Auktion unter Polizeischutz Abou-Chakers Sohn ersteigert Bushido-Villa
15.06.2022, 14:26 Uhr
Die Polizei war bei der Versteigerung auch dabei.
(Foto: picture alliance/dpa)
Zumindest ein Zankapfel zwischen Bushido und Arafat Abou-Chaker ist vom Tisch: In Potsdam wird das einstmals gemeinsame Anwesen der Ex-Kumpel in Kleinmachnow versteigert. Beide sind bei der Auktion persönlich zugegen. Den Zuschlag aber erhält ein anderer.
Es soll Menschen im Berliner Vorort Kleinmachnow geben, die nicht unbedingt scharf darauf sind, Nachbarn von Bushido und Arafat Abou-Chaker zu sein. Die gute Nachricht für sie: Der Rapper wird nicht mehr auf das Villenareal ziehen, das er vor rund zehn Jahren gemeinsam mit dem Clan-Chef in der Gemeinde gekauft hat. Die schlechte: Die Familie Abou-Chaker wird wohl bleiben.
Am Mittwochmorgen ist das 16.674 Quadratmeter große Areal mitsamt zwei Villen, einem Neubau, diversen Nebengebäuden, Tiefgaragen, Wald und unterirdischen Anlagen vor dem Potsdamer Amtsgericht zwangsversteigert worden. Bushido, der das Anwesen anders als Abou-Chaker nie bewohnt hatte, hatte die Auktion im Prozess gegen seinen Ex-Kumpel und heutigen Intimfeind durchgesetzt.
Weil sich der Rapper seit der Trennung von seinem ehemaligen Geschäftspartner bedroht fühlt, steht er bis heute unter Polizeischutz. Dementsprechend wurde er auch zu der Versteigerung von mehreren Personenschützern begleitet. Doch nicht nur Bushido erschien persönlich zu dem Termin. Auch Arafat Abou-Chaker war zugegen. "Auge in Auge" hätten sich die beiden gegenüber gesessen, berichten Prozessbeobachter.
7,4 Millionen Euro Mindestgebot
Wie der "Stern" am Vortag berichtet hatte, wurde der Verkehrswert der Immobilie von einem Sachverständigen auf 14,8 Millionen Euro geschätzt. Allerdings, so hieß es, kaufe sich der neue Besitzer mit dem Erwerb des Anwesens auch jede Menge Ärger ein. Illegal errichtete Bauten wie etwa ein riesiger Wellness-Bereich unter der Erde müssten wohl kostspielig wieder zurückgebaut werden.
Wie die "Bild"-Zeitung über den Ablauf der Auktion berichtet, wurde vom Gericht zunächst ein Mindestgebot von rund 7,4 Millionen Euro festgesetzt, ehe um 10.29 Uhr mit der Versteigerung begonnen wurde. Nachdem minutenlang kein einziges Gebot abgegeben worden sei, habe ein Anwalt Abou-Chakers schließlich der zuständigen Rechtspflegerin einen Zettel überreicht.
3,7 Millionen Euro für Bushido
Auf ihm stand mutmaßlich das Mindestgebot. Denn nachdem keine weiteren Angebote eingegangen seien, sei um 10.57 Uhr der Hammer gefallen, so die "Bild"-Zeitung: "Ahmed Abou-Chaker, geboren 28. Mai 2001 in Oer-Erkenschwick, erhält den Zuschlag für 7.401.500 Euro." Der erfolgreiche Bieter ist der Sohn von Arafat Abou-Chaker. Da Bushido genau die Hälfte des Areals bislang gehörte, dürften nun etwa 3,7 Millionen Euro in seine Taschen fließen.
Nur kurz nach der Auktion stand für den Musiker und seinen einstigen Mentor bereits der nächste Gerichtstermin an. Am Mittwochnachmittag sollte vor dem Berliner Landgericht der seit knapp zwei Jahren dauernde Prozess fortgeführt werden, in dem der Sänger Abou-Chaker unter anderem vorwirft, ihn bedroht und verletzt zu haben. Auf der Tagesordnung stand dabei eine Zeugenaussage von Bushidos Rap-Kollegen Kay One.
Quelle: ntv.de, vpr