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Kurz vor dem tödlichen Schuss Kollege zeigt "das letzte Foto mit Halyna"

Halyna Hutchins wurde mit 42 Jahren aus dem Leben gerissen.

Halyna Hutchins wurde mit 42 Jahren aus dem Leben gerissen.

(Foto: picture alliance / Captital Pictures)

Es wirkt wie eine ganz normale Aufnahme von den Dreharbeiten zu einem Film. Niemand kann die Tragödie erahnen, die sich wenig später ereignet, als Alec Baldwin versehentlich die Kamerafrau Halyna Hutchins erschießt. Ein Kollege hat es nun veröffentlicht - und schwere Vorwürfe erhoben.

Es ist einer der letzten Momente im Leben der Kamerafrau Halyna Hutchins, bevor sie von Alec Baldwins Schuss tödlich getroffen wird. Ein Kollege der 42-Jährigen teilte nun diese Aufnahme vom Set des Westerns "Rust" auf seiner Facebook-Seite.

Serge Svetnoy war als Techniker bei den Dreharbeiten im Einsatz. Das von ihm gepostete Bild überschrieb er mit den Worten: "Das letzte Foto mit Halyna am Set."

Das Bild wurde offenbar im Inneren der kleinen Kirche auf der Filmranch in New Mexico aufgenommen. Zu sehen sind mehrere Crewmitglieder, die um den kostümierten Hauptdarsteller Baldwin herumstehen, während ein Kameramann seine Position einrichtet.

Hutchins ist im hinteren Teil der Gruppe mit einem Headset zu sehen. Sie steht Baldwin gegenüber, mit dem Rücken zu der Person, die das Foto gemacht hat. Es ist unklar, wie lange vor dem tödlichen Schuss das Foto aufgenommen wurde.

"Habe sie in meinen Armen gehalten"

Svetnoy schrieb in einem emotionalen Post, er habe neben Hutchins gestanden, als sie am vergangenen Donnerstag am Film-Set erschossen wurde. In einem ausführlichen Bericht unter der Überschrift "Meine Sicht auf die Rust-Tragödie" erklärt Svetnoy, er sei "sehr dankbar für jeden", der sich mit "Worten der Unterstützung und des Beileids" an ihn gewandt habe. Er habe mit Hutchins an "fast allen ihren Filmen" gearbeitet und sie als Freundin betrachtet.

"Ja, ich stand Schulter an Schulter mit Halyna, als der tödliche Schuss fiel, der ihr das Leben nahm und den Regisseur Joel Souza verletzte. Ich habe sie in meinen Armen gehalten, als sie im Sterben lag. Ihr Blut klebte an meinen Händen", so Svetnoy. "Ich möchte meine Meinung dazu sagen, warum dies geschehen ist. Ich denke, ich habe das Recht, das zu tun", heißt es weiter in seinem Post.

"Es ist die Schuld von Fahrlässigkeit und Unprofessionalität", schreibt Svetnoy. "Die Person, die die Waffe auf dem Gelände überprüfen sollte, hat dies nicht getan; die Person, die hätte sagen müssen, dass die geladene Waffe auf dem Gelände ist, hat dies nicht getan; die Person, die diese Waffe hätte überprüfen müssen, bevor sie zum Set gebracht wurde, hat dies nicht getan. Und der Tod eines Menschen ist das Ergebnis!"

Appell an Produzenten

Baldwin hingegen, dem die Waffe überreicht worden sei, nimmt Svetnoy in Schutz. Allerdings müsse der Schauspieler nun damit leben, einen Menschen "wegen unprofessioneller Leute" getötet zu haben. Svetnoys Appell richtet sich an die Produzenten: Sie sollten nicht nur aus Kostengründen auf ungelernte Kräfte am Set vertrauen. "Kein gesparter Penny ist das Leben eines Menschen wert!"

Die Polizei hat die Vorwürfe, die Svetnoy in seinem Beitrag erhebt, noch nicht bestätigt. Bisher gibt es keine offizielle Feststellung von Fahrlässigkeit. Die Behörden in New Mexico untersuchen derzeit noch, wie es zum Tod der Kamerafrau gekommen ist.

Quelle: ntv.de, vpr/spot

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