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Kellner: "Wir wurden intim" Angeklagter in Liam-Payne-Fall bricht sein Schweigen

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Die argentinische Polizei ist noch immer auf der Suche nach der verschwundenen Rolex von Liam Payne.

Die argentinische Polizei ist noch immer auf der Suche nach der verschwundenen Rolex von Liam Payne.

(Foto: dpa)

Ihm wird vorgeworfen, Liam Payne kurz vor dessen Tod mit Drogen versorgt zu haben. In einem TV-Interview streitet Braian Nahuel Paiz die Vorwürfe nicht nur ab, sondern sorgt mit einer Behauptung für Aufsehen: Der Kellner glaubt offenbar, dass der One-Direction-Star getötet wurde.

Der argentinische Kellner Braian Nahuel Paiz, der beschuldigt wird, Liam Payne mit Drogen versorgt zu haben, hat sein Schweigen gebrochen. In einem TV-Interview mit dem Sender "Telefe Noticias" beteuert der Mann, er habe nichts Unrechtes getan. Stattdessen sei er mit dem Sänger "intim" geworden. Außerdem glaubt er offenbar, dass der ehemalige One-Direction-Star getötet wurde. Payne war am 16. Oktober gestorben, als er mehrere Stockwerke tief von einem Hotelbalkon in Buenos Aires stürzte.

Der toxikologische Befund hatte laut der argentinischen Polizei ergeben, dass Payne in den 72 Stunden vor seinem Tod mehrfach Alkohol, Kokain sowie ein verschreibungspflichtiges Antidepressivum konsumiert hat. Im Zuge der Ermittlungen wurden drei Verdächtige festgenommen, darunter auch ein Hotelangestellter. Ihnen werde die "Vernachlässigung einer Person mit anschließender Todesfolge sowie die Lieferung und Vermittlung von Betäubungsmitteln" vorgeworfen, heißt es im Ermittlungsbericht.

Der als Drogenlieferant verdächtigte Kellner gab nun im argentinischen Fernsehen zu, sich zweimal mit Payne getroffen und mit ihm zusammen Drogen konsumiert zu haben. Während er selbst nur Marihuana geraucht habe, habe Payne Kokain genommen, so Paiz. Er betont jedoch, dass er den britischen Sänger nie mit Betäubungsmitteln versorgt oder Geld von ihm angenommen habe.

"Intimes" Übernachtungsdate?

Der 24-Jährige sagt in dem Interview, er habe Liam Payne in dem Restaurant kennengelernt, in dem er gearbeitet habe. "Ich habe Leute sagen hören, er hätte keine Drogen genommen, aber die Wahrheit ist, dass er, als er in das Restaurant kam, in dem ich arbeitete, bereits high war und eigentlich nichts gegessen hat." Der Boyband-Star sei irgendwann auf ihn zugegangen und habe ihn nach seinen Instagram-Kontaktdaten gefragt. Über einen geheimen, nicht offiziellen Instagram-Account habe der Sänger dem Kellner Nachrichten geschickt, "weil er Drogen nehmen wollte, obwohl er schon drauf war".

Am 2. Oktober hätte er Payne im Hyatt-Hotel besucht, in dem der Musiker zunächst untergebracht war, sagte Paiz weiter. "Wir trafen uns dort und er zeigte mir ein paar Lieder, die er herausbringen wollte. Während ich in seinem Zimmer war, tranken wir ein paar Whiskys." Die Tage darauf seien sie regelmäßig über Instagram, Messenger und Snapchat in Kontakt gewesen. Die Nachrichten könne er alle vorweisen, da er "nichts gelöscht" habe.

Das zweite und letzte Treffen habe dann in der Nacht vom Sonntag, den 13. Oktober, im Hotel CasaSur stattgefunden, wo Payne nur wenige Tage später starb. Sie seien "intim" geworden, hätten die Nacht zusammen verbracht und Drogen genommen, so der 24-Jährige. "Er war überhaupt nicht aggressiv, er hat sich mir gegenüber wirklich gut benommen, er war wirklich süß. Er hat mich gefragt, ob es mir gut geht." Weiter sagt er: "Ich habe Nachrichten bekommen, in denen er mir Geld anbietet, weil er anscheinend daran gewöhnt war, für alles Geld anzubieten, aber ich habe nie etwas angenommen."

"Er hatte Angst"

Über den Tod des Boyband-Stars sagt Paiz: "Ich weiß, dass er nicht gesprungen ist. Er wäre nicht über das Geländer gesprungen. Ihm ging es gut, wir haben die Nacht zusammen verbracht, es ist unmöglich ...", zeigt er sich fassungslos. Payne sei niemand gewesen, der Antidepressiva einnehmen würde. "Jemand muss sie ihm untergemischt haben, ich weiß es nicht", mutmaßt er. Dennoch berichtet er auch von einem paranoiden Moment des verstorbenen Sängers: "Er hatte Angst", behauptet der Kellner. Als Paiz gehen wollte, "saß er (Payne) einfach da und schaute geradeaus." Plötzlich sei der Sänger panisch geworden und habe Papier in den Kartenschlitz seiner Hotelzimmertür gesteckt. Wegen seines Cannabiskonsums sei Paiz aber nicht in der Lage gewesen, zu verstehen, vor wem oder was Payne Angst gehabt habe.

Als der Reporter sich nach dem Interview mit dem Nachrichtenmoderator austauscht, fasst er die wichtigsten Punkte, die Braian Nahuel Paiz aufgeführt habe, folgendermaßen zusammen: "Er hat kein Geld bekommen. Er hat ihm keine Drogen gebracht. Er (Payne) hatte Angst. Und er (Paiz) behauptet, dass er getötet wurde."

Polizei schließt Suizid aus

Gegen die Mutmaßungen des 24-Jährigen spricht allerdings die polizeiliche Untersuchung, die nach Paynes Tod erfolgte. In einer ausführlichen Erklärung stellten die Ermittler am vergangenen Donnerstag klar, Payne sei in einem Zustand "halber oder völliger Bewusstlosigkeit" gewesen, als er in den Tod stürzte. Einen Suizid habe man ausschließen können. "Er wusste nicht, was er tat", sagten sie. Es ist zudem nicht bekannt, dass sich jemand zum Todeszeitpunkt bei Liam Payne befunden hätte.

Weiter hieß es, dass nun gegen drei Männer offiziell ermittelt werde. Namentlich wurden sie nicht genannt. Ihnen werde vorgeworfen, eine Person im Stich gelassen zu haben, die später gestorben sei, sowie Drogenhandel und -lieferung betrieben zu haben.

Wie am Wochenende bekannt wurde, ist die argentinische Polizei im Rahmen der Ermittlungen immer noch auf der Suche nach der verschwundenen Rolex-Uhr des Sängers.

Paynes Leichnam wurde vergangene Woche nach Großbritannien überführt. Die Beerdigung soll in seiner Heimatstadt Wolverhampton stattfinden.

Quelle: ntv.de, lpe/spot

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