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"Sing Meinen Song" - Runde fünf Vom Gothic-Girl zur Soulpop-Queen

Der "dankbarste und glücklichste Mensch auf diesem Planeten": Stefanie Heinzmann

Der "dankbarste und glücklichste Mensch auf diesem Planeten": Stefanie Heinzmann

Der Abend von und für Stefanie Heinzmann erstrahlt im Licht der Liebe und der Glückseligkeit - zumindest was die musikalischen Parts betrifft. Beim Storytelling auf der Couch wendet sich dann das Blatt. Plötzlich geht es um Schmerzen, Depressionen und die schwierige Reise ins Ich.

Raspelkurze Haare, Sommersprossen ohne Ende und eine glitzernde Aura in Herzform: Stefanie Heinzmann ist in diesem Jahr für die Abteilung "Liebe" zuständig. Wo immer die dauergrinsende Schweizerin auftaucht, geht die Sonne auf. "Steffi ist das Herzstück unserer Reise", betont Sofa-Chef Johannes Oerding immer wieder gerne.

Vor ihrem Hauptdarsteller-Abend ist die quirlige Soulpop-Queen auch schon "total aufgeregt". Noch schnell ein erfrischendes Gruppenbad in den eiskalten Ostseefluten und dann geht es auch schon los. Passend zur Stimmungslage hat Aquaman Ian Hooper den Titeltrack von Steffis letztem Longplayer mit im Gepäck. "All We Need Is Love", rumpelt es im Folkrock-Gewand in die Nacht hinaus. Die komplette Mannschaft ist bereits nach wenigen Minuten in bester Partylaune. "Der perfekte Start!", jubelt Stefanie.

Gentleman packt ungewöhnliche Pop-Töne aus

Johannes Oerding coverte Heinzmanns "Diggin In The Dirt"

Johannes Oerding coverte Heinzmanns "Diggin In The Dirt"

Der "dankbarste und glücklichste Mensch auf diesem Planeten" wird weiter auf Händen getragen. Steffis "Sister" Nura hüpft zu butterweichen Reggae-Vibes im Takt mit, als hätte sie nie etwas anderes gemacht ("My Man Is A Mean Man"). Gastgeber Johannes Oerding trötet mal wieder dramatische Songwriterkost ins Mikrofon ("Diggin In The Dirt"). Und Offbeat-Experte Gentleman packt für Steffi ungewohnte Pop-Töne aus ("Little Universe"). Mit feurigem Casio-Pop aus dem Hause DJ BoBo ("Shadows") und schunkelnden Coldplay-Adelungen von Joris ("In The End") schließt ein musikalischer Abend, der nur selten aneckt.

Musik ist aber bekanntermaßen nur ein Puzzleteil im großen "Tauschkonzert"-Ganzen. Was mindestens genauso große Spuren hinterlässt, sind die aufwühlenden Geschichten, die hinter der glitzernden Fassade meist im Verborgenen bleiben.

Die Musik ist allgegenwärtig

Im Fall von Stefanie Heinzmann werden die ersten Außerhalb-der-Norm-Kapitel bereits in frühen Jahren verfasst. Schon als Neunjährige glänzt Steffi im Musikunterricht mit "krasser Phrasierung". Die Musik ist im beschaulichen Wallis allgegenwärtig. Aber so richtig durchstarten will die junge Musikverrückte nicht: "Ich war im Chor, in Bands und habe in Musicals mitgespielt. Aber da steckte nie ein Businessplan dahinter", erklärt Stefanie Heinzmann.

"Du hast so einen reinen Spirit. Neben dir möchte ich mich dauernd waschen", jauchzt Gentleman. Nun, die vermeintlich blütenweiße Weste der Sängerin musste in der Vergangenheit aber auch schon ein paar Mal in die Wäsche. Als Teenie rebellierte Steffi im Gothic-Style. Ganz in Schwarz gehüllt und mit einer Ratte im Gepäck verbrachte sie viel Zeit auf dem örtlichen Friedhof. Dort las Steffi Stephen King und träumte von gruseligen Horror-TV-Abenden im Kreise ihrer besten Freundinnen.

Gewichtsverlust, Selbstverletzungen, Depressionen

Nur wenige Monate vor ihrem kometenhaften Aufstieg in den nationalen Pop-Olymp verbrachte die Echo-Preisträgerin ihre Abende hinter den Mauern einer psychiatrischen Anstalt. Geplagt von "höllischen Bandscheibenschmerzen" und vollgepumpt mit Medikamenten stand Stefanie Heinzmann wochenlang am Abgrund. Gewichtsverlust, Selbstverletzungen und Depressionen waren die Folge.

Im März des Jahres 2007 lässt die Schweizerin die Mauern der "Klapse" hinter sich. Zehn Monate später besteigt Stefanie Heinzmann mithilfe von Stefan Raab den "SSDSDSSWEMUGABRTLAD"-Thron. Der Rest ist Geschichte. Heute schwebt die stets gut gelaunte Bardin als Soulpop-Queen von einer Erfolgswolke zur nächsten. Das Herz ist dabei immer geöffnet - für alles und jedermann. Nicht selbstverständlich. Schon gar nicht in einer Branche, in der sich viele Protagonisten nur allzu gerne aufs Ich-bin-mir-selbst-der-Nächste-Podest stellen.

"Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" läuft immer dienstags um 20.15 Uhr bei Vox und ist jederzeit bei TVNOW abrufbar. Mehr Informationen zur Sendung gibt es auch bei vox.de.

Quelle: ntv.de

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