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Abschied von "Wetten, dass..?" Bei Thomas Gottschalk ist "der Saft raus"

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Sein Abschied naht: Thomas Gottschalk.

Sein Abschied naht: Thomas Gottschalk.

(Foto: picture alliance/dpa)

Kurz vor der Moderation seiner letzten "Wetten, dass..?"-Ausgabe lässt Thomas Gottschalk die Vergangenheit noch einmal Revue passieren. Und er erklärt, weshalb es für ihn diesmal wirklich ein Schlussstrich für immer unter die Show ist: "Mein Geschäftsbereich hat sich schlicht erledigt."

Am Samstag ist es endgültig so weit: Thomas Gottschalk wird zum allerletzten Mal "Wetten, dass..?" moderieren. In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung spricht der Entertainer nun vorab noch einmal über seinen Abschied von der Show nach 36 Jahren - mit zwei Unterbrechungen.

Auch wenn er nach seinen vorherigen Rücktritten zwei Mal wieder zurückgekehrt sei, sei er sich sicher, dass es nun wirklich kein weiteres Comeback geben werde. Allerdings räumt Gottschalk ein: "Ich war mir jedes Mal sicher." Schon bei seinem ersten Abgang 1992 sei dies der Fall gewesen. "Damals hatte ich mit einer Late-Night-Show bei RTL angefangen." Dann habe ihn allerdings der damalige ZDF-Intendant zurückgeholt.

Auch bei seinem zweiten Rückzug sei es eigentlich eine klare Sache gewesen, sagt der 73-Jährige. "Nach dem Unfall von Samuel Koch war dann wirklich der Moment gekommen, wo ich überzeugt war: Das war's", erläutert er. Koch war als Wett-Kandidat während einer Show Ende 2010 schwer verunglückt und sitzt seither gelähmt im Rollstuhl. Dies veranlasste Gottschalk dazu, ein Jahr später bei "Wetten, dass..?" abermals seinen Hut zu nehmen.

"Die dunkelste Stunde"

Es habe durchaus Überlegungen gegeben, Koch in seine letzte Sendung einzuladen, verrät Gottschalk im "Bild"-Gespräch. Er selbst habe jedoch Bedenken angemeldet: "Sein Schicksal war sicher die dunkelste Stunde meiner TV-Karriere. Wir wollen uns zum Abschied natürlich als die fröhliche Veranstaltung verabschieden, die wir immer waren und sein wollten." So wird Koch am Samstagabend nicht mit von der Partie sein.

Seinen zweiten Rücktritt vom Rücktritt begründet Gottschalk mit dem Publikum, das ihn davon überzeugt habe, "dass noch Saft in der Zitrone ist". Also sei er noch einmal in den Ring gestiegen. "Jetzt ist der Saft aber endgültig raus", beteuert Gottschalk.

Das Fernsehen habe sich nun mal komplett verändert, stellt der Moderator fest. "Das Kuschelige ist weg. Der Samstagabend vor dem Fernseher, wo sich die ganze Familie getroffen hat, existiert nicht mehr. Jeder geht seiner eigenen Wege, hat eigene Programme oder macht sich selber welche", so Gottschalk. Man könne diese Entwicklung nicht aufhalten, er wolle das auch gar nicht.

"Wollte nie mit einem tauschen"

"Mein Geschäftsbereich hat sich schlicht erledigt", erklärt Gottschalk, dass er keine Bitternis verspüre. Ebenso wähne er sich nicht in einer Opferrolle. "Ich hatte eine großartige Zeit, würde alles wieder genauso machen." Er habe keinen Grund, sich zu beklagen, schließlich habe er das Fernsehen zu seiner besten Zeit mitgestalten können.

"Alles kommt irgendwann zum Ende. Die Pop-Musik hat sich verändert, das Kino ist heute ein anderes", erläutert der Entertainer. Es gehöre zu seinem Geschäft, dass Sterne aufgehen und wieder versinken würden: "Ich sah einige kommen und gehen. Und ich wollte nie mit einem tauschen."

Nervös sei er vor seiner letzten "Wetten, dass..?"-Show nicht, versichert Gottschalk schließlich. "Wäre ich jemals nervös gewesen, gäbe es diesmal überhaupt keinen Grund dazu. Rausschmeißen können sie mich ja nicht mehr!" Eine Party werde es im Anschluss an die Sendung wahrscheinlich nicht geben, sagt Gottschalk und scherzt auch gleich über den Grund: "Das ZDF ist gerade auf Sparkurs. Die letzte Mega-Party gab's, glaube ich, als Inge Meysel zu Gast war." Das wäre dann wirklich schon ziemlich lange her - Meysel verstarb im Jahr 2004.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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