Unterhaltung

"Verrückte Exzesse" in Ukraine Sogar Depardieu hat die Nase voll von Putin

Depardieu distanziert sich von Putin und will für die ukrainischen Opfer des Kriegs spenden.

Depardieu distanziert sich von Putin und will für die ukrainischen Opfer des Kriegs spenden.

(Foto: picture alliance / abaca)

Der französische Schauspieler Depardieu hegt über Jahre Bewunderung für Russlands Präsident Putin. Das belegen Aussagen und Fotos, die der Filmstar noch im Februar veröffentlicht. Nun aber reicht es selbst Depardieu - er verurteilt Putins Invasion in die Ukraine öffentlich.

Der französische Schauspielstar Gérard Depardieu hat dem russischen Staatschef Wladimir Putin angesichts von dessen Ukraine-Krieg "verrückte und inakzeptable Exzesse" bescheinigt. Die russische Bevölkerung sei für das Verhalten des Kreml-Chefs aber "nicht verantwortlich", betonte Depardieu in einer Mitteilung. Der gesamte Erlös seiner drei für Anfang April geplanten Auftritte im Pariser Théâtre des Champs-Elysées werde "den ukrainischen Opfern zugutekommen".

Er sei dem "russischen Volk schon immer auf einzigartige Weise zugeneigt" gewesen, erklärte Depardieu. Er verwies dabei auf große russische Schriftsteller und Komponisten wie Fjodor Dostojewski, Lew Tolstoi, Nikolai Gogol, Sergej Prokofjew und Dmitri Schostakowitsch.

Depardieu hatte 2013 die russische Staatsbürgerschaft erhalten. In der Vergangenheit äußerte er sich immer wieder positiv über Putin. Russland bezeichnete er als "große Demokratie", den russischen Präsidenten verglich er unter anderem mit dem früheren Papst Johannes Paul II.

"Ich bin gegen diesen Bruderkrieg"

Die Ukraine hatte im Sommer 2015 ein fünfjähriges Einreiseverbot gegen Depardieu verhängt, der seit 2013 die russische Staatsbürgerschaft besitzt. Das hatte eine Sprecherin des Nationalen Sicherheitsdienstes damals bestätigt. "Ich liebe Russland und die Ukraine, die Teil von Russland ist", soll Depardieu zuvor Medienberichten zufolge erklärt haben. Das hatte der Schauspieler damals offenbar nicht dementiert.

Noch Mitte Februar, als Russland nahe der ukrainischen Grenze bereits Zehntausende Soldaten zusammengezogen hatte, hatte der Schauspieler auf Instagram ein Foto von sich mit Putin veröffentlicht und es mit "Freundschaft" betitelt. Anfang März rief Depardieu dann zu einem Waffenstillstand in der Ukraine auf. "Russland und die Ukraine waren immer Bruderländer. Ich bin gegen diesen Bruderkrieg", erklärte er damals.

Quelle: ntv.de, lve/AFP

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