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Tod durch Unterlassen? Richter lehnt Anklage von Liam Paynes Freund ab

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Wurde nur 31 Jahre alt: Liam Payne.

Wurde nur 31 Jahre alt: Liam Payne.

(Foto: imago images/Matrix)

Die letzten Stunden von Liam Payne werfen weiterhin Fragen auf. Immer noch ist unklar, wie es zu dem tödlichen Sturz vom Balkon eines Hotels in Buenos Aires wirklich kommen konnte. Nun sorgt ein juristisches Tauziehen um mögliche Mitschuldige für neue Schlagzeilen.

Die Ermittlungen zum Tod von Liam Payne konzentrieren sich aktuell weiter auf seinen Freund Roger Nores, wie die US-Promiseite "TMZ" berichtet. Aus einem Dokument, das der Plattform jetzt vorliegt, geht demnach hervor, was die Behörden dem argentinischen Geschäftsmann genau vorwerfen. Über die Zuständigkeit in Sachen Anklage ist man sich vor Ort aktuell aber offenbar nicht einig.

Roger Nores soll sich laut Paynes Vater freiwillig dazu verpflichtet haben, den Musiker und ehemaligen One-Direction-Sänger zu unterstützen und von einem Drogenrückfall abzuhalten. Er habe sich bereit erklärt, die Betreuung zu übernehmen und eine Reha für ihn zu organisieren. Den Unterlagen zufolge wies Paynes Vater Nores darauf hin, dass Liam immer beschäftigt sein müsse und nie allein gelassen werden dürfe. An Paynes Todestag aber hat Nores genau das getan und ihn 40 Minuten vor seinem Tod im Hotel zurückgelassen. Das war um 16.04 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt habe es keine Anzeichen dafür gegeben, dass Payne unter dem Einfluss von irgendwas stand, hat Nores "TMZ" zufolge ausgesagt. Anrufe von Hotelmitarbeitenden beantwortete er anschließend allerdings nicht, schrieb seinem Freund jedoch um 16.25 Uhr noch eine SMS mit der Frage "Wie geht es dir?".

Neun Flaschen Whiskey und 13 Gramm Kokain

Am Abend vor seinem Tod hatte Liam Payne große Mengen an Alkohol geordert. Gegen 22 Uhr bestellte er vier Flaschen Whiskey, gegen 6.30 Uhr fünf weitere. Zudem schickte er per Handy Nachrichten an Roger Nores. Darin bat er ihn um "sechs Gramm" - Kokain vermutlich. Später orderte er bei einem Hotelangestellten sieben Gramm - und bekam sie. Im Zuge der Ermittlungen sollen deswegen Anfang November bereits zwei Mitarbeiter verhaftet worden sein. Nach einer Razzia in der Wohnung eines Freundes kam es wohl noch zu einer dritten Festnahme.

Die nationalen Staatsanwälte wollen nun offenbar unbedingt auch Roger Nores belangen - wegen Unterlassung. Sie stoßen dabei jetzt jedoch auf juristische Hürden. Ein Richter entschied, dass der Fall in die Zuständigkeit lokaler Behörden fällt, von denen es bislang jedoch noch keine Anklage gibt. Eine Berufung der nationalen Staatsanwaltschaft wurde abgewiesen.

Tödliche Flucht ins Freie?

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Liam Payne versuchte den Ermittlungen nach offenbar, von seinem Balkon im dritten Stock auf einen im zweiten zu klettern. Dabei trug er eine Kappe und eine Luxus-Ledertasche, während er eine weitere Tasche vorab nach unten fallenlassen hatte. Bei diesem riskanten Klettermanöver stürzte er in die Tiefe und starb.

Hinsichtlich seines Todes bleiben also weiterhin viele Fragen offen, auch die zur Rolle des Hotelpersonals. Wie "TMZ" berichtet, hatten Angestellte den Sänger gegen seinen Willen in sein Zimmer gebracht, nachdem er mehrfach in der Lobby zusammengebrochen war. Könnten die Mitarbeitenden sogar die Tür blockiert haben? Payne hatte eine regelrechte Phobie davor, eingesperrt zu sein. Über diese Angst sprach er in der Vergangenheit mehrfach ganz offen in Interviews. Ein Mitarbeiter hat jedenfalls kurz darauf den Notruf alarmiert. "Ich weiß nicht, ob sein Leben in Gefahr ist. Er ist in einem Zimmer mit Balkon, und, nun ja, wir haben ein bisschen Angst ...", soll die Person laut Gesprächsprotokoll gesagt haben.

Quelle: ntv.de, nan

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