensten Referees, im vergangenen Winter pfiff er bereits das WM-Finale zwischen Weltmeister Argentinien und Frankreich in Katar.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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