Feinstaubemission nur gering Feuerwerk weniger belastend als angenommen
20.07.2020, 14:58 Uhr
Offenbar ist das jährliche Feuerwerk zu Silvester weit weniger schädlich als bisher angenommen.
(Foto: Felix Hörhager/dpa/Archivbild)
Lange ging man davon aus, dass das Silvester-Feuerwerk einen großen Anteil an der jährlichen Feinstaubbelastung hat. Die Ergebnisse einer neuen Studie aber legen völlig neue Zahlen offen, die deutlich unter den bisher angenommenen liegen.
Das jährliche Silvester-Feuerwerk stößt offenbar weniger Feinstaub aus als bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie im Auftrag des Verbands der pyrotechnischen Industrie (VPI), in die auch das Umweltbundesamt (UBA) involviert war. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" (SZ) darüber berichtet.
Das Ergebnis: An Silvester 2019 verursachte das Feuerwerk etwa 1477 Tonnen Feinstaub in Deutschland. Das UBA war bislang davon ausgegangen, dass das Abbrennen von Feuerwerkskörpern jährlich rund 4200 Tonnen Feinstaub freisetzt - den größten Teil davon in der Silvesternacht.
"Gerade einmal 0,7 Prozent"
Die neue Untersuchung des VPI stützt sich auf Labormessungen, die dann auf die Explosiv-Masse aller bundesweit verbrauchten Feuerwerksartikel hochgerechnet wurden. Demnach beträgt der Anteil des Silvester-Feuerwerks an den jährlichen Feinstaubemissionen "gerade einmal 0,7 Prozent", sagte Studienleiter Fritz Keller der SZ.
Das UBA bestätigte der dpa, ebenfalls in die Durchführung der Studie involviert gewesen zu sein. Fachgebietsleiterin Ute Dauert bezeichnete die Ergebnisse gegenüber der SZ als "realitätsnähere Erkenntnisse" über die Feinstaubemissionen durch Feuerwerkskörper im Vergleich zu den bisher errechneten Werten.
Bei Feinstaub handelt es sich um kleinste Teilchen. Je nach Größe können diese nicht nur tief in Lunge und Bronchien, sondern auch ins Blut gelangen und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems hervorrufen. Die durch den Feinstaub erzeugte Luftverschmutzung hat ebenfalls negative Auswirkungen auf die Umwelt.
Quelle: ntv.de, nan/dpa