"Sommerhaus der Stars" - Finale Zwei Streithammel sind das Promipaar des Jahres
Verena Maria Dittrich
Kurz vorm Finale knallt es noch einmal heftig. Streit, Schampus und Chaos: Wer dachte, diese "Sommerhaus"-Staffel hätte ihren Höhepunkt längst erreicht, wird eines Besseren belehrt. Und am Ende steht nicht nur ein Siegerpaar, sondern auch die Frage: Wer sollte 2026 freiwillig in dieses Irrenhaus einziehen?
Michael und Edda sind das Sommerhaus-Promipaar des Jahres. Oder wie Edda sagen würde: "Boah, Micha, ich hasse dich", als dieser zum Sieg 'ne Pulle Sekt öffnet und ihr die volle Ladung Schampus mitten ins Gesicht spritzt.
Fast möchte man zu diesem Gewinn sagen: Wer, wenn nicht die beiden? Mit einer stoischen Ruhe, die man ihnen wahrlich nicht mehr zugetraut hatte, balancierten sie im Finale dieses legendär chaotischen Formats einen Turm aus sieben Klötzen auf einem wackligen Brett. 50.000 Euro wanderten am Ende in ihre Hände, und man konnte förmlich hören, wie ganz Bocholt-Barlo einmal tief ausatmete: Na, endlich! Mögen die zwei Streithammel die Kohle im schönsten Clinch gemeinsam verprassen.
Rollt man den Abend von hinten auf, wirkt die Finalfolge wie ein letztes, müdes Aufbäumen einer Truppe, die im Kopf längst die Koffer gepackt hat. Man kennt das Prinzip inzwischen: Wer schreit, fliegt manchmal. Wer schweigt, fliegt manchmal auch. Und wer mit überzogener Theatralik antritt, die irgendwann niemand mehr abkauft, hat sowieso verloren.
Los ging es mit "Geschickt eingefädelt", einem Spiel, das die Nähkünste der Paare prüfen sollte, vor allem aber eines zeigte: Geduld ist im Sommerhaus ungefähr so realistisch wie ein entspannter Team-Abend. 157 Nadeln mussten auf einen Faden - eine Aufgabe, die Jennifer und Marvin tatsächlich als Erste meisterten. Zack, Nominierungsfreifahrtschein, Halbfinale inklusive.
Raus auf den letzten Metern
Der Rest der Gurkentruppe musste bibbern. Und wie es Tradition ist, geriet selbst die letzte Nominierung zum Festival der gekränkten Eitelkeiten. Man sah Gesichter, die oft so wirkten, als wären die Beteiligten kurz davor, sich gegenseitig an die Gurgel zu springen.
Besonders bitter traf es Steffi und ihren "Hot Bandito": raus, kurz vor Schluss. Das muss wehtun. Erst recht, wenn man - wie Silva - überzeugt ist, "so viel gegeben" zu haben. Tatsächlich war er es, der sich mit Macho-Sprüchen eher seitlich und geschickt durch die Staffel schlängelte.
Im Halbfinale folgte das Spiel "Tierisch blind". Die Männer mussten mit verbundenen Augen über einen Hindernisparcours stolpern, während ihre Partnerinnen brüllten, was das Zeug hielt. Die Szenen erinnerten stellenweise an das politische Berlin: Kommunikation, aber auf dem Niveau eines kaputten Walkie-Talkies. Queen Tara und ihr Tätschler Lodi dankten ab, ebenso Sarah Joelle Jahnel und Ersin.
Und gerade Sarah gab in dieser Folge noch einmal alles, um ihren Partner "vor ganz Deutschland" rhetorisch zu zerlegen. Himmel Herrgott, man kann wirklich froh sein, dass RTL dem armen Mann keinen Sicherheitsbeauftragten an die Seite stellen musste. Viel fehlte nicht.
Nur: Der Dauerclinch zwischen den beiden ist ebenso ausgelutscht wie der zwischen Edda und Micha. Da müsste inzwischen schon mehr passieren, damit es noch irgendjemanden hinterm Ofen hervorholt.
Sommerhaus-Melancholie und Ideen für 2026
Übrig blieben also Michael und Edda sowie Jennifer und Marvin. Doch beim finalen Brett-und-Klotz-Drama saß bei unseren Siegern jeder Handgriff, sogar jedes leise "Warte mal kurz". Na seht ihr, Kinder: Es geht doch, wenn ihr zusammenhaltet.
Damit endet eine Staffel, die wieder einmal alles geliefert hat: Gezänk, Tränen und viel Wahnsinn zur besten "Sendezeit". Wir haben inzwischen November, und selten war die Sommerhaus-Melancholie nach dem Schließen der Pforten so groß wie in diesem Jahr.
Unser RTL hat jetzt ein Jahr Zeit, die nächste Saison aufzumöbeln. Und es ist der Moment gekommen, größer zu denken: weniger Influencer, mehr Charakter. Standen nicht ohnehin schon Bushido und Anna-Maria Ferchichi auf irgendeiner Wunschliste? Was wäre mit Haftbefehl? Der Mann hat dringend Erholungsbedarf. Und warum nicht mal in Richtung politisches Berlin schielen? Nie war es einfacher, politische Bildung in die Wohnzimmer zu schubsen.
Hallo, lieber Philipp Amthor - Sommer 2026 schon etwas vor?