Fußball

Heidenheims bitteres Europa-Aus Völlig konsternierter Schmidt räumt teuren "Wechselfehler" ein

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Der 1. FC Heidenheim scheidet aus der Conference League aus - und das gegen den dänischen Spitzenklub FC Kopenhagen auf eine ganz bittere Art. Der enttäuschte Trainer Frank Schmidt übernimmt die Verantwortung.

Das Europa-Märchen des 1. FC Heidenheim ist vorbei - und es ging bitter zu Ende: Mit einem 2:1-Auswärtssieg beim dänischen Topklub FC Kopenhagen im Rücken trat der Bundesliga-Abstiegskandidat die Mission Achtelfinale in der Conference League an, am Ende eines langen Rückspiel-Abends stand dann eine gewaltige Enttäuschung. Mit 1:3 (0:1) verloren die tapferen Heidenheimer, die in der Liga schwerste Sorgen mit sich rumschleppen. Weil sie sich in der Verlängerung selbst schlugen - nachdem dem eigenen Trainer ein folgenschwerer "Wechselfehler" unterlaufen war.

"Ich muss zugeben: Ich habe einen Fehler gemacht. Den letzten Wechsel hätte ich so nicht machen dürfen, weil wir eigentlich hinten gut gestanden sind", sagte Frank Schmidt auf der Pressekonferenz. "Das hätten wir beibehalten sollen, aber danach ist man immer schlauer." Das 3:1 der Dänen, das Heidenheim schließlich in der 114. Minute das Genick brach, resultierte aus einem Missverständnis zwischen Patrick Mainka und dem nur wenige Augenblicke zuvor eingewechselten Norman Theuerkauf.

"Zu groß ist die Enttäuschung"

Stolz auf die eigene Europareise, die sie in der Vorsaison als Aufsteiger mit einem sensationellen achten Platz in der Bundesliga gebucht hatten, wollte sich nach dem Schlusspfiff nicht so schnell einstellen: "Es ist nicht einfach gerade. Wir sind leidgeprüft und müssen verkraften, dass wir ausgeschieden sind", sagte Schmidt bei RTL Nitro. "Ich kann das gar nicht Revue passieren lassen - zu groß ist die Enttäuschung."

Auch bei Marvin Pieringer "überwiegt im Moment die Enttäuschung. Es tut heute extrem weh. In ein paar Tagen können wir da vielleicht anders draufgucken". Durch das bittere Ausscheiden entgeht dem 1. FC Heidenheim ein womöglich weiterer Festtag gegen den ehemaligen Champions-League-Sieger FC Chelsea: Der FC Kopenhagen muss nun entweder gegen den Großklub aus der Premier League ran oder trifft auf die Portugiesen von Vitoria Guimaraes. In der Gruppenphase hatte der 1. FC Heidenheim dem englischen Milliardenklub einen großen Kampf geliefert und beim 0:2 (0:0) sogar für eine Sekunde die Realität ausgehebelt.

"Es ist ja die Regel"

Kurz vor dem Schlusspfiff hatte Pieringer vermeintlich den viel umjubelten Anschlusstreffer erzielt, mit dem sich der Bundesliga-16. ins Elfmeterschießen gerettet hätte - doch Schiedsrichter Nikola Dabanovic gab auf der Ostalb den Partycrasher und pfiff den Heidenheimer Jubel zurück. "Der Ball wird ein-, zweimal abgefälscht, kommt dann direkt zu mir und springt mir leider gegen die Hand. Die ist zwar angelegt, aber es ist ja die Regel, dass vorher gar keine Berührung sein darf und von daher hat es dann auch nichts gebracht, sich zu beschweren", sagte der verhinderte Torschütze bei RTL.

Zuvor hatte sich der 1. FC Heidenheim nach einem schwachen Start, spätestens nach dem 0:2 kurz nach der Halbzeit, ins Spiel zurückgekämpft, Leo Scienza machte mit einem direkt verwandelten Freistoß (73. Minute) ein Weiterkommen wieder greifbar. Bitter für Heidenheim: In der 89. Minute hatte der Brasilianer die große Chance, endgültig zum Europahelden von der Ostalb aufzusteigen, doch der Brasilianer scheiterte am Pfosten. In der Verlängerung hatte Heidenheim ein deutliches Übergewicht, das Tor aber machten die Dänen - weil, so sagt er es selbst, Frank Schmidt einen folgenschweren Wechselfehler beging.

Quelle: ntv.de, ter

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