Edle Webcam mit 4K-Auflösung Logitech MX Brio lässt Nutzer scharf aussehen


Die Logitech Brio MX sieht nicht nur hochwertig aus, sie ist es auch.
(Foto: kwe)
Mit der MX Brio verkauft Logitech eine High-End-Webkamera, die Nutzer in Videokonferenzen und beim Livestreaming scharf aussehen lässt und ins rechte Bild rücken soll. Im Praxistest zeigt sie, dass sie das bei fast allen Lichtverhältnissen kann.
Im Herbst 2022 fand ntv.de die Logitech Brio 500 richtig gut, die später auch Testsieger unter den Webkameras bei Stiftung Warentest wurde. Entsprechend hoch waren die Erwartungen an die MX Brio, der der Hersteller selbst eine "Spitzenleistung" zertifiziert. Im Praxistest beweist sie ihre Qualitäten mit scharfen Bildern und hoher Lichtstärke. Mit rund 230 Euro muss man dafür aber einen hohen Preis bezahlen.
Edles Alu-Kleid, verwirrende Software
Dass die Logitech MX Brio High-End ist, sieht man schon an ihrem edlen Aluminiumgehäuse und dem für Webcams mächtigen Objektiv. Sie ist mit 137 Gramm auch ziemlich schwer, weshalb man für einen guten Sitz des Montageclips am Monitor sorgen sollte. Ein weiterer Grund dafür ist ein störrisches, dickes USB-C-Kabel, das die Kamera ohne festen Sitz schnell aus der richtigen Position drückt. Kein Problem stellt es dar, wenn man die Kamera auf ein Stativ schraubt, wofür sie an der Unterseite ein Gewinde hat.
Die Einrichtung ist grundsätzlich schnell passiert, Rechner erkennen die Kamera gewöhnlich sofort. Für Firmware-Updates und Einstellungen ist jedoch die Software Logitech Options+ oder für den Spezialfall Streaming von Spielen G Hub nötig. Kein Problem, das ist schnell erledigt. Allerdings findet man dort nicht die Option "RightSight", mit der man automatisch im Zentrum des Bildes gehalten wird, wenn man sich bewegt. Das klappt derzeit nur, wenn man zusätzlich die Software LogiTune installiert, mit der man auch die Auflösung und alle anderen Einstellungen vornehmen kann. Das ist verwirrend und überflüssig, Logitech sollte hier schnell eine einheitliche Lösung finden.
Hervorragende Automatik, enorme Lichtstärke
Hat man "RightSight" aktiviert, funktioniert es sehr gut. Das Gleiche gilt für den automatischen Weißabgleich, die automatische Belichtung oder die Rauschunterdrückung, die mit KI-Unterstützung eine tolle Arbeit leisten. Wenn man möchte, kann man alles selbst regeln, aber im Test haben sich Automatik und Grundeinstellungen bewährt. Hervorzuheben ist auch der exzellente Autofokus, der schnell und exakt reagiert.
Die Lichtstärke der MX Brio, die laut Logitech auf besonders große Pixel des Sensors zurückzuführen ist, ist beeindruckend. Sogar in komplett abgedunkelten Räumen reicht das Licht des PC-Monitors, um gut ausgeleuchtet zu sein. Selbst der Hintergrund ist bei aktiviertem HDR noch so hell, dass Details wie Buchtitel zu erkennen sind.
Super scharf und nahezu rauschfrei
Ebenso beeindruckend ist, dass die Kamera auch unter diesen Verhältnissen ein nahezu rauschfreies Bild liefert und obendrein mit unverfälschten Farben. Umgekehrt geht die MX Brio auch souverän mit Gegenlicht um, sogar wenn man die Sonne im Rücken hat. Schnell wechselnde Lichtverhältnisse stellen ebenfalls kein Problem für sie dar.
Wenn man möchte, kann man auch bei wenig Licht die volle 4K-Auflösung nutzen, die gnadenlos jedes Fältchen, jede Hautunreinheit zeigt. 2K sind normalerweise mehr als ausreichend, man kann aber auch auf Full-HD oder HD herunterregeln. Die Bildwiederholfrequenz liegt dabei zwischen 30 und 60 Hertz (Hz).
Außerdem kann man das Sichtfeld auf 65, 78 oder 90 Grad einstellen, das Bild vergrößern oder herauszoomen oder bei einem kleineren Sichtfeld die eigene Position im Bild verschieben, sofern "RightSight" nicht aktiviert ist. Nutzt man die Kamera nicht oder möchte man vorübergehend nicht im Bild sein, kann man am Objektiv drehen, um es mit einer Abdeckblende zu verschließen.
Guter Ton
Praktisch ist auch der Präsentationsmodus: Richtet man die MX Brio nach unten auf den Schreibtisch, wird das Bild automatisch gespiegelt. So können Gesprächspartner dort abgelegte Unterlagen lesen, Notizen verfolgen et cetera.
Zum ausgezeichneten Bild liefert die Webcam einen guten Ton. Sie hat zwei Beamforming-Mikrofone integriert, die störende Umgebungsgeräusche recht effektiv ausblenden. Man klingt zwar nicht so voll, wie bei externen Mikros, aber wird von Gesprächspartnern klar und deutlich verstanden.
Fazit
Die Logitech MX Brio liefert ein ausgezeichnetes und auf Wunsch ultrascharfes Bild in jeder Lichtsituation. Sie hat einen hervorragenden Autofokus, kann Nutzer selbstständig im Bild halten und beherrscht mit dem Präsentationsmodus ein nützliches Kunststück. Der Preis von knapp 230 Euro ist allerdings heftig.
Quelle: ntv.de