Gegen Abou-Chakers Willen Bushidos Protzvilla kommt unter den Hammer
14.06.2022, 17:41 Uhr
Dürfte seine Villa bald los sein: Bushido.
(Foto: picture alliance / Stefan Gregorowius)
16.674 Quadratmeter Fläche, zwei Villen, Nebengebäude, Tiefgaragen und ein Stückchen Mischwald - so lässt sich Bushidos Anwesen in Kleinmachnow bei Berlin umschreiben. Das Problem: Es gehört ihm nicht allein, sondern er teilt es sich mit Arafat Abou-Chaker. Trotzdem wird es nun versteigert.
Einst schienen Bushido und Arafat Abou-Chaker die besten Kumpel zu sein. Doch wie schon der Titel des Films über das Leben des Rappers sagt: Zeiten ändern dich. Und so sind sich der Sänger und der Clan-Chef mittlerweile so spinnefeind, dass sie sich seit knapp zwei Jahren praktisch nur noch vor Gericht begegnen.
Blöd, wenn es dann noch gemeinsame materielle Anhängsel aus der Vergangenheit gibt. Erst recht blöd, wenn sie millionenschwer sind. So wie das Villengelände im Berliner Vorort Kleinmachnow, das die beiden vor rund zehn Jahren zusammen erworben hatten. Laut Grundbuch gehört ihnen das Anwesen je zur Hälfte. Doch der ursprüngliche Plan, hier auch gemeinsam zu hausen, ist seit dem Zerwürfnis der beiden natürlich längst perdu.
Dabei hätte das Areal durchaus genügend Potenzial, um es hier mit mehreren Familien auszuhalten. Auf einer Fläche von 16.674 Quadratmeter sollte man sich dann doch aus dem Weg gehen können. Zwei voneinander getrennte Villen mit 634 beziehungsweise 560 Quadratmetern Wohnfläche bieten für jeden genügend Freiraum. Hinzu kommen unter anderem ein Neubau, diverse Nebengebäude, zwei Tiefgaragen und ein Stückchen Mischwald.
Bietet Abou-Chaker mit?
Doch es hilft alles nichts: Bushido, der seit seiner Trennung von Abou-Chaker unter Polizeischutz steht, will hier nicht einziehen. Im Gegenteil: Angeblich plant der Rapper derzeit sogar, sich nach dem Ende des Prozesses noch deutlich weiter aus dem Dunstkreis seines einstigen Buddys zu verkrümeln und nach Dubai auszuwandern.
Deshalb kommt nun das Anwesen in Kleinmachnow unter den Hammer, wie das Magazin "Stern" berichtet. Bushido habe die Zwangsversteigerung vor Gericht durchgeboxt - und es dürfte als sicher gelten, dass Abou-Chaker darüber nicht gerade erfreut ist. Schließlich bewohnt er eine der beiden Villen tatsächlich. In dem 2015 errichteten Neubau ist zudem sein Bruder untergekommen.
Es sei deshalb durchaus denkbar, dass Abou-Chaker am Mittwochmorgen selbst als Bieter auftreten wird, mutmaßt der "Stern". Möglich sei aber auch, dass Bushido oder ein Vertrauter im Auftrag des Rappers mitsteigere. So ließe sich schließlich auch der Erlös in die Höhe treiben.
Der Käufer erwirbt auch Ärger
Nach Informationen des Magazins wurde der Verkehrswert der Immobilie von einem Sachverständigen auf insgesamt 14,8 Millionen Euro geschätzt. Wer überhaupt mitbieten will, muss schon mal rund 1,4 Millionen Euro als Sicherheitsleistung vorstrecken.
Doch Obacht: Der potenzielle Käufer erwirbt nämlich nicht nur ein prunkvolles Areal, sondern mutmaßlich auch einigen Ärger. Bereits während der Sanierung des denkmalgeschützten Ensembles gab es für die bisherigen Besitzer immer mal wieder Stunk mit den Behörden, sodass einige Änderungen wieder zurückgebaut werden mussten. Mittlerweile, so der "Stern", sei auch bekannt, dass "unterirdische Bauwerke" ohne Genehmigung errichtet worden seien. So ist etwa von 30 Meter langen Tunneln und dem Rohbau eines 400 Quadratmeter großen Raumes unter der Erde die Rede. Hier sollte wohl mal ein gigantischer Wellness-Bereich entstehen. Zwei Schwimmbecken wurden ebenfalls entdeckt - "formell illegal errichtet", wie es heißt.
Mit anderen Worten: Auch hier steht ein Rückbau an. Geschätzte Kosten: 2,6 Millionen Euro. Und damit nicht genug. Da Bushido ja in sein Domizil nicht einziehen wollte, seien in der unbewohnten und daher ungeheizten Villa im Winter vergangenen Jahres etliche Leitungen geplatzt, schreibt der "Stern". Millionen Liter Wasser hätten sich dabei durch das gesamte Gebäude ergossen und einen gigantischen Schaden hinterlassen. Auch hier muss der Käufer wohl noch einmal tief in die Tasche greifen.
Es dürfte spannend werden, wer bei der Zwangsversteigerung am Mittwochmorgen im Amtsgericht Potsdam tatsächlich auflaufen wird. In einem ist sich der "Stern" zumindest sicher: Auch Beamte des Landeskriminalamts werden mit von der Partie sein. Nicht nur, um Bushido zu schützen, falls er wirklich aufkreuzen sollte. Sondern auch, um Hinweise für laufenden Steuerverfahren gegen Abou-Chaker zu sammeln.
Quelle: ntv.de, vpr