Politik

Ukraine-Krieg im Liveticker +++ 21:52 Sirenen heulen über Sewastopol: Schwere Explosionen von besetzter Krim gemeldet +++

00:00
Diese Audioversion wurde künstlich generiert. Mehr Infos

Der russische Kriegshafen Sewastopol auf der besetzten Halbinsel Krim ist erneut Ziel ukrainischer Drohnen- und Raketenangriffe geworden. Die russische Flugabwehr habe am Abend über zehn Raketen und zahlreiche Drohnen abgeschossen, berichtet die Staatsagentur Tass. Kurz zuvor wird der Verkehr über die Krim-Brücke zwischen der Halbinsel und dem russischen Festland vorübergehend gestoppt. Nach russischer Darstellung werden bei dem Angriff auf Sewastopol eine Frau und ein Kind verletzt. In den sozialen Medien kursierten Berichte über schwere Explosionen im Hafen von Sewastopol und möglichen Treffern auf einem dort liegenden Schiff.

+++ 21:37 Selenskyj: Putin wälzt die Schuld für Terrorakt auf die Ukraine ab +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Kreml-Chef Wladimir Putin vor, nach dem Angriff auf einen Konzertsaal bei Moskau die "Schuld abwälzen" zu wollen- auf die Ukraine. In seiner täglichen Videoansprache geht Selenskyj auf Vorwürfe des russischen Präsidenten ein, dass die Angreifer auf den Konzertsaal Verbindungen zur Ukraine hatten: Putin und seine Gefolgsleute "versuchen einfach nur, jemand anderes die Schuld zu geben". Maskierte Angreifer waren am Freitagabend in die voll besetzte Crocus City Hall im nordwestlich gelegenen Moskauer Vorort Krasnogorsk eingedrungen und hatten dort das Feuer eröffnet. Nach Angaben der russischen Behörden wurden mindestens 133 Menschen getötet, am Samstagabend gab das Notfallministerium die Namen von zunächst 29 identifizierten Opfern bekannt. Zu der Tat bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), doch gingen die russischen Behörden nicht auf dieses Bekenntnis ein. Vielmehr sagte Putin in einer Fernsehansprache, die vier Angreifer seien festgenommen worden, als "sie sich in Richtung Ukraine bewegten".

+++ 21:06 Deutsch-französischer Panzerhersteller wird künftig in der Ukraine produzieren +++
Bloomberg berichtet am Freitag, dass Frankreich und Deutschland vereinbart haben, die militärischen Bemühungen der Ukraine gegen die russische Invasion gemeinsam zu unterstützen. Dem Bericht zufolge wird der deutsch-französische Panzerhersteller KNDS in der Ukraine eine Einheit gründen, die Munition und Ersatzteile für die von den beiden Staaten gelieferte Ausrüstung produzieren soll. "Wir, Frankreich und Deutschland, wollen beide der Ukraine helfen, die Munitionsproduktion dort autarker zu machen", sagte der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. Frankreich und Deutschland werden am 26. April in Paris eine Absichtserklärung unterzeichnen und bis Ende des Jahres einen Vertrag vorlegen werden. Der französische Verteidigungsminister Sebastien Lecornu sagte, KNDS werde "mit einer lokalen Einheit in der Ukraine Fuß fassen". "Die Munitionsproduktion muss in die Nähe der Frontlinie verlegt werden; das wird für die Versorgung sehr wichtig sein", fügte er hinzu.

+++ 20:03 Helfen ja, aber: Frankreich will weniger ukrainischen Weizen in der EU +++
Frankreich wird darauf bestehen, die Einfuhr ukrainischen Weizens in die EU zu begrenzen, sagt der französische Präsident Emmanuel Macron auf einer Pressekonferenz in Brüssel, laut ukrainischer Nachrichtenagentur Ukrinform. Macron erklärt er hoffe, ein Gleichgewicht zu finden, indem er bestimmte ukrainische Agrarexporte beschränke. Macron sagt, er halte diese Beschränkungen für absolut fair und verhältnismäßig. Nach seiner Ansicht darf es nicht zu einer Destabilisierung des europäischen Lebensmittelmarktes kommen. "Wir müssen hier ein Gleichgewicht finden", so Macron. "Wir wollen, dass die Ukraine und ihre Produzenten unter diesen schwierigen Bedingungen weiter exportieren können - das war das ursprüngliche Ziel, und daran halten wir fest. Aber wir wollen nicht, dass nur einige wenige Produzenten dahinter stehen und dass jemand bestimmte Interessen hat. Manchmal sind es europäische Produzenten oder große Konzerne, die dieses Abkommen nutzen werden, um in der Ukraine zu produzieren und unter weniger belastenden Regeln wieder zu importieren." Er sagt auch, dass er seinen Standpunkt dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj mitgeteilt habe.

+++ 19:13 Charkiw weiterhin im Fokus: Russland beschießt Industriegebiet +++
Russland setzt seine Attacken auf die Stadt und die gleichnamige Region Charkiw fort. Am Abend wird das Industriegebiet der Stadt getroffen. Das berichtet Bürgermeister Ihor Terekhov auf Telegram. "Die Besatzungstruppen greifen wieder einmal die Stadt an. Seid vorsichtig!" Der öffentlich-rechtliche Rundfunk Suspilne berichtet, dass in Charkiw eine Explosion zu hören war. Kurz darauf sei eine Luftschutzwarnung für die Stadt und die gesamte Region ausgegeben worden. Später meldet Terechow, dass ein Industriegebiet getroffen worden sei. "Glücklicherweise gab es keine Verletzten. Ein Nicht-Wohngebäude wurde beschädigt", fügt er hinzu.

+++ 18:36 "Verletzlichkeit Putins gezeigt" - CDU-Vize Wadephul fürchtet noch härtere Gangart Moskaus in Ukraine +++
Der Vize-Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Johann Wadephul, sieht in dem Anschlag von Moskau ein Schwächezeichen von Russlands Präsidenten Wladimir Putin und befürchtet, dieser könne nun noch massiver gegen die Ukraine vorgehen. Russland habe "seine Verletzlichkeit gezeigt", so der CDU-Politiker gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Nach dem ausbleibenden Erfolg in der Ukraine und dem fast erfolgreichen Putsch von Söldner-Chef Jewgeni Prigoschin sei das eine sehr beunruhigende Nachricht für Putin. Er könnte nun versuchen, diesem Eindruck durch massivere Angriffe in der Ukraine entgegenzutreten. "Man muss befürchten, dass er mit noch mehr Furor in der Ukraine antwortet." Wadephul verurteilt den Anschlag als "verabscheuungswürdig".

+++ 17:54 Ukraine baut Stromversorgung wieder auf - Selenskyj: Bedingungen sind schwierig +++
Laut Präsident Selenskyj kommt der Wiederaufbau der Stromversorgung voran, wenngleich die Bedingungen schwierig bleiben. "Am schwierigsten ist es immer noch in Charkiw. Der Anschluss der Haushaltskunden an die Stromversorgung geht weiter. Das Tempo ist jetzt das maximal mögliche. Region Dnipro - die gesamte Region ist angeschlossen, mit Ausnahme einiger Verbraucher in Nikopol. Es wird alles getan, um auch dort Strom zu liefern. Sumy, Poltawa, Odessa, Winnyzja, Iwano-Frankiwsk, Chmelnyzkij, Mykolajiw und Saporischschja - die technische Fähigkeit, Strom zu liefern, ist praktisch überall wiederhergestellt", schreibt Selenskyj auf seinem Telegram-Kanal. In einigen Regionen seien jedoch noch Notabschaltungen nötig. "Ich danke allen Reparaturteams, allen Mitarbeitern der Energieunternehmen, unseren Rettern vom Staatlichen Notdienst der Ukraine und allen beteiligten Versorgungsunternehmen", betonte er.

+++ 17:19 Tusk warnt: Terrorangriff sollte kein Vorwand für russische Eskalation sein +++
Nach dem Angriff mit mehr als 130 Toten bei Moskau warnt der polnische Regierungschef Donald Tusk davor, dass die Attacke als Vorwand für eine Eskalation genutzt werden könnte. "Polen verurteilt entschieden diesen brutalen Angriff", erklärt Tusk auf X. "Wir hoffen, dass diese furchtbare Tragödie nicht - für wen auch immer - als Vorwand für eine Eskalation der Gewalt und der Aggression dient", fährt der Ministerpräsident fort. Obwohl der IS den Terrorakt für sich reklamiert, erklärt Staatschef Putin, "alle vier Angreifer" seien auf der Flucht in die Ukraine gefasst worden. Die ukrainische Führung wies die Anschuldigungen aus Moskau als "absurd" zurück und bestritt jedwede Beteiligung an dem Angriff.

+++ 16:41 Partisanenangriff: Ukraine will 20 Russen in Melitopol getötet haben +++
Bei Explosionen im besetzten Melitopol sind nach Angaben des ukrainischen Militärgeheimdienstes (HUR) russische Soldaten getötet und ihre militärische Ausrüstung zerstört worden. Der HUR behauptet, am Freitag einen Angriff mit örtlichen Widerstandskämpfern gegen eine Gruppe russischer Soldaten in der Stadt durchgeführt zu haben. "Nach vorläufigen Angaben befanden sich etwa 20 russische Soldaten, zwei Kamaz-LKW und ein UAZ-Patriot-Pickup im Epizentrum der Explosionen", heißt es auf Telegram. Eine Bestätigung für die Opfer gibt es bisher nicht. Melitopol hatte vor der russischen Invasion rund 150.000 Einwohner. Die Stadt ist seit März 2022 besetzt. In der Stadt kommt es immer wieder zu Angriffen von Partisanen gegen die russische Besatzung.

+++ 16:04 Kiews Militärgeheimdienst: Grenzgebiet voller Russen - Flucht in Ukraine unmöglich +++
Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR weist die Behauptungen von Kremlchef Wladimir Putin zu einer angeblichen Verwicklung der Ukraine in den Terroranschlag in Moskau deutlich zurück. Putins Anschuldigung, dass vier Täter nach dem Verbrechen am Freitagabend von Russland aus die Grenze zur Ukraine hätten überqueren wollen, sei eine "absolut falsche und absurde Aussage", sagt HUR-Vertreter Andrij Jussow laut ukrainischen Medien. "Dafür muss man kein Experte für Sicherheitsfragen sein", führt er demnach aus: "Seit mehr als zwei Jahren dauert die Vollinvasion an, die Grenzgebiete sind voller feindlicher Truppen, Spezialagenten, Vertretern von Geheimdiensten und Sicherheitskräften. Die Grenzlinie ist vermint, sie wird mit allen Mitteln überwacht - darunter Luftaufklärung von beiden Seiten." Jussow fügt hinzu: "Natürlich kann diese Version keiner Kritik standhalten. Das versteht jeder auf der Welt, außer vielleicht der zombifizierten russischen Bevölkerung." Jussow beschuldigt den Kreml zudem, die Tragödie in Moskau nutzen zu wollen, um Repressionen im eigenen Land weiter zu verschärfen.

+++ 15:37 Russland deckt Charkiw mit Geschossen ein - 72-Jähriger stirbt +++
Im Dorf Wowtschanski Chutory in der Region Charkiw ist ein Zivilist durch russischen Beschuss getötet worden. Das teilt die Militärführung der Region auf Telegram mit. Das Dorf wurde laut der Behörde gegen 10 Uhr von russischer Artillerie getroffen. Dabei sei ein 72-jähriger Mann ums Leben gekommen.

+++ 15:06 Beweise Fehlanzeige - Aber: RT-Chefin Simonjan macht Ukraine für Terrorakt verantwortlich +++
Die Chefin des russischen Staatsmediums RT, Margarita Simonjan, sieht die Verantwortlichen für den Terroranschlag auf die Konzerthalle bei Moskau nicht bei der Terrormiliz Islamischer Staat. Diese Version sei von US-Seite gestreut worden, behauptet sie auf Telegram, ohne Beweise vorzulegen. Nach Darstellung Simonjans, die in russischen Geheimdienstkreisen gut vernetzt ist, sollen hingegen Ukrainer für die Tat verantwortlich sein. Die Ukraine hatte bereits am Abend zuvor eine Verwicklung in den Anschlag zurückgewiesen. Auch die USA hatten erklärt, es gebe keine Verbindung zur Ukraine. Darüber hinaus gibt es ein Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat, das von einigen Experten bereits als echt eingestuft wurde. Die Täter seien so ausgewählt worden, "dass man eine dumme Weltgemeinschaft davon überzeugen kann, dass es der IS war", teilt Simonjan weiter mit. Sie ist Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin und eine Verfechterin des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

+++ 14:37 Russen rücken im Osten vor - Iwaniwske angeblich erobert +++
Die russische Armee erobert nach Angaben aus Moskau ein weiteres Dorf im Osten der Ukraine. Die russischen Streitkräfte hätten "das Dorf Krasnoje" in der Nähe von Bachmut "befreit", erklärt das Verteidigungsministerium in Moskau. Dabei nutzt das Ministerium den alten russischen Namen für den ukrainischen Ort Iwaniwske. Ende Februar hatte die Ukraine über heftige Kämpfe in der Region berichtet. Russische Soldaten würden versuchen, Richtung Tschassiw Jar vorzustoßen, ein strategisch wichtiger Ort, seit Bachmut im Mai 2023 von der russischen Armee erobert worden war. Russische Streitkräfte haben in den vergangenen Wochen eine ganze Reihe von Orten im Osten der Ukraine erobert, während die ukrainische Armee nach eigenen Angaben unter Personal- und Munitionsmangel leidet. Im Februar hatten die russischen Streitkräfte die Stadt Awdijiwka unter ihre Kontrolle gebracht. Für die russische Armee war es der erste große Gebietsgewinn seit den Gefechten um die Stadt Bachmut.

+++ 13:57 Putin: Terroristen wollten in die Ukraine fliehen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin verurteilt den tödlichen Angriff auf einen Konzertsaal bei Moskau als "barbarische terroristische Tat". In einer Fernsehansprache sagt Putin, alle Angreifer seien festgenommen worden und hätten versucht, in die Ukraine zu fliehen. Alle Verantwortlichen für den Angriff würden "bestraft".

+++ 13:35 ISW: Russen bereiten sich wohl auf Offensivaktion vor - ukrainischer Erfolg hängt von USA ab +++
Die russischen Streitkräfte werden ihre Offensivoperationen laut Einschätzung vom Institut für Kriegsstudien (ISW) wahrscheinlich bis zum Frühjahr 2024 fortsetzen und sich gleichzeitig auf eine für den Sommer 2024 erwartete Offensivaktion vorbereiten. "Auch wenn es den russischen Streitkräften wahrscheinlich schwerfallen wird, eine konzertierte, groß angelegte Offensivoperation in mehreren Richtungen gleichzeitig zu starten", schreibt die US-Denkfabrik. Die Hilfspakete aus dem Westen könnten zwar die unmittelbaren Engpässe der Ukraine beheben, die russischen Offensivbemühungen aber würden Kiew weiter dazu zwingen, "Material auf eine Art und Weise auszugeben, die im Laufe der Zeit ähnliche Engpässe reproduzieren kann, wenn es keine konsequenteren Maßnahmen gibt." Schlüsselsysteme könnten laut ISW nur die USA schnell und in großem Umfang bereitstellen. Deswegen soll von Washington maßgeblich abhängen, ob die Ukraine 2024 wieder die Initiative übernehmen kann.

+++ 12:53 Ukrainischer Soldat absolviert Ausbildungsmission in Schweden in Rekordzeit und macht Hoffnung +++
In vielen Ländern in Europa gibt es Ausbildungsprogramme für ukrainische Soldaten. Besonders viele Hoffnungen ruhen aktuell auf den Missionen zu den F-16-Kampfjets, die in wenigen Monaten im Krieg zum Einsatz kommen sollen. Aber auch an anderen Waffen werden Ukrainer ausgebildet. Und aus vielen Ländern ist zu hören, dass sie eine besondere Motivation an den Tag legen und die Programme oftmals viel schneller durchlaufen als geplant. Das Verteidigungsministerium in Kiew teilt einen Bericht über einen ukrainischen Ladeschützen eines schwedischen Stridsvagn-122-Panzers, der an die Ukraine geliefert wurde. Der Soldat soll während seines zweimonatigen Aufenthalts in Schweden eine Ausbildung absolviert haben, die eigentlich auf 18 Monate angelegt ist. "Er wurde der schnellste Lader in seiner Panzerkompanie", heißt es zu einem Clip auf X. An seine Ausbilder gerichtet sagt der Ladeschütze: "Alles ist gut. Danke, dass ihr uns so viel beigebracht habt. Wir haben großen Respekt vor euch. Macht euch keine Sorgen um uns. Alles ist gut."

+++ 12:08 Vorwurf einer "False-Flag-Aktion": Ukraine fürchtet nach Anschlag Eskalation des Krieges +++
Der IS bekennt sich zu dem tödlichen Anschlag auf Konzertbesucher in Moskau, Russland will eine Verantwortung der Ukraine aber nicht ausschließen. Welche Reaktionen und Ängste das auslöst, berichtet ntv-Reporterin Kavita Sharma aus der Ukraine, wo es erneut schwere Luftschläge gab:

+++ 11:35 Von Russen totgesagter Brückenkopf Krynky ist laut Ukraine weiter intakt - "zerstören unermüdlich Besatzer" +++
Laut dem Leiter der Militärverwaltung der Region Cherson, Oleksandr Prokudin, halten die ukrainischen Soldaten den Brückenkopf bei Krynky "sicher". Von russischer Seite wurde immer wieder behauptet, dieser sei gefallen. Die Errichtung des Brückenkopfes auf der anderen Seite des Dnipro vor einigen Monaten gilt als großer Erfolg der ukrainischen Truppen. Diese konnten dort bereits massenweise russisches Militärgerät eliminieren. "Unsere Verteidiger zerstören unermüdlich die russischen Besatzer und ihre Ausrüstung", schreibt Prokudin in einem aktuellen Beitrag auf Facebook und zeigt dazu ein Video, das von den Soldaten des 137. Separaten Bataillons und der 35. Separaten Marinebrigade stammen soll. "Dank Hochgeschwindigkeits-Drohnen führen die Soldaten Präzisionsangriffe auf russische Schützenpanzer und Truppenkonzentrationen durch." In dem Video ist zu sehen, wie Gebäude explodieren und Drohnen Handgranaten auf russische Soldaten abwerfen.

+++ 10:58 Geplante Provokation? Russland behauptet, dass Moskau-Attentäter Kontakte in die Ukraine hatten +++
Vier mutmaßliche Täter des Angriffs auf die Konzerthalle bei Moskau, zu dem sich der Islamische Staat bekannt hat, hatten nach russischen Angaben angeblich Kontakte auf der ukrainischen Seite. Sie seien auf dem Weg zur ukrainischen Grenze gewesen, als sie am frühen Morgen gefasst worden seien, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax den Inlandsgeheimdienst FSB. Der Angriff sei sorgfältig geplant gewesen. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak hat kurz nach dem Angriff erklärt, dass Kiew nichts damit zu tun habe. Auch der ukrainische Militärgeheimdienst hat bereits gestern Abend gewarnt: "Der Terroranschlag in Moskau war eine geplante und bewusste Provokation der russischen Sonderdienste auf Anweisung Putins. Damit sollen noch härtere Schläge gegen die Ukraine und eine totale Mobilisierung in Russland gerechtfertigt werden."

+++ 10:18 London teilt Informationen über die Effektivität von ukrainischen Angriffen auf russische Ölraffinerien +++
Die jüngsten ukrainischen Angriffe auf russische Ölraffinerien haben laut Geheimdienstinformationen aus Großbritannien "wahrscheinlich mindestens 10 Prozent der russischen Raffineriekapazität unterbrochen". Je nach Ausmaß der Schäden könnten größere Reparaturen viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen, heißt es. "Die Sanktionen werden höchstwahrscheinlich den Zeit- und Kostenaufwand für die Beschaffung von Ersatzanlagen erhöhen." Laut eines Beamten des russischen Energieministeriums soll der Einsatz von Pantsir-Flugabwehrsystemen zum Schutz der Raffinerien geplant sein. "Angesichts der Größe und des Umfangs der russischen Energiewirtschaft ist es jedoch unwahrscheinlich, dass Russland in der Lage sein wird, alle gefährdeten Anlagen zu schützen", teilt das britische Verteidigungsministerium in London mit.

+++ 09:44 Großbritannien stellt Ukraine neues Hilfspaket zur Verfügung - auch für die dringend benötigte Flugabwehr +++
Großbritannien stellt der Ukraine ein Hilfspaket in Höhe von 60 Millionen Pfund bereit. Das Geld kommt aus einem vom Vereinigten Königreich verwalteten internationalen Fonds für hochmoderne Überwachungsdrohnen. "Es beinhaltet 20 Millionen Pfund für Flugabwehrsysteme, um den ukrainischen Luftraum zu sichern", heißt es aus dem Verteidigungsministerium in London. Die Ukraine braucht dringend Verstärkung bei der Flugabwehr, wie die jüngsten massiven russischen Angriffe gezeigt haben, bei denen viele Raketen und Drohnen der Kreml-Truppen nicht abgeschossen werden konnten.

+++ 09:03 Die Ukraine wird genau hinschauen: Slowakei wählt neuen Präsidenten +++
Die Slowaken sind seit 7 Uhr zur Wahl eines neuen Präsidenten aufgerufen. Meinungsforscher rechnen mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem populistischen Parlamentspräsidenten Peter Pellegrini und dem liberalen Diplomaten Ivan Korcok. Pellegrini ist ein Verbündeter des russlandfreundlichen Regierungschefs Robert Fico, welcher der Ukraine militärische Hilfe zur Verteidigung gegen Russland verwehrt. Ex-Außenminister Korcok ist hingegen ein entschiedener Unterstützer der Ukraine und vertritt ähnliche Ansichten wie die scheidende Präsidentin Zuzana Caputova, die nicht für eine zweite Amtszeit kandidiert. Der Präsident hat in dem kleinen NATO- und EU-Staat mit 5,4 Millionen Einwohnern vor allem eine repräsentative Rolle, er ist aber auch Oberbefehlshaber der Streitkräfte und kann sein Veto gegen vom Parlament verabschiedete Gesetze einlegen.

+++ 08:36 "Bin kein Russlandversteher" - Mützenich will Putin dazu "bewegen", die Gewalt zu stoppen +++
SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich wehrt sich erneut gegen Kritik an seinen Äußerungen zu einem "Einfrieren" des Ukraine-Kriegs. "Ich bin kein Russlandversteher, auch wenn es manche gebetsmühlenartig wiederholen", sagt Mützenich der "Süddeutschen Zeitung". "Wer mir unterstellt, ich stellte Diplomatie über das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine, versteht meine Worte absichtlich falsch." Mützenich räumt ein, zurzeit deute nichts darauf hin, dass Russlands Präsident Wladimir Putin bereit sei, "von sich aus die Gewalt zu stoppen, geschweige denn zu Gesprächen". "Trotzdem sollten wir nicht in dem Versuch nachlassen, ihn dazu zu bewegen." Chancen müsse man erarbeiten und am besten nicht anderen überlassen.

+++ 07:56 Ukraine greift weiter Ölraffinerien in Russland an - Treffer in großer Anlage gemeldet +++
Nach einem Drohnenangriff ist in einer Ölraffinerie in der russischen Region Samara nach Angaben des örtlichen Gouverneurs ein Feuer ausgebrochen. Es habe in der Nacht mehrere Drohnenangriffe auf Ölraffinerien gegeben, erklärt Gouverneur Dmitri Asarow in Onlinenetzwerken. Einer der Angriffe habe ein Feuer in der Kuibyschew-Ölraffinerie verursacht. Verletzte habe es keine gegeben. Bei einem weiteren Drohnenangriff in der an die Ukraine grenzenden Region Belgorod wurde nach Angaben des Regionalgouverneurs ein Zivilist getötet. Die vom russischen Ölgiganten Rosneft betriebene Raffinerie ist mit einer Produktionskapazität von sieben Millionen Tonnen Öl pro Jahr eine der größten in der Region Samara, wie aus der offiziellen Website hervorgeht. Asarow schreibt weiter, ein Drohnenangriff auf eine andere Ölraffinerie, die sich ebenfalls in der Region befindet, sei abgewehrt worden, "ohne die technologische Ausrüstung zu beschädigen".

+++ 07:16 USA: Haben Informationen über mögliche Anschlagspläne in Moskau vorher mit Russland geteilt +++
Vor zwei Wochen warnten die USA vor möglichen Anschlägen in Russland und nannten dabei auch Konzerte als mögliches Ziel. Die US-Behörden hatten recht, wie sich gestern Abend gezeigt hat. Das Weiße Haus teilt mit, dass die Informationen über mögliche Anschlagspläne von Extremisten vorher auch mit den russischen Behörden geteilt wurden.

+++ 06:42 ISW sieht Kalkül hinter den jüngsten russischen Massenangriffen mit Raketen und Drohnen +++
Die russischen Angriffe auf ukrainische Energieanlagen zielen laut dem Institut für Kriegsstudien (ISW) möglicherweise darauf ab, die Kapazitäten der ukrainischen Verteidigungsindustrie zu schwächen. Die russischen Streitkräfte würden "wahrscheinlich versuchen, den Mangel an ukrainischen Luftabwehrraketen auszunutzen, um das ukrainische Energienetz zum Zusammenbruch zu bringen". Dies sei gestern allerdings nicht gelungen. "Aber sie werden möglicherweise versuchen, die Angriffe auf die Energieinfrastruktur in den folgenden Angriffsserien zu intensivieren, insbesondere um aus den anhaltenden Verzögerungen bei der westlichen Sicherheitshilfe Kapital zu schlagen", schreibt das ISW in einem aktuellen Bericht. Russische Streitkräfte hatten bereits im Jahr 2022 das Atomkraftwerk Saporischschja und das Wasserkraftwerk Kachowka eingenommen. Beim Angriff gestern beschädigten die Kreml-Truppen zudem das Wasserkraftwerk Dnipro erheblich.

+++ 06:01 Moskau macht undeutliche Aussagen zum "Schicksal der Terroristen" +++
Die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria zitiert einen Sprecher des Untersuchungsausschusses mit den Worten, es sei noch zu früh, um etwas über das Schicksal der Terroristen zu sagen, die bei einem Konzert in der Nähe von Moskau mehr als 60 Menschen getötet haben. In der Erklärung des IS heißt es, die Angreifer hätten sich "sicher in ihre Stützpunkte zurückgezogen". Unklar ist weiterhin, wie viele Terroristen in das Gebäude eindrangen. Auf machen Videos scheinen es vier zu sein, in anderen sind zwei Schützen zu sehen.

+++ 05:31 Neue russische Angriffe: 15 Explosionen in Charkiw +++
In der Nacht herrscht in einigen Teilen der Ukraine erneut Luftalarm, weil russische Kampfdrohnen anfliegen. Aus Charkiw werden kurz nach Mitternacht weitere Raketeneinschläge gemeldet. Bürgermeister Ihor Terechow berichtet auf Telegram von 15 Explosionen. "Es gibt Probleme mit der Stromversorgung in der Stadt - der Feind hat es auf die Energiestruktur abgesehen." An mehreren Orten brenne es nach den Einschlägen.

+++ 04:37 Waffen und Munition in Konzerthaus gefunden +++
Nach dem Terroranschlag auf ein Veranstaltungszentrum in Moskau haben Ermittler Waffen und Munition in dem Gebäude sichergestellt. Das zeigte ein kurzes Video, das vom staatlichen Ermittlungskomitee Russlands am frühen Morgen veröffentlicht wurde. Zu sehen waren eine Maschinenpistole vom Typ Kalaschnikow und Gurte voller Magazine. Tütenweise sammelten die Ermittler die Hülsen verschossener Patronen ein. Die Opfer des Anschlags seien bis zum Morgen alle aus dem Gebäude gebracht worden, meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Feuerwehrleute kämpften über Stunden gegen ein Feuer in dem riesigen Gebäude, das auf fast 13.000 Quadratmetern Fläche brannte. Nachdem es zunächst geheißen hat, das Feuer sei unter Kontrolle, zeigen sich morgens erneut offene Flammen, wie Tass meldet. Sie schlagen aus dem Gebäudeinneren und sind auf dem Dach klar zu sehen.

Standbild aus einem Video der russischen Ermittler.

Standbild aus einem Video der russischen Ermittler.

(Foto: picture alliance/dpa/Investigative Committee of Russia)

+++ 03:35 Russische Ölraffinerie in Samara brennt +++
In einer Ölraffinerie in der russischen Region Samara ist Medienangaben zufolge nach dem Absturz einer Drohne ein Feuer ausgebrochen. Es gäbe keine Verletzten und Feuerwehrleute seien vor Ort im Einsatz, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Ria unter Berufung auf Rettungsdienste.

+++ 03:10 Moskau reagiert gereizt auf US-Unschuldsvermutung für Kiew +++
Das russische Außenministerium kritisiert, dass die USA sehr schnell die Ukraine als möglichen Drahtzieher des Anschlags auf die Moskauer Konzerthalle entlastet haben. Es werfe Fragen auf, wenn die USA bereits solche Schlussfolgerungen zögen, während die Tragödie noch im Gang sei. Das sagt die Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa, am Abend im russischen Fernsehen. "Wenn die USA oder ein anderes Land verlässliche Fakten hat, sollten sie diese der russischen Seite zukommen lassen." Wenn es solche Fakten nicht gebe, hätten weder das Weiße Haus noch sonst jemand das Recht, vorab eine Absolution zu erteilen, sagte Sacharowa.

+++ 02:17 Ukraine ohne Flugabwehr: Selenskyj beklagt Mangel an politischem Willen +++
Nach den schweren russischen Luftangriffen auf Energieanlagen in der ganzen Ukraine beklagt Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass ausländische Partner zu wenig Flugabwehrwaffen liefern. Ein echter und vollständiger Schutz gegen russische Raketen und Drohnen sei nur "bei einem ausreichenden Willen unserer Partner möglich", sagt Selenskyj in seiner Videobotschaft am Abend. "Der russische Terror ist nur deshalb möglich, weil wir nicht über genügend moderne Luftabwehrsysteme verfügen, das heißt, um ehrlich zu sein, es fehlt der politische Wille, sie bereitzustellen." Dabei wüssten alle anderen Staaten, was notwendig sei. In allen getroffenen Regionen liefen die Arbeiten, um die gestörte Energieversorgung wiederherzustellen, berichtet Selenskyj

+++ 01:11 US-Geheimdienste stützen IS-Täterschaft +++
Die Vereinigten Staaten haben einem US-Beamten zufolge Russland in den letzten Wochen vor der Möglichkeit eines Anschlags gewarnt. "Wir haben die Russen entsprechend gewarnt", sagt der Insider, der anonym bleiben wollte. Den USA lägen zudem Geheimdienstinformationen vor, die die Behauptung des Islamischen Staates bestätigen, für die tödliche Schießerei bei einem Konzert in der Nähe von Moskau verantwortlich zu sein.

+++ 00:44 Moskau: Zahl der Toten steigt auf 62 +++
Das Nachrichten-Outlet "Basa" berichtet, die Zahl der Toten nach dem Angriff sei auf 62 gestiegen. Zunächst war von mindestens 40 Toten die Rede. Laut dem russischen Gesundheitsminister befinden sich 60 der 145 Verletzten in einem ernsten Zustand.

+++ 00:10 Nach Anschlag: US-Botschaft in Moskau warnt Bürger +++
Nach dem mutmaßlichen Terroranschlag bei Moskau hat die US-Botschaft in der russischen Hauptstadt eine Warnung für amerikanische Staatsbürger herausgegeben. Amerikaner sollten die Gegend um das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall meiden und den Anweisungen der Behörden vor Ort Folge leisten, heißt es in der Mitteilung. Die US-Regierung könne amerikanischen Staatsbürgern in Russland nur sehr eingeschränkt helfen. Derzeit besteht vom US-Außenministerium eine Reisewarnung der Stufe 4 ("Do not travel").

+++ 23:40 Opferzahlen in Moskau steigen: 145 Verletzte, acht Kinder darunter +++
Nach dem Anschlag auf eine Moskauer Konzerthalle steigt die Zahl der Verletzten weiter an. Das Gesundheitsministerium der Moskauer Region spricht in der Nacht von 145 Menschen, die in Krankenhäuser gebracht worden seien. Zuvor war von mindestens 40 Toten und mehr als 100 Verletzten die Rede gewesen. Weil die Rettungs- und Polizeieinsätze vor Ort noch laufen und das Gebäude in Flammen steht, könnten die Zahlen aber noch deutlich ansteigen. Unter den Verletzten seien auch mindestens acht Kinder, heißt es.

+++ 23:25 Terrorexperte: IS-Bekennerschreiben ist echt +++
Der Terrorexperte Peter Neumann vom King's College in London hält das Bekennerschreiben der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zum Anschlag bei Moskau für echt. "Die Bekennernachricht lief über alle offiziellen IS-Kanäle. Ich und meine Kollegen können das 100%ig bestätigen", schreibt Neumann auf X. Der aus Deutschland stammende Wissenschaftler warnte auch vor Falschnachrichten, die auf russischen Telegram-Kanälen kursierten mit der Behauptung, die IS-Mitteilung sei gefälscht. Es gebe "bereits massenweise Fake-News -- vermutlich, um das Narrativ zu spinnen, die Ukraine sei für Anschlag verantwortlich", schreibt Neumann.

+++ 22:56 Attentäter in Moskau wohl entkommen +++
Die für den Angriff auf die Konzerthalle verantwortlichen Schützen sind der Nachrichtenagentur RIA zufolge vermutlich vorerst entkommen. Etwa zeitgleich teilt ein russischer Abgeordneter mit, die Nationalgarde werde wieder von der Halle abgezogen. Sie habe das Erdgeschoss, die erste Etage und das unterirdische Parkhaus durchsucht.

+++ 22:40 Terrormiliz IS reklamiert Anschlag in Moskau für sich +++
Die Terrormiliz Islamischer Staat hat den Anschlag auf das Veranstaltungszentrum bei Moskau mit Dutzenden Toten und Verletzten für sich reklamiert. Das meldete das IS-Sprachrohr Amak am Abend im Internet unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen.

+++ 22:18 Spekulationen falsch - Van vor Konzerthaus hat belarussische Nummernschilder +++
Die Spekulationen über einen Van, der vor dem Konzerthaus geparkt ist, sind unberechtigt (Eintrag 21.27 Uhr). Auf russischen Telegram-Kanälen ist schnell die Rede davon, dass das Fahrzeug alte ukrainische Nummernschilder hätte. Viele Nutzer in sozialen Medien unterstellen Russland eine mögliche False-Flag-Aktion, die den Verdacht für den Terroranschlag auf die Ukraine lenken soll. X-Nutzer zeigen jedoch, dass die Kennzeichen des weißen Vans aus Belarus und nicht aus der Ukraine stammen.

Alle früheren Entwicklungen können Sie hier nachlesen.

Quelle: ntv.de, mau/als/rog/dpa/AFP/rts/AP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen