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Nötige Energie fehlt Schwarze Löcher erzeugbar

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Die Darstellung eines Schwarzen Lochs.

(Foto: picture-alliance / dpa/dpaweb)

Schwarze Löcher lassen sich tatsächlich im Teilchenbeschleuniger erzeugen. Das zeigt eine Computersimulation zweier amerikanischer Physiker. Allerdings ist die nötige Energie dafür eine Trillion Mal höher als am derzeit stärksten Beschleuniger zur Verfügung steht. Eine Trillion ist eine 1 mit 18 Nullen: 1.000.000.000.000.000.000.

Kritiker hatten wegen möglicher Schwarzer Löcher wiederholt einen Stopp des neuen Large Hadron Colliders (LHC) am Europäischen Teilchenforschungszentrum Cern bei Genf gefordert. Sie fürchten, dass ein solches Miniatur-Schwarzes-Loch über kurz oder lang die gesamte Erde schlucken könnte. Die Teilchenphysiker halten derartige Befürchtungen für völlig unbegründet und betonen stets, dass solche Mini-Schwarzen-Löcher sofort wieder zerfallen würden – sofern sie sich überhaupt erzeugen ließen.

Lösung der Einsteinschen Feldgleichung

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Eine der Einsteinschen Feldgleichungen.

(Foto: wikipedia)

Schwarze Löcher entstehen, wenn so viel Masse – oder Energie – auf so kleinem Raum zusammengequetscht wird, dass sich der Raum unter der Schwerkraft so stark krümmt, dass nicht einmal mehr das Licht entkommt. Die Simulation belege erstmals, dass auch bei der Kollision zweier extrem energiereicher Elementarteilchen im Prinzip ein kleines Schwarzes Loch entstehen kann, schreiben Matthew Choptuik von der Universität von British Columbia in Vancouver (Kanada) und sein US-Kollege Frans Pretorius von der Universität Princeton in einem Fachaufsatz für die "Physical Review Letters". Sie präsentieren eine numerische Lösung der Einsteinschen Feldgleichungen für einen Frontalzusammenstoß zweier nahezu lichtschneller Elementarteilchen mit sehr hoher Energie.

Bislang sei nirgends gezeigt worden, dass die Allgemeine Relativitätstheorie tatsächlich die Entstehung Schwarzer Löcher bei Hochenergie-Teilchenkollisionen vorhersage, betonen die beiden Physiker. Am LHC könnten diese Objekte allerdings nur entstehen, falls der Raum weitere, bislang unentdeckte Dimensionen besitzen sollte. Dann könnte die nötige Energie deutlich sinken. "Ich wäre extrem überrascht, falls die Formation Schwarzer Löcher an dem Beschleuniger nachgewiesen werden sollte", sagte jedoch Choptuik dem US-Journal "Science".

Quelle: ntv.de, dpa

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